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Review: Ghostbusters: The Video Game Remastered

Ãœberlegt, bevor ihr anruft!

Fast hätte es Ghostbusters: The Video Game gar nicht gegeben, denn nach dem Kauf des Publishers Sierra Entertainment durch Activision stand das fast fertige Spiel vor der Einstellung. Erst durch das Einspringen von Atari und Sony (hat auch die Filmrechte an Ghostbusters) erschien das Spiel für PC, PS3, XB360, Nintendo DS, Wii, PS3 und PSP zum 25. Geburtstag des ersten Ghostbusters-Films. 10 Jahre später scheint das bisher beste Spiel rund um die Geisterjäger noch einmal als Remaster-Version für aktuelle Systeme.

„Haben Sie irgendwelche Hobbys?“ – „Ich sammle Sporen, Grünspan und Schimmelpilze.“ (Dr. Egon Spengler)

Obwohl Dan Akroyd und der leider inzwischen verstorbene Harold Ramis auch für das Drehbuch des Spiels verantwortlich sind, muss man zugeben, dass der Titel storytechnisch in den ersten Levels nicht viel bietet und erst in der zweiten Hälfte wirklich seine Trümpfe ausspielt. Dieser Teil der Handlung stammt laut Dan Akroyd praktisch direkt aus einem Drehbuchentwurf für Ghostbusters III. Ihr schlüpft in die Rolle eines Geisterjäger-Rekruten und sagt Gozer, dem Gozerianer, der euch wie schon im ersten Film erneut viel Ärger bereitet, den Kampf an. Das Spiel borgt sich dabei viele Elemente aus den Filmen aus und wird euch durch familiäre Levels wie die Bibliothek oder das Segwitch Hotel lotsen und ebenso bekannte Geister wie den riesigen Marshmallow-Mann, Slimer oder die Bibliothekarin einfangen lassen. Während ihr euch also durch bekannte Schauplätze kämpft, versprühen alle Spielszenen den Charme der Filme, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass viele Gags und Verweise aus den Vorlagen von den Entwicklern aufgegriffen wurden. Dazu gesellt sich die komplette Cast, die mit ihren Stimmen und Ideen ihren polygonisierten Charakteren virtuelles Leben einhaucht. Das Spiel ist in englisch mit deutschen Untertitel gehalten. Die Stimmen stammt von den Hauptdarstellern Dan Aykroyd, Harold Ramis, Bill Murray und Ernie Hudson, die im Spiel wieder gemeinsam mit euch auf Geisterjagd gehen. Auch William Atherton, Annie Potts, Brian Doyle Murray und Alyssa Milano haben ihr Aussehen und ihre Stimme beigesteuert. Nicht aus den Filmen dabei sind Rick Moranis, der sich weitgehend im Ruhestand befindet, und Sigourney Weaver, deren Zusage zu spät kam.

„Ich glaube wir sollten uns lieber aufteilen.“ – „Guter Gedanke.“ –
„Ja, auf diese Weise können wir mehr Schaden anrichten…“

Bekanntlich ist das Protonen-Pack die einzige Waffe im Kampf gegen paranormale Erscheinungen und auch dessen Einsatz wird euch vertraut sein: Ihr müsst mit eurem Protonenstrahl den Gegner zunächst schwächen und den widerspenstigen Geist anschließend mit dem rechten Analog-Stick per Fangstrahl in die Falle zwingen. Im Laufe des Spiels bekommt ihr zusätzlich verschiedenste Neuentwicklungen von Egon spendiert und könnt so auch Upgrades erwerben, was euer „Arsenal“ an Gespensterschrecken anwachsen lässt. So könnt ihr Gegner verlangsamen, habt Energiekugeln, die immer das markierte Ziel treffen, und eine Schleimspritze zur Verfügung. Ihren wahren Nutzen entfaltet die unterschiedliche Bewaffnung aber nicht nur in der Pseudo-Abwechslung, sondern auch auf höheren Schwierigkeitsgraden, da die einzelnen Geister auf bestimmte Angriffe sensibler reagieren als auf andere und sich so leichter fangen lassen. Wer die Kampagne auf leicht spielt, wechselt allerdings nur dann, wenn eines der seltenen Rätsel gelöst werden will – Letzteres wird fast ausschließlich mit der Schleimspritze in Angriff genommen, die als sekundäre Fähigkeit Gummibänder aus grünem Ekto-Plasma verspritzt, die Objekte zueinander ziehen können. So lassen sich schwere Objekte aus dem Weg schaffen oder bestimmte andere Mechanismen in Gang setzen, was allerdings eher aufgesetzt wirkt, als für wirkliche Abwechslung sorgt. Etwas mehr Serien-Charme hat der Einsatz des PKE-Meters, das euch Geister aufspüren lässt. Diese verstecken sich nämlich nur zu gerne in gängigen Haushaltsgegenständen und müssen dann mühselig rausgelockt werden. So wird der lineare Spielablauf ab und zu aufgebrochen und ihr könnt euch mehr oder weniger frei durch Levelabschnitte bewegen, um den nächsten Geist aufzusuchen.

Derzeit noch nicht im Spiel enthalten ist der Multiplayer-Modus, dieser soll jedoch noch nachgereicht werden. Hier könnt ihr euch dann mit drei weiteren Geisterjägern auf die Suche nach Gespenstern machen. Das Spielprinzip orientiert sich dabei am Einzelspielererlebnis und lässt euch eigens gefertigte Missionen in Angriff nehmen, in denen eure Zusammenarbeit als Team im Vordergrund steht. Wem das Gameplay der Kampagne zusagt, der findet hier jede Menge zusätzlichen Spielinhalt.

„Da ist etwas sehr wichtiges, was ich vergaß euch zu sagen: Ihr dürft NIE die Laserströme kreuzen!“

Technisch vermochte der Titel, schon vor zehn Jahren nicht gänzlich zu überzeugen, ist aber dafür recht gut gealtert. Für die neue Umsetzung verantwortlich zeichnet sich Saber Interactive, die in den nächsten Wochen auch The Witcher 3 auf die Nintendo Switch bringen werden. Der Fokus der Original-Entwickler lag auf einem hohen Zerstörungsgrad der Levels, die ähnliche Ausmaße wie die Eskapaden in den Filmen zulassen sollten. So unterstützt eine starke Physik-Engine das Spiel und lässt euch beinahe alles kurz und klein schießen. Leider leidet die grafische Qualität des Titels aber auch etwas darunter: Während Charakter- und Geistermodelle sowie Gesichtsanimationen sehr gut gelungen sind, wirken das Level-Design und die Texturen sehr langweilig. Zwar hat man sich bei Saber Interactive bemüht, Texturen und Modelle auf die neue Generation zu hieven, Wunder dürft ihr jedoch keine erwarten. Lob gibt es neben den Original-Stimmen der Schauspieler auch für den Soundtrack, dieser umfasst viele Originalstücke aus den ersten beiden Kinofilmen und einige neue, die sich jedoch perfekt einpassen.

Fazit

Wertung - 7.5

7.5

Ghostbusters ist auch 2019 noch ein Spiel für Fans, das den Charme der Filme wunderbar einfängt. Von einzelnen Sprüchen der Geisterjäger bis hin zur Story, die mit verstreichender Zeit immer interessanter wird, oder den Gags bietet dieser Titel vieles, das eingefleischte Fans sicherlich über einige Stunden hinweg unterhalten wird – vor allem, weil es dann leichter ist, über Technik- und Gameplay-Schwächen hinweg zu sehen. Dass es der spaßige Multiplayer-Modus nicht zum Release in das Spiel geschafft hat ist genauso schade wie das Fehlen der damals vorhanden deutschen Tonspur. Wem Begriffe wie Ektoplasma oder Ecto-1 nichts sagen, der investiert sein Geld lieber in einen anderen Action-Titel, denn wer mit dem Fan-Service nicht viel anfangen kann, den erwartet ein oftmals durchwachsenes Action-Spiel ohne eine wirklich erinnerungswürdige Szenen. Wer jedoch damals aus seinem Videorekorder ein Proton-Pack gebastelt hat, greift zu!

Genre: Action
Entwickler: Saber Interactive
System: PS4, Xbox One, Switch, PC
Erscheint:
Preis: ca. 30 Euro

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