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Review: The Legend of Zelda: Majora’s Mask 3D

Die Uhr tickt: Drei Tage noch, dann stürzt der Mond hinab, was die Auslöschung von Termina bedeutet. Wie soll diese kurze Zeit ausreichen, um die Welt diesem Schicksal zu bewahren? So viele Aufgaben zu lösen, so viele Leben zu retten … doch wo ein Link, da auch ein Weg!

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Und täglich grüßt der Maskenhändler
Knapp nach dem Ende von Ocarina of Time: Link verlässt Hyrule, um sich auf die Suche nach seiner Freundin Navi zu machen, die ihn am Ende seines großen Abenteuers verlassen hat. Gemeinsam mit Epona führt ihn seine Suche kreuz und quer durch die Welt – und mitten in ein neues Abenteuer. Eine Begegnung mit Horror Kid, der mittlerweile eine seltsame Maske trägt, endet nämlich nicht gerade positiv für unseren Helden: Epona wird entführt, die Ocarina gestohlen und Link zu allem Überdruss in einen Deku verwandelt. Damit noch nicht genug, findet sich Link plötzlich auch noch in einer ganz anderen Welt namens Termina, genauer gesagt: in der zentral gelegenen Unruh-Stadt. Hier findet Link immerhin rasch Hilfe: Ein reisender Maskenhändler bietet dem unfreiwilligen Deku an, ihn von der Verwandlung zu befreien, wenn er erst seine Ocarina wieder besitzt. Als Gegenleistung bittet er uns, Horror Kid Majoras Maske abzunehmen, denn diese steckt voller Bösartigkeit und beginnt bereits, ihn unter ihre Kontrolle zu bringen. Wie gefährlich dieses Objekt ist, zeigt sich bald, denn unter ihrem Einfluss lässt Horror Kid den Mond auf Termina herabfallen. Drei Tage – und das noch dazu als kleiner Deku – sind nicht genug, um dies zu verhindern. Doch knapp vor der Katastrophe gelingt es Link immerhin, seine Ocarina zurückzubekommen und mit ihrer Hilfe das Rad der Zeit zum Zeitpunkt seiner Ankunft in Unruh-Stadt zurückzudrehen. Drei Tage mögen nicht genug sein, um Termina zu retten – aber wenn man diese drei Tage wieder und wieder durchleben kann, bleibt eine Chance …

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Open World
Ocarina of Time war ein Meilenstein in der Zelda-Geschichte: Erstmals wurde ein Teil der Serie in 3D präsentiert und setzte so Maßstäbe für das moderne Action-Adventure. Dennoch blieb das altbekannte Spielprinzip weitgehend unangetastet – ein paar Abenteuer in der Oberwelt und dann ging es in einen der zahlreichen Dungeons, in denen nicht nur ein neues Item, sondern auch ein mächtiger Boss wartete. Majora’s Mask hatte die schwierige Aufgabe, in die Fußstapfen dieses Meilensteins zu treten – und stellte sich dieser Prüfung, indem man das klassische Gameplay gehörig über den Haufen warf. Das hat nicht nur mit dem Limit von drei Tagen zu tun, sondern vor allem mit einer Verschiebung des Fokus des Spiels: Klar, es gibt noch immer Dungeons, aber deutlich weniger, und die Haupthandlung ist eigentlich sehr komprimiert: Vier Verliese, einige Zwischenstationen und (als ebenfalls neues Feature) drei Masken, die Link in einen Deku, Goronen oder Zora samt neuen Fähigkeiten verwandeln, stehen hier im Mittelpunkt. Wer sich nur darauf konzentriert, verpasst aber einen Großteil des Spiels: Abseits der Dungeons spielt sich nicht nur ein guter Teil der Handlung, sondern auch die zahlreichen Nebenquests ab, die vor allem das Schicksal der Bewohner Terminas beleuchten und dem Spiel (nicht ganz grundlos) den Titel „düsterstes Zelda aller Zeiten“ bescherten. Dabei geht es oft darum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, denn in Majora’s Mask geht alles einem gewissen Tagesablauf nach. Hier den Überblick zu behalten, ist essenziell, wenn man die Aufgaben lösen und die entsprechenden Belohnungen einheimsen will. Ob einem dieser geänderte Fokus weg von einer großen Handlung hin zu vielen Nebenquests liegt, muss jeder für sich selbst beantworten. Wer die Dungeons für das Highlight eines Zelda-Titels hält, könnte eher enttäuscht sein, während die, die nach einem etwas anderen Zelda mit starker Atmosphäre und persönlichen Schicksalen suchen, sich von dieser Idee eher begeistern lassen.

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Alles beim Alten?
Schon im Vorfeld gab es etliche Diskussionen darüber, dass im Rahmen der Enthüllung von Majora’s Mask 3D etliche Veränderungen angekündigt wurden. Puristen rümpften darüber eher die Nase, während andere meinten, dass ein paar Anpassungen dem Spiel sicherlich gut tun könnten. Tatsache ist: Nach den eher behutsamen Anpassungen bei Ocarina of Time springen diesmal die Unterschiede rasch ins Auge – zumindest, wenn man das Original gut genug kennt. Die Veränderungen beginnen nämlich schon bei Unruh-Stadt, das gehörig umdesigned wurde – insbesondere der Südteil der Stadt, der nun als zentraler Anlaufpunkt dient und wohin auch die Bank umgezogen ist. Auch die Uhr, die aufgrund des Drei-Tages-Rhythmus und des Tagesablaufs der Bewohner eine zentrale Rolle spielt, ist nun anders designed, aber dadurch auch besser ablesbar. Generell wurden rund um das Zeitreisesystem weitere Verbesserungen eingebaut – statt die Zeit 12 Stunden vorspulen zu können, kann man nun per Ocarina eine gewisse Stunde am jeweiligen Tag anspringen. Verändert wurde aber auch das Speichersystem: Im N64-Original konnte nur permanent gespeichert werden, indem man zum ersten Tag zurückreiste, während bei den Eulenstatuen nur Zwischenspeicherungen möglich waren, die beim erneuten Laden gelöscht wurden. Dieses System wurde nun abgewandelt und deutlich freundlicher gestaltet: Die Rückreise speichert gar nicht mehr, während bei den Eulenstatuen (von denen es nun auch mehr gibt und die auch als Warp-Punkte dienen) dauerhaftes Speichern möglich ist. Das entschärft auch so mache zeitkritische Quest, die im Original durch einen kleinen Fehler für diese 3-Tage-Phase unlösbar wurde und deshalb von vorne begonnen werden musste, mag aber für manche eine unnötige Vereinfachung sein. Unsere Meinung: Hier wurde eher ein Zugeständnis an die Handheldplattform gemacht, auf dem man normalerweise doch kürzere Sessions spielt.

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Insgesamt merkt man fast auf Schritt und Tritt, dass das Team bei diesem Titel deutlich mehr herumgeschraubt hat als bei seinem Vorgänger – und damit sind nicht nur jene Veränderungen gemeint, die man schon aus Ocarina of Time 3D kennt, wo das Inventar auf den Touchscreen wanderte und Hinweissteine hinzugefügt wurden. Wer das Spiel gut kennt, entdeckt zahlreiche neue Kleinigkeiten, wie ein Visier, wenn Link als Deku seine Blasen nutzt, aber auch größere Veränderungen, wie Anpassungen bei Bosskämpfen. Allerdings muss man festhalten, dass sich all diese Anpassungen organisch in das Spiel einfügen und wohl eher Kennern des Originals auffallen – oder jenen, die mit einem Guide der alten Version spielen. Aufgepeppt wurde aber auch die Grafik, die nun mit höherer Framerate und verbesserten Texturen aufwartet. Allerdings ist dieses Update nicht perfekt gelungen, denn bisweilen fallen unschöne Texturverzerrungen oder plötzlich aufpoppende Texturdetails auf und stören das Gesamtbild etwas. Gelungen ist dafür einmal mehr die Steuerung – und wer das Spiel auf dem New 3DS spielt, darf die Kamera sogar per C-Stick steuern, was trotz des ungewohnten Eingabegefühls (der C-Stick bewegt sich ja nicht) erstaunlich genau funktioniert.

Review Overview

Wertung - 9

9

Gelungene Überarbeitung eines Klassikers

Majora’s Mask hatte keinen leichten Stand. Allzu oft war in den Kritiken zum Release zu lesen, dass es ein tolles, sogar fast perfektes Spiel ist, aber einfach nicht an Ocarina of Time heranreicht. Damals wurde vor allem auf dieselbe Engine und dieselben grafischen Assets verwiesen, sodass Majora in mancherlei Hinsicht wie ein recyceltes Ocarina wirkte – wäre da nicht das Spielprinzip, das mit seiner lebendigen Welt und seinem Drei-Tages-Rhythmus einen gänzlich anderen Weg einschlug. Ähnliches muss man jetzt auch über Majora’s Mask 3D sagen: Den Wow-Faktor, den die 3D-Konversion von Ocarina auslöste, als man zum ersten Mal durch Hyrule lief und den 3D-Effekt so richtig genießen konnte, kann Majora diesmal nicht für sich verbuchen. Dafür punktet der Titel mit zahlreichen Verbesserungen, die zumindest einige persönliche Kritikpunkte, die ich an dem Spiel hatte, ausräumen. Das Tagebuch der Bomber zeigt nun besser, wann man wo welche Figur treffen kann, Zeitreisen sind angenehmer und das neue Speichersystem erlaubt es, auch während der Tage permanente Speicherstände anzulegen. Dafür verzeihe ich auch den (bei mir größten) Minuspunkt, nämlich die mangelnde Anzahl an Dungeons, und rücke Majora’s Mask 3D ein paar Ränge höher auf meiner nach oben offenen Zelda-Skala.

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Genre: Action-Adventure
Entwickler: Nintendo/Grezzo
Erscheint: 13. Februar 2014
Preis: 45 Euro
System: 3DS

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Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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