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Review: Lonely Mountains: Downhill

Mit Lonely Mountains: Downhill legte das Berliner Entwickler-Duo Megagon Industries Ende letzten Jahres ein feines Mountainbike-Spiel vor, dessen Name auch Programm ist. Das Interesse an dem Spiel war von Beginn an da, rund 45.000 Euro nahmen die Entwickler auf Kickstarter für das Spiel ein und konnten so den Release als auch die Stretch-Goals „Snowy Mountain“ und „Night Mode“ vorfinanzieren. Beim „Deutschen Entwicklerpreis 2019“ gab es dann auch gleich fünf Nominierungen und den Sieg als bestes Indie-Game 2019. Nun ist das Game gut gereift auch für die Nintendo Switch verfügbar. Wir haben in die Pedale getreten und uns waghalsig in die Natur gestürzt.

In den 1990er setzte nach dem BMX-Boom der Run auf die Mountainbikes ein. Videospiele zu dem Thema gibt es aber gerade einmal eine Handvoll. Da setzt Lonely Mountains: Downhill an und serviert eine feine und sehr charmante Mischung aus Miyamotos 8-Bit Klassiker Excitebike und modernen Puzzle-Geschicklichkeits-Racer wie den Trials Games oder natürlich auch den großartigen Joe Danger-Titel von Hello Games. Dafür wählte man bei Megagon Industries jedoch einen frischen Ansatz. Das Spiel wird euch in einer dynamischen Von-schräg-oben-Perspektive präsentiert und das virtuelle Gebirge kommt in der gerade trendigen Low-Poly Grafik mit sanfter Tilt-Shift-Optik. Dabei zoomt die Kamera des Spiels an entscheidenden Momenten auch etwas heraus und gibt euch eine bessere Übersicht und einen Blick auf die stimmungsvolle Szenerie.

Generell präsentiert sich das Renngeschehen auf das Wesentliche reduziert: Ihr, die Natur und euer Bike. Keine Zuschauer, keine Absperrungen und statt hämmernden Beats überrascht euch die Soundkulisse mit Vogelgezwitscher, surrender Fahrradkette und rauschenden Gebirgsbächen. Dabei wird das Spiel in vier große und sehr abwechslungsreiche Gebiete aufgeteilt: Graterhorn, Redmoor Peaks, Sierra Rivera, Mount Riley. Die Spielwelten orientieren sich an authentischen Vorbildern wie den Alpen oder der nordamerikanischen Wüste. Jeweils vier Strecken warten darauf, von euch befahren und erkundet zu werden. Neben unterschiedlichen Mountainbikes können nach und nach auch spezielle MTB-Lackierungen und Spieler-Outfits freigespielt werden. Kern des Spiels ist aber natürlich die Jagd nach der besten Zeit und mit möglichst wenig Stürzen über die Strecke zu brettern und mit neuen Wegen und Abkürzungen die Streckenrekorde zu brechen. Dabei sitzt euch nicht nur die eigene Zeit im Nacken, Erfolge werden auf einem online Leaderboard mit Freunden und anderen Spielern verglichen.

Gelungen ist auch die eingängige Steuerung. Ihr könnt zwischen zwei verschiedenen Modi wählen, entweder orientiert sich die Steuerung dabei an der Spielerfigur oder am Bildschirm. Das hat eher etwas mit Geschmack zu tun, so kann jeder Spieler entscheiden, welches Modell ihm besser gefällt. Ansonsten besteht eure Aktion aus lenken, in die Pedale treten, bremsen und einen kurzen Sprint hinlegen. Dann seit ihr bereits im Ziel… Nunja wäre da nicht die Sache mit den Stürzen. Zum Glück werdet ihr im Falle eines Unfalls sofort zum letzten Checkpoint zurückgesetzt. Frust kommt so nicht auf und ihr seid sofort wieder motiviert, es besser zu machen. In durchschnittlich 2-3 Stunden habt ihr alle Strecken gesehen und freigespielt. Doch das Lonely Mountains: Downhill bietet dank der Jagd nach neuen Rekorden genug Langzeitmotivation und einen gewissen Suchtfaktor für viele Stunden.

Fazit

Wertung - 8

8

Mit einem guten Schuss Retroflair, guter Spielbarkeit und einem hohen Suchtfaktor kommt Lonely Mountains: Downhill in die Zielgerade. Gerade auf der Switch ist das Spiel auch ideal für zwischendurch und unterwegs, macht aber auch am PC (Win, Mac, Linux), der PS4 und der XBox One Laune. Für eine noch höhere Wertung fehlt ein wenig der letzte Schliff, angesichts des günstigen Preises und der charmanten Präsentation gibt es von uns aber klar eine Kaufempfehlung.

Genre:  Geschicklichkeit
Entwickler: Megagon Industries
System: Nintendo Switch (Windows, Linux. Mac, Xbox One, PS4)
Erscheint: erhältlich
Preis: ca.  20 Euro

 

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