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Review: Inhuman #1

Eins vorweg: ich bin kein großer Marvel-Event-Fan mehr. Abgesehen von Serien-internen Events wie Spider-Island oder Battle of the Atom klammere ich Marvels sommerliche Tie-In-Plagen gerne aus. Warum ich diese doch sehr subjektive Art der Einleitung gewählt habe? Nun ja, ich hatte, nicht zuletzt wegen dem Artwork von Joe MAD! Madureira und Marte Gracia, extrem Lust auf die neue Marvel-Serie Inhuman. Allerdings habe ich das, für diese Serie quasi als Prolog anzusehende, Event Inhumanity nicht gelesen. Schlimm? Das verrate ich gleich…

Laut dem kleinen „Was bisher geschah“-Text auf der Credit-Seite, musste Black Bolt, König der Inhumans, eine sogenannte Terrigan-Bombe zünden, um ein großes Unheil zu vermeiden. Terrigan ist eine chemische Substanz welche den Inhumans zu ihren besonderen Fähigkeiten verhilft. Vor langer Zeit haben sich jedoch einige Inhumans von ihrer Rasse abgesondert um unter den normalen Menschen zu leben. Hier kommen dann wieder die Ereignisse aus Inhumanity zum tragen, denn durch die gezündete Bombe wurde ein Terrigan-Nebel freigesetzt, der fortan über die Welt schwebt und…Richtig: die Nachfahren der ins Exil gewanderten Inhumans verändert.

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Die Story dieser Erstausgabe beschäftigt sich schlicht damit einen Helden und einen Schurken zu präsentieren. Ohne jetzt ins Detail zu gehen, kann ich sagen dass es einen netten Twist gibt, bevor sich der Held von Inhuman mit seinen feurigen Kräften dem Publikum präsentiert. Damit dem geneigten Marvel-Fan aber nicht nur unbekannten Newbies vorgesetzt werden, darf die Königin der Inhumans, Medusa, auch fleißig mitmischen.

Auch wenn der Plot für eine Nummer 1 okay war, wird er sicherlich keinen Originalitäts-Wettbewerb gewinnen. Was das Heft aber dennoch deutlich über Durchschnitt hebt ist das Artwork.

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Joe Madureira liefert einfach fantastische Arbeit ab. Spontan fallen mir die – leider total ausgelutschten – Attribute „super dynamisch“ und „episch“ ein. Sein Charakterdesign ist zwar nach wie vor sehr Videospiel-inspiriert – sein Schurke könnte so zum Beispiel ein nahe Cousin von Akuma aus Street Fighter sein – besitzt aber genug Individualität und den gewissen Marvel-Flair, um nicht störend zu wirken. Seine Medusa hat es mir zudem extrem angetan: auf der einen Seite sexy, auf der anderen nehme ich es der Figur total ab, Ärsche treten zu können.

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Wenn es eine Sache gibt, die ich seit MAD!’s Arbeit an Ultimates³ bemängle, ist es dass er seit dieser Zeit nicht mehr geinkt wird. Sicher, seine Pencils sind in der Tat so sauber, dass man sie ohne Probleme direkt kolorieren kann, meinen persönlichen Geschmack trifft es aber mehr wenn jemand wie Tim Townsend seine Tusche nutzt um die Zeichnungen zu definieren. Das direkte Einfärben der Bleistiftzeichnungen schwankte seit 2007 sehr. Ultimates³ war oftmals einfach zuviel des guten, Jahre später konnten die Farben bei Avenging Spider-Man und vor allem Savage Wolverine schon deutlich besser gefallen. Aber eine Qualität die mich die fehlenden Inks fast vergessen läßt, schafft erst jetzt Marte Gracia. Angefangen von einer sehr umfangreichen, und dennoch in sich stimmigen Farbpalette, über tolle Licht und Schatten-Momente bis zu den perfekt dosierten Special-FX passt hier einfach alles.

Dennis Bouncie Lehmann AvatarMarvel hat es mal wieder geschafft: ich habe ein Heft gekauft, welches mir von der Story total egal war, dessen Artwork mich dennoch angefixt hat. Da ich keine hohen Erwartungen an die Geschichte hatte, konnte mich diese sogar positiv überraschen. Ãœberragend dagegen das Artwork von Madureira/Gracia. Einziger Wermutstropfen ist wohl, dass MAD! schon lange von Bord sein wird, wenn die Story irgendwann mal RICHTIG interessant sein wird. Denn, länger als 3 Hefte am Stück hat der werte Herr in den letzten Jahren nicht auf die Reihe bekommen…

inhuman_1_coverINFO
SEITEN: 24
PREIS: ca. $3.99 (USD)
AUTOR: Charles Soule
ZEICHNER: Joe Madureira
VERLAG: Marvel

 

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