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Review: Gran Turismo Sport

Nach Project Cars 2 oder Forza Motorsport 7 geht nun auch Gran Turismo in die Zielgerade. Polyphony Digitals Mastermind Kazunori Yamauchi präsentiert mit Gran Turismo Sport nun den ersten Teil des Edelracers für PS4. Mit rund 80 Millionen verkauften Spielen musste Gran Turismo zuletzt vor allem mit Teil 6 auf PS3 ordentlich Federn lassen. Nach vier Jahren Entwicklungszeit geht man jedoch nicht den klassischen Weg und wirft einfach Gran Turismo 7 auf den Markt. Gran Turismo Sport soll ein komplett neuer Ansatz sein, bei dem der eingefleischte Rennfahrer Yamauchi, den Sport und damit Duelle Fahrer gegen Fahrer in den Mittelpunkt stellt.

Onlinepflicht

Wer alleine gegen den Computer spielen möchte, kann das im Arcade-Modus und natürlich der Fahrschule tun, in der zuerst trainiert und dann 64 Aufgaben erfüllt werden können. Bei den Herausforderungen handelt es sich zumeist um kurze Rennen oder Rennabschnitte, bei denen ihr gewisse Situationen meistern müsst. Als Belohnung winken neue Autos und andere motivierende Boni. Einige richtige Kampagne oder Offline-Meisterschaft ist nicht im Spiel enthalten.

Das Herz des Spiels liegt jedoch in diversen Online-Modi. Als erstes Videospiel überhaupt bekommt Gran Turismo Sport den offiziellen Status einer echten FIA-Rennserie. Das hebt den Esport-Aspekt des Spieles auf eine komplett neue Stufe. Im Moment starten täglich Rennevents, in Zukunft werden zahlreiche Großevents veranstaltet, die auch von der FIA mitgetragen werden. Diese Neuausrichtung des Spiels merkt man auch an vielen anderen Stellen. Satt über 1.000 Automodelle wie im letzten Ableger stehen zum Start nur rund 170 Fahrzeuge zur Verfügung. Das heißt kaum Alltagsautos, dafür aber Klasse statt Masse.

Gran Turismo Sport + VR = Eine passende Kombination?

Die enthaltenen Wagen sind in einen enormen Detailgrad modelliert und verfügen ohne Ausnahme auch über eine eigene Cockpit-Perspektive. Diese kommt auch im VR-Drive für PlayStation VR zum Tragen. Dort könnt ihr in einer speziellen Variation des Arcade-Modus auf ausgewählten Strecken gegen einen Gegner antreten. Klingt nach einer abgespeckten Sache, die man nur gemacht hat, weil es eben im Marketingplan stand? Gran Turismo-Mastermind Kazunori Yamauchi hat den Modus persönlich betreut und dafür gesorgt, dass eine außergewöhnliche Rennerfahrung herausgekommen ist.

Ihr habt einen vollen 360 Grad-Rundumblick inklusive detaillierter Innenausstattung eures Wagens. Und spätestens, wenn ihr euch auf die Seite neigt, um in den Rückspiegel zu blicken, seid ihr mitten im Spiel. Bei näherer Betrachtung fällt schnell auf, dass die komplette Grafik zurückgeschraubt werden musste. Dank der sehr hohen und stabilen Bildrate und einigen anderen Tricks wird bei diesem Spiel deutlich weniger Spielern übel, als es bei anderen VR-Rennspielen der Fall ist. Auch wenn VR Drive hier nur eine tolle Zugabe für PlayStation VR-Besitzer darstellt, zeigt es doch, wie gut Rennspiele in Zukunft auf VR-Plattformen funktionieren werden.

Fahrgefühl

Das Highlight des Spiels – und hier ist man auch allen Mitbewerbern weiterhin überlegen – ist das gnadenlos gute Fahrverhalten. Dank zahlreicher Einstellungsmöglichkeiten und zu- beziehungsweise abschaltbarer Fahrhilfen kommen sowohl Einsteiger als auch Rennprofis schnell ins Spiel. Unterstützt werden natürlich sowohl Lenkräder als auch die Steuerung mit dem PS4-Joypad. Überrascht waren wir über die Option, mit Hilfe des Bewegungssensors im DualShock 4 zu lenken. Das macht nicht nur Spaß, wir erreichten auch gute Rundenzeiten mithilfe dieses Lenkradersatzes.

Jeder einzelne Wagen fühlt sich anders an und wenn ihr über den Schotter der ebenfalls enthaltenen Rally-Cross-Strecken schlittert, habt ihr allerhand zu tun, dass euch der Wagen nicht komplett ausbricht. Besonders spannend sind wieder die integrierten Konzeptfahrzeuge. Bekannte Autohersteller wie BMW, Dodge, Nissan oder Mercedes wurden eingeladen, spezielle Wägen für das Spiel zu entwerfen. Die Zusammenarbeit zwischen den Autoherstellern und Polyphony Digital geht jedoch so weit, dass einige Boliden auch schon in der Realität gebaut wurden.

Augenweide

Technisch beeindruckt Gran Turismo Sport mit atemberaubender audiovisueller Qualität. Dabei wird natürlich auch PlayStation 4 Pro inklusive HDR-Darstellung unterstützt. Aber auch auf der regulären PS4 sehen die 28 im Moment enthaltenen Strecken in ihren 17 aufwendig inszenierten Schauplätzen sowie die Boliden extrem realistisch aus und das mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. Zwar verzichtet die Gran Turismo-Serie leider auch 2017 sowohl auf Wettereffekte als auch ein richtiges Schadensmodell, dafür könnt ihr die Szenerie in die Lichtatmosphäre verschiedener Tageszeiten tauchen.

Egal ob ihr nachts über den Tokyo Express in das Zentrum der japanischen Mega-City brettert, bei einsetzender Dämmerung eine Rally in Sardinien fahrt oder zu Mittag gegen eure Kontrahenten auf dem 900 Meter langen US-Motorsport-Oval von Northern Isle Speedway antretet, hier zeigt der Grafikchip der PS4, was er kann. Und auch die Nordschleife des Nürburgrings mit ihren 25 Streckenkilometern hat wohl noch nie so gut in einem Videospiel ausgesehen. Für alle Ästheten gibt es den Scapes-Modus, hierfür hat Sony Rund 1.000 Fotos aus aller Welt lizenziert und sie mit räumlichen Informationen angereichert. Dadurch könnt ihr in diesen Bildern die Wagen des Gran Turismo-Fuhrparks nach Belieben platzieren. Das Bild wird danach in einer hohen Auflösung und perspektivisch korrekt inklusive Lichteffekten gerendert. Das Ergebnis sind fotorealistische Aufnahmen.

Review Overview

Wertung - 8

8

Gran Turismo Sport ist ein gelungener neuer Ansatz für das berühmte PlayStation-Franchise, doch nicht jeder wird mit dem Spiel glücklich werden. Das "Sport" im Namen steht nämlich nicht nur für die verwendeten Rennklassen, sondern auch für Esport und damit vor allem für das kompetitive Spielen gegen andere Spieler. Vor allem Solospieler werden hier nur am Rande bedient und auch Boni wie der gelungene VR-Modus hätten es verdient gehabt, mit mehr Inhalten bedacht zu werden. Die exzellente Spielbarkeit, die dank vieler Optionen sowohl Experten als auch blutige Anfänger anspricht, sowie das Versprechen der Entwickler, das Spiel über einen langen Zeitraum mit neuen Events und zusätzlichen Inhalten zu versorgen, wissen jedoch zu überzeugen. Wer sich vor allem mit anderen Spieler messen möchte und die "normalen" Autos der Gran Turismo –Serie nicht vermisst, bekommt ein spielerisch und technisch exzellentes Rennspiel.

Genre: Rennspiel
Entwickler: Polyphony Digital
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 70 Euro
System: PS4

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