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Review: Kamiko

Obwohl uns Nintendo mit der Switch noch auf eine echte Virtual Console warten lässt, tummeln sich bereits einige NeoGeo-Klassiker, aber auch neue Spiele im 8- und 16-Bit-Design im Nintendo eShop. Zu Letzteren gehört Kamiko, ein Top-Down-Actiontitel im Zelda-Look vom japanischen Indiestudio Skipmore (Fairune, 3DS) und dem Publisher Flyhigh Works, welcher bereits das Rhythmusspiel VOEZ im Nintendo eShop veröffentlichte.

Die Story des Miniabenteuers ist schnell erzählt: Dämonen haben den Himmel übernommen und natürlich liegt es an euch, die Monster zu vertreiben und das Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Hintergrundgeschichte hat ihren Ursprung im Shintoismus und handelt von göttlichen Priesterinnen, den sogenannten Kamiko. Zu Beginn des Spiels müsst ihr euch für eine von drei wählbaren Heldinnen entscheiden. Die blauhaarige Yamato, eine Kämpferin mit überdimensionalem Schwert, die grün gekleidete Bogenschützin Uzume oder die rothaarige Hinome, die mit Dolch und fliegendem Schild für den Kampf gewappnet ist. Die unterschiedliche Bewaffnung der Charaktere erfordert auch verschiedenes Vorgehen. Während ihr euch mit Yamato meist ins Getümmel werfen könnt, solltet ihr mit Uzume und ihrem Bogen eher auf Abstand bleiben. Hinome kann sich dank ihres Dolches auch im Nahkampf zur Wehr setzen und ihr fliegender Schild, das im Captain America-Stil wie ein Bumerang eingesetzt wird, macht sie zum interessantesten Charakter der Kämpferinnen-Riege.

Kurz aber gut
Das Spielgeschehen wird in einer Top-Down-Perspektive präsentiert und erinnert auf den ersten Blick an The Legend of Zelda für das Nintendo Entertainment System. Das Gameplay von Kamiko gestaltet sich allerdings weitaus arcadiger, als es in Links erstem Abenteuer der Fall war. Die vier verschachtelten Levels des Spiels münden jeweils in einem Bosskampf. Um das Ende eines Levels zu erreichen, müsst ihr euch durch eine Vielzahl an immer wieder spawnenden Gegnern schnetzeln und verschiedene Schalter und Schlüsselrätsel bewältigen. Wirklich gefordert wird man hier als geübter Spieler kaum, denn weder die Rätsel noch eure Gegner sind eine große Herausforderung. Für etwas Abwechslung sorgen die Bosskämpfe, in denen vorwiegend schnelle Reflexe vonnöten sind. Allerdings werdet ihr auch hier vermutlich bereits im ersten Anlauf den jeweiligen Boss besiegen. Die eigentliche Herausforderung haben die Entwickler auf das Spielen gegen die Uhr gelegt. Seid ihr mit einem Charakter durch, wird eure Zeit bewertet und mit einer entsprechenden Trophäe prämiert. Um Gold zu erlangen, müsst ihr also ein paar Durchgänge absolvieren und euch die Levels gut einprägen.

Wer keinen Spaß daran hat, an seiner Bestzeit zu feilen wird vermutlich von der Spielzeit enttäuscht sein. Denn das Ende des ersten Durchgangs, solltet ihr schon innerhalb der ersten Spielstunde sehen. Das doch recht kurze Spiel steht natürlich in einem starken Kontrast zu den Mammutwerken der heutigen Zeit, selbst für einen Indie-Titel. Dennoch wurde ich gut unterhalten. Das arcadige Gameplay macht Laune und ich hatte einige Zeit Spaß daran, an meiner Bestzeit zu schrauben. Die pixelige Sprite-Präsentation wurde mit netten Effekten garniert und besitzt durchaus ihren Charme. Besonders gut gefällt mir der Soundtrack von Kamiko, denn die abwechslungsreich gestalteten Tracks gehören qualitativ zu den besten 8-Bit-Melodien der heutigen Zeit.

Review Overview

70 - 7

7

Mit Kamiko hat das japanische Indiestudio Skipmore ein kurzes, aber unterhaltsames Miniabenteuer geschaffen. Wer sich von der 8-Bit-Präsentation nicht abschrecken lässt und Spaß daran findet, an seiner Bestzeit zu feilen kann, allein schon angesichts des Preises und des sehr gelungenen Soundtracks, zugreifen. Alle anderen finden vermutlich eine Indie-Alternative im eShop der Nintendo Switch.

Genre: Action-Acade
Entwickler: Skipmore
Preis: ca. 5 Euro
System: Nintendo Switch
Erscheint: Erhältlich

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