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Review: Jessica Jones Megaband: Das letzte Kapitel

Erst mit der Serienadaption von Jessica Jones brachte Panini 2016 die zugrunde liegende Comicserie Alias auf Deutsch. Jetzt liegt auch die Nachfolgeserie mit dem simplen Namen Jessica Jones auf Deutsch vor – alle 18 Hefte in einem über 400 Seiten dicken Sammelband.

Starautor Brian Michael Bendis und Zeichner Michael Gaydos bescheren der Privatdetektivin Jessica Jones hier einen würdigen Abschied auf Zeit. Denn eigentlich ist es der Abschied von Bendis, der nach Abschluss der Serie zum großen Konkurrenten DC Comics wechselte und dort nun die Geschicke des Mannes aus Stahl in den Comicserien Superman und Action Comics lenkt. Es ist also das Ende einer Ära, die 2001 begann, als die erste Ausgabe von Alias erschien. Es ist selten heutzutage bei den großen Superhelden-Verlagen, dass ein Autor einen Charakter erschafft und fast zwei Jahrzehnte später noch immer hauptverantwortlich ist. Bendis ist das mit Jessica Jones gelungen.

Und warum stellt er auch in diesem Megaband unter Beweis. Die ehemaligen Superheldin, die unter dem Namen Jewel einst mit den Avengers unterwegs war, trinkt nicht mehr ganz so viel wie früher – und sie hat eine gemeinsame Tochter mit Luke Cage. Andere Dinge haben sich nicht verändert. Sie muss ihre Detektei Alias Investigations weiterhin über Wasser halten und ungewöhnliche Fälle übernehmen. Etwa einen Verbrecher finden, der wie ein gigantisches Gürteltier aussieht. Und natürlich kehrt auch ihr Erzfeind Kilgrave zurück. Im Gegensatz zu David Tennant in der Netflix-Serie ist die Comicfassung des diabolischen Manipulators tatsächlich dem Spitznamen „Purple Man“ entsprechend violett.

Zeichner Michael Gaydos brilliert erneut bei den düsteren Bildern, die eine wunderbare Noire-Atmosphäre schaffen. Egal ob Supermärkte voller Regale mit Whiskyflaschen oder klassische Superheldenkämpfe: Gaydos erweckt die dreckigen Winkel von New York beeindruckend zum Leben.Kolorist Matt Hollingsworth tut sein übriges und taucht die Zeichnungen in eine dunkle Palette, die trotzdem zeitweise mit Farbakzenten überrascht.

Fazit

Ein schöneres Abschiedsgeschenk hätte Bendis „seiner“ Jessica nicht machen können – und natürlich den Lesern. Denn diese finale Serie hat alles, was man sich von der Privatdetektivin erwartet: spannende Fälle, viele Kraftausdrücke und einen wahrlich sadistischen Schurken. Und auch wenn Bendis weg ist gehen die Abenteuer von Jessica Jones weiter. Marvel arbeitet bereits an der nächsten Serie …

Info
Seiten: 412
Preis: ca. 38 Euro
Autor: Brian Michael Bendis
Zeichner: Michael Gaydos
Verlag: Panini Comics (Marvel)

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