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Review: Gear.Club Unlimited

Bereits acht Monate nach dem Launch kann die Nintendo Switch auf ein breit gefächertes Spielportfolio zurückgreifen. Doch gerade Liebhaber realistischer Rennspiele gingen bislang leer aus. Das französische Entwicklerstudio Eden Games versucht nun mit einer Umsetzung des Free2Play Mobile-Titels Gear.Club, diese Lücke zu füllen.

Älteren Semestern wird das in Lyon (Frankreich) ansässige Entwicklerstudio Eden Games noch ein Begriff sein. Schließlich veröffentlichten die Entwickler mit V-Rally bereits 1998 ihr erstes durchaus solides Rennspiel für die PlayStation. Der Nachfolger V-Rally 2 (PS, 2002) konnte qualitativ noch einen draufsetzen und war damals für viele Rennspiel-Fans der Konsolenvorzeigetitel in Punkto Rallyesimulation. Mit Test Drive Unlimited brachte Eden Games im Jahr 2006 das erste Open-World-Rennspiel für die Xbox 360 auf den Markt.

Gear.Club Unlimited Review Test Nintendo Switch

Komplettpaket

Wie schon eingangs erwähnt, handelt es sich bei Gear.Club Unlimited um eine Umsetzung eines Free2Play-Rennspiels, das bereits für iOS und Android erschienen ist. Anders als in der Mobile-Variante, erhaltet ihr auf Nintendo Switch ein Komplettpaket, das laut den Entwicklern stetig erweitert werden soll. Derzeit enthält das Grundspiel 30 lizenzierte Fahrzeuge und 200 Strecken, auf denen es insgesamt 430 Rennen zu absolvieren gilt. Direkt zum Release erhaltet ihr zwei neue Autos zum kostenlosen Download. Strecken, Fahrzeuge und Modi sollen nach und nach per DLC hinzugefügt werden. Laut Eden Games werden die Erweiterungen zunächst kostenlos sein, kostenpflichtige DLCs sind aber angedacht.

Gear.Club Unlimited Review Test Nintendo Switch

Semi-Open-World

Das Herzstück des Spiels ist die Kampagne, die euch nach und nach auf einer schicken Weltkarte präsentiert wird. Hier findet ihr neben der stetig anwachsenden Auswahl an Rennserien auch mehrere Autohändler, wo ihr einige bekannte Automarken wiederfindet. Angefangen von BMW, Ford, Nissan, oder Dodge über Mercedes, Jaguar, Alfa Romeo bis hin zu Ruf, Mc Laren oder Pangani und weiteren Marken reicht die Palette. Natürlich erhaltet ihr die Fahrzeuge nicht umsonst, sondern müsst sie durch die in den Rennen erhältlichen Preisgelder erwerben. Durch den Erwerb von neuen und leistungsfähigeren Boliden könnt ihr wiederum an höher dotierten Rennserien teilnehmen. In welcher Reihenfolge ihr an die verschiedenen Rennserien teilnehmt, bleibt euch überlassen, einen entsprechenden Wagen natürlich vorausgesetzt.

Die zahlreichen Rennserien führen euch durch verschiedenste fiktive Landschaften wie sonnige Küstenabschnitte, hohe Gebirge, trockene Wüsten oder Abschnitte mit üppiger Vegetation. Sie erinnern eher an Gebiete aus vergangenen Videospieltagen. Hier gilt es entweder normale Rennen oder gegen die Zeit zu fahren. Obwohl es auch vereinzelt einige längere Rennen gibt, seht ihr meist nach ein bis zwei Minuten die Ziellinie.

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Multiplayer-Vergnügen

Über die Weltkarte erhaltet ihr auch Zugriff auf die Onlinekomponente von Gear.Club Unlimited. Diese beschränkt sich derzeit noch auf Zeitrennen, wo ihr in täglichen und wöchentlichen Events die Möglichkeit habt, in den internationalen Ranglisten aufzusteigen und weitere der insgesamt acht Ligen freizuschalten. Aber auch hier hat Eden Games bereits (unangekündigte) Pläne für die Zukunft, um das Onlineangebot zu erweitern. Zudem bietet euch Gear.Club Unlimited die Möglichkeit, gegen drei Freunde via Splitscreen auf dem heimischen TV anzutreten. Allerdings könnt ihr derzeit nur in einem eigenen Multiplayer-Modus gemeinsam spielen, die Freischaltung für den Championship-Modus soll mit einem Patch Anfang Jänner nachgereicht werden.

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Geld benötigt ihr in Gear.Club Unlimited auch für den Aufbau eurer eigenen Tuningwerkstatt. Dieser ins Hauptspiel integrierte Modus bietet nicht nur zahlreiche Tuning- und Customizing-Optionen für eure stetig anwachsende Fahrzeug-Flotte, sondern wurde von den Entwicklern auch als Mini-Aufbauspiel konzipiert. Nach und nach schaltet ihr die unterschiedlichen Abteilungen der Werkstatt frei, wo ihr Motor, Getriebe, Reifen oder Karosserie der Wagen euren Wünschen nach entsprechend optimieren sowie auch das Aussehen eurer Autos ein wenig anpassen könnt. Sogar die Tuningwerkstatt selbst lässt sich durch zahlreiche Dekorationsobjekte wie Pflanzen, Sitzmöbel, Kaffeemaschine oder unterschiedlichen Werkstatt-Designs gestalten.

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Need for Speed

Sämtliche Fahrzeuge verfügen über ein eigenes Fahrverhalten und steuern sich unterschiedlich. Obwohl das Spiel einen gewissen Simulationsansatz verfolgt, liegt der Gameplay-Schwerpunkt auf dem eines Arcade-Racers, am besten vergleichbar mit den Alten Need for Speed-Teilen. Anfänger und jüngere Spieler können sich in den Einstellungen einige Fahrhilfen wie Geschwindigkeits- und Bremshilfe, ABS oder Lenkhilfe dazu schalten. Zudem lässt sich eine Rennlinie, die euch bekanntermaßen die Ideallinie samt Bremspunkt anzeigt, zuschalten, wie auch der Schwierigkeitsgrad der Gegner einstellen. Allerdings fahren diese dann lediglich schneller, wirklich viel Grips hat die KI nicht.

Wer dennoch einen folgenschweren Fahrfehler begeht, kann die letzten gefahrenen Sekunden zurückdrehen und einen neuen Anlauf wagen. Ein wenig mehr Feintuning hätte auch das HUD vertragen, da sich der Tachometer rechts oben im Bild befindet. Das ist im Handheldmodus der Switch nicht weiter schlimm, wirkt aber am großen HD-TV doch recht seltsam. Mit zwei wählbaren Kameraperspektiven, eine Außen- und eine Motorhaubenansicht, ist Gear.Club Unlimited auch nicht gerade üppig ausgestattet. Eine Replay-Funktion sucht man vergebens.

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Technisch kann Gear.Club Unlimited natürlich nicht mit den Rennspiel-Konkurrenten wie Gran Turismo, Forza oder einem aktuellen Ableger der Need for Speed-Reihe mithalten. Die Grafik liegt eher auf der Höhe eines Need for Speed aus der letzten Konsolengeneration, manchmal sogar darunter. Dafür ist das Spielgeschehen zu jederzeit flüssig, egal ob im Handheldmodus oder zu viert auf dem TV. Der Sound ist ebenfalls ganz gut gelungen. Die unterschiedlichen Motorengeräusche sind gut differenziert wahrnehmbar, die Hintergrundmusik in den Menüs ist ganz nett anzuhören und vor allem nicht störend.

Neben einem bereits erhältlichen Day 1 Patch, der hauptsächlich kleinere Fehlerbehebungen beinhaltet, wird Anfang Jänner ein weitere Patch nachgereicht mit folgenden Inhalten veröffentlicht:

  • Der Championship-Modus wird für den lokalen Multiplayer freigeschaltet
  • Verbesserung der Fahrzeugauswahl speziell für den lokalen Multiplayer
  • Änderungen am Performance Shop: Spieler können 10 statt 4 Autos besitzen
  • Eine Rückfahrkamera wird hinzugefügt
  • Die Navigation im Performance Shop wird verbessert
  • Im Liga-Modus werden Spieler Avatare angezeigt
  • Verbesserung des Rennstarts im Rallye-Modus

Review Overview

75 - 7.5

7.5

Erster!

Mit Gear.Club Unlimited hat Eden Games das erste realistische Rennspiel für die Nintendo Switch entwickelt. Auch wenn man dem Spiel in gewissen Punkten die Mobile-Wurzeln anmerkt, überwiegen dennoch die positiven Eindrücke. Das Renngeschehen ist flüssig, die Strecken abwechslungsreich und der Umfang des Spiels unterhält für viele Stunden. Technisch kann es zwar mit der Rennspiel-Konkurrenz auf den großen Konsolen nicht mithalten, macht aber dennoch alleine oder zu viert vor dem TV viel Spaß.

Genre: Rennspiel
Entwickler: Eden Games
Erscheint: 1. Dezember
Preis: ca. 50 Euro
System: Nintendo Switch

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