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Review: GRID

Wer aktuell Fan von Rennspielen ist, kommt an Codemasters kaum vorbei. Mit F1 2019 und DiRT Rally 2.0 sind in diesem Jahr schon zwei hochkarätige Genrevertreter erschienen. Mit GRID rebootet der britische Traditionsentwickler nun auch seinen Arcade-Racer mit Simulationshintergrund für die PlayStation 4, die Xbox One und den PC.

Auch im Neustart von 2019 steht einmal mehr der Karrieremodus im Mittelpunkt des Spiels. Die GRID-Serie stand aber schon immer auch für jede Menge Abwechslung und so lernt ihr schon zu Beginn in drei Tutorial-Rennen unterschiedliche Rennklassen kennen. Danach könnt ihr euer Können in verschiedene Rennserien unterteilten Events unter Beweis stellen, um schlussendlich die GRID World Series zu erreichen. Insgesamt warten 104 verschiedene Rennevents auf euch, die viel Spielspaß bieten und ihr könnt entscheiden, ob ihr eure Karriere lieber im klassischen Tourenwagen-Rennen vorantreibt, in einen Muscle Car steigt, in einen Prototypen oder Oldtimer einsteigt oder lieber gleich in einen waschechten Formel-Flitzer Platz nehmt. Gewünscht hätten wir uns, dass die Karriere auch zwischen den Rennen noch besser inszeniert wird. So bleibt eine umfangreiche Serie an Rennen an Schauplätzen rund um den Globus, die sich aber in der Aufgabenstellung kaum unterscheiden. Da haben wir in GRID-Spielen schon deutlich mehr Abwechslung gesehen, auch wenn Klassiker wie der Rundkurs von Indianapolis, die Straßenschluchten von Schanghai, Silverstone oder Sydney Motorsport Park im Laufe eurer aufstrebenden Karriere bestritten werden dürfen. Viele der Rennen fallen mit nur wenigen Runden und der zuvor ausgetragenen Qualifying-Phase auch recht kurz aus. Gewonnen Rennen bringen euch nicht nur eurem finalen Ziel einen Schritt näher, ihr könnt das gewonnene Geld natürlich sofort wieder in neue Autos investieren. Insgesamt sind 65 lizenzierte Boliden im neuen GRID enthalten. Die Suche nach einem neuen Sponsor oder gar nach einem neuen Rennstall wurde leider nicht mehr in den neuen Teil integriert.

Gentlemen, start your engines!

Ohne viel Drumherum bleiben also vor allem die Rennen und die haben es wirklich in sich, denn die Mischung aus Rennsimulation und Arcade-Racing-Gameplay geht in diesem Punkt ein weiteres Mal voll auf. So könnt ihr das Setting eures Wagens zwar in einigen Punkten für euch anpassen, insgesamt braucht ihr jedoch keine Sorgen zu machen, dass ihr hier mit einer Einstellungsflut überfordert werdet. So gibt es auch keinerlei Möglichkeit die Vehikel zu tunen. Vielmehr steht die Action auf der Rennstrecke im Vordergrund und die kommt wahrlich nicht zu kurz. Doch Vorsicht, GRID ist natürlich kein Fun-Racer. Das Wetter, die Beschaffenheit der Fahrbahn und natürlich auch Wahl der Reifen schlägt sich umgehend auf das Fahrverhalten des Wagens durch. Wer die verfügbaren Fahrhilfen und Assistenten gänzlich deaktiviert wird sich nicht über die mangelnde Herausforderung beschweren können, auch wenn ihr eben keine Simulation spielt. Dies wird euch spätestens klar wenn euch mit einem Formel-Boliden der erste Drift gelingt.

Ein Extra Lob gibt es für die KI der gegnerischen Fahrer. Diese sorgt dafür, dass ihr oftmals vom Start bis zum Ziel eine spannende Jagd um den ersten Platz erleben wird und sich selbst wiederholte Rennen plötzlich komplett anders anfühlen können. Laut den Entwicklern wurde die Persönlichkeit von über 400 unterschiedlichen KI-Fahrern integriert. Manch sind nachgiebiger in ihrem Stil und anderen kämpfen um jeden Millimeter Vorteil und schrecken auch vor einem ordentlichen Blechschaden nicht zurück. Duelle über viele Kurven stehen an der Tagesordnung, da kommen auch schon ordentliche Emotionen gegenüber dem einen oder anderen Kontrahenten auf. Dies ist klar die große Stärke von GRID. Über private Lobbies oder ein einfaches schnelles Rennen könnt ihr euch auch im Multiplayer-Modus gegen andere Spieler messen, allerdings ist dich ausschließlich online möglich. Ein Rennen mit Freunden auf der Couch ist nicht angedacht.

Die aktuelle Engine von Codemasters macht auch bei GRID eine hervorgehende Figur. Geschmeidige 60 Bilder pro Sekunde, tolle Lichteffekte, lebensechte Umgebungen und das ausgeklügelte, stufenweise zuschaltbare, Schadensmodell sorgen dafür, dass der Racer technisch ganz oben mitspielt. Da fällt der eine oder andere pixelige Schatten oder eine Matschtextur kaum ins Gewicht. Punktabzug gibt es dann leider beim Sound, zwar heulen die Motoren ordentlich auf und wuchten durch die Boxen eurer Anlage, der Soundtrack ist jedoch leider geradezu belanglos und die Sprecher sind gerade auf Deutsch nicht in der Liga, in der sich das restliche Spiel befindet.

Fazit

Wertung - 8

8

Ist neben Gran Turismo Sport und Forza Horizont 3 auf der einen und der Need For Speed-Serie auf der anderen Seite überhaupt noch Platz für ein Spiel wie GRID? Ja, denn obwohl der Restart im Umfang noch einige Schwächen hat, konzentriert sich Codemasters gekonnt auf einen wesentlichen Punkt: Packende Rennen gegen KI-Gegner wie man sie sonst kaum zu sehen bekommt in einem abwechslungsreichen Fuhrpark. Zusammen mit den Strecken, die euch wieder von San Francisco über Japan, China, Großbritannien, Indianapolis oder Malaysia rund um den Globus führen, bietet GRID im jetzigen Zustand zwar genug, um euch zwischendurch immer wieder für Stunden vor den Bildschirm zu fesseln, aber wohl zu wenig, um auch noch in einigen Wochen immer wieder auf die Rennstrecke zurückzukehren.

Genre: Rennspiel
Entwickler: Codemasters
System: PlayStation 4, Xbox One, PC
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 70 Euro

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