Review: Little Big Planet 3

Vollwertige Jump and Runs sind auf Sonys PlayStation 4 nur schwer zu finden. Schön, dass es da Sumo Digital gibt, welche sich dem neuesten Little Big Planet angenommen haben. So dürfen Sackboy und Co. auch auf Sonys neuer Konsole herumhüpfen, Aufgaben lösen und zusammen ein kurzes, aber spannendes Abenteuer erleben.

Kleiner Planet, ganz Groß
Wer schon einmal einen Little Big Planet Teil gespielt hat, wird sich auch im neuesten Spiel sofort zurechtfinden. Ihr spielt immer noch mit Sackboy, lauft meistens von links nach rechts und löst kleinere Rätsel. Dabei erhaltet ihr neuerdings auch einige Zusatzgeräte, die euch bei den Aufgaben helfen beziehungsweise essentiell sind, um weiterzukommen. Die Geschichte hinter LBP 3 ist schnell erklärt. Sackboy findet sich nach einem Ausflug auf dem Planeten Bunkum wieder, dabei befreit er unabsichtlich die mythischen Titanen, die den Schöpfer der Welt, Newton, in ein Monster verwandeln wollen. Natürlich kann nur Sackboy dies verhindern und erhält dabei Unterstützung von Toggle, OddSock und Swoop.

Dabei ist gleich der Anfang extrem witzig. Ein kurzer Realfilm stellt euch die Welt, in der wir uns bewegen, vor und ist dabei so bunt und süß, dass sich sogar die Barbie-Filme nciht dagegen ankommen. Doch schon kurz darauf wird es ein wenig dunkler und sobald Sackboy Bunkum erreicht, sogar ein wenig düster. Sobald wir einige Levels geschafft haben, geht es aber glücklicherweise wieder mit der lustigeren Seite von LBP 3 weiter. Wie die Geschichte ausgeht, könnt ihr euch sicher denken. Nach gerade mal fünf Stunden habt ihr die Levels durchgespielt und die meisten Geheimnisse auch noch entdeckt. Doch was in dieser doch recht kurzen Zeit passiert und vor allem die Liebe zum Detail, mit der die Levels gestaltet wurden, ist definitiv sehenswert. Dennoch bereitet euch das Abenteuer eigentlich nur auf die frei gestaltbaren Levels vor.

Selbstgemacht spielt es sich am besten
Das Besondere an Little Big Planet war und ist der Baukasten-Modus. Mit diesem können wir nicht nur kleine Levels erstellen, sondern auch „echte“, große Abenteuer, die jeder spielen kann, der ebenfalls LBP 3 besitzt. Ein Shooter gefällig? Gebt mal „Shooter“ in die Suchleiste. Ein von „Mario Kart“ inspirierter Level? Gebt „Mario“ ein. Natürlich solltet ihr – wenn ihr euer eigenes Spiel erstellt, möglichst gute Suchbegriffe wählen, damit auch andere Spieler auf diese aufmerksam werden. Einfach nur „Mein Spiel“ wird wohl kaum jemanden interessieren. Ihr könnt sogar Levels aus den ersten beiden Teilen importieren, wodurch die Sammlung an Spielchen inzwischen schon enorm ist. Damit ihr auch wirklich Spaß mit dem extrem umfangreichen Editor haben könnt, müsst ihr fast zwingend das Abenteuer komplett durchspielen und möglichst alle Sticker, Bausteine und Elemente sammeln. Dann heißt es nämlich, all eure Wunschvorstellungen zum Leben erwecken und diese mit Freunden (und der Community) zu teilen. Es gibt eigentlich nur wenig, was nicht möglich ist. Klar, 3D-Shooter sind in einem 2D-Spiel nicht wirklich möglich, doch ihr könnt sogar ein Prügelspiel erstellen, welches rudimentäre Spezial-Effekte beinhaltet.

Besser ist es jedoch, euch auf das Genre zu konzentrieren, auf das LBP 3 ausgelegt ist. Nämlich Jump and Runs nach euren Wünschen zu erstellen. Dank der neuen Waffen dürft ihr sogar echte Action-Adventures etwa im Stile der PSP- und PS Vita-Versionen von Assassin´s Creed versuchen. Oder ihr baut ein paar Welten von Super Mario nach. Natürlich mit den Sackboy-Figuren. Alleine im Editor könnt ihr hunderte Stunden verbringen, ohne dass euch langweilig wird. Wenn ihr schon einmal Lust hattet, euer ganz persönliches Abenteuer zu erstellen, dann gibt es wohl kein besseres „Spiel“ als Little Big Planet 3. Wenn ihr dann keine Lust mehr habt, euch selbst zu verwirklichen, dann gibt es eben noch die unzähligen Levels, die von anderen Spielern – und sogar von Entwicklern – erstellt wurden. Dabei könnt ihr natürlich noch einige Level-Packs sowie Zusatzcharaktere mittels Mikrotransaktion kaufen. Bevor nun Diskussionen aufkommen, die Käufe sind wirklich komplett optional, bringen euch also keinerlei Vorteile in Bezug auf den bestehenden Content. Nur wenn ihr noch mehr Kostüme, Hintergründe und spezielle Verkleidungen möchtet, dann könnt ihr im PSN-Store zuschlagen. Doch alleine das Hauptspiel bietet schon mehr als genug Abwechslung.

Technisch eine große Verbesserung
Der Sprung von der „älteren“ PS3 auf die PS4 ist wirklich gelungen. Noch schönere Grafik, geschmeidigere Aktionen und buntere Levels können sich sehen lassen. Überall in den Abschnitten bewegt sich etwas im Hintergrund. Flammen züngeln, Charaktere bewegen sich und vieles, vieles mehr. Die kunterbunte Spielwelt ist daher definitiv sehenswert. Was jedoch bereits seit dem ersten Teil stört sind die langen Ladezeiten und die Tatsache, dass es immer ein wenig dauert, bis eure Figur eine eingegebene Bewegung vollführt. Wenn ihr in ein hektischeres Level kommt, müsst ihr also immer ein wenig früher die gewünschte Aktion durchführen, damit euer Sackboy diese genau rechtzeitig macht. Dafür sind die Hintergrundmusik und vor allem die deutsche Sprachausgabe wieder einmal hervorragend. Diese zieht euch richtig ins Spiel hinein, lässt euch nicht mehr los und vermittelt das richtige „Mittendrin“ Gefühl, das wir uns von einem Abenteuer erwarten. Wenn uns dann auch noch Newton begrüßt, als wenn wir ein langjähriges Familienmitglied wären, dann können wir kaum noch etwas an der Geschichte aussetzen. Dabei ist vor allem Abwechslung Trumpf. Jeder Level ist anders und jedes Musikstück passt zum aktuellen Spielgeschehen.

Amazon Partnerlinks:

[amazonjs asin=“B00OK35Z9Y“ locale=“DE“ title=“Little Big Planet 3 Extras Edition (exkl. bei Amazon.de) – PlayStation 4″] [amazonjs asin=“B00LFQYGMG“ locale=“DE“ title=“Little Big Planet 3 – PlayStation 3″]