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Review: Game of Thrones Episode 3: The Sword in the Darkness (Spoilerfrei)

War die erste Episode von Telltales Story-Adventure eine gelungene Einleitung und der Versuch, den Spielern Westeros und das Haus Forrester näher zu bringen und mit den Chrakteren bekannt zu machen, setzte die zweite Episode mehr auf den Aufbau einer größeren Geschichte und zwischenmenschliche Interaktion. Mit der dritten Episode, The Sword in the Darkness, erschaffen die Entwickler des Game of Thrones-Adventures eine perfekte Mischung aus Action, Spannung, Intrigen und Gänsehaut, wie man das sonst nur von der HBO-Erfolgsserie selbst kennt.

The man who passes the sentence should swing the sword – Lord Eddard Stark 

Hatten die getroffenen Entscheidungen seiner spielbaren Charaktere bis jetzt immer nur kurzfristige Auswirkungen, bekommt man zur Halbzeit der sechsteiligen Serien nun die Rechnung für so manches präsentiert. Beinahe jede Handlung, jedes Gespräch mit wichtigen Figuren im Spiel um den Eisernen Thron hat Einfluss auf die Geschichte und verändert diese je nach Spieler individuell. Wer glaubt, sich seiner Meinung enthalten zu können und Geschehnisse unkommentiert zu lassen, der kann zwar schweigen, wird aber bei seinem Gegenüber auf wenig Gegenliebe stoßen, denn in einer Welt voller Intrigen ist ein Mensch ohne Gesicht auffälliger als jeder andere. Immer wieder beeindruckend bei Spielen von Telltale ist der authentische und präzise Gebrauch von Sprache, Mimik und Gestik. Trotz Cel-Shading-Look wirken die Charaktere lebendiger als so mancher Darsteller einer US-Sitcom.

I shall live and die at my post. I am the sword in the darkness. I am the watcher on the walls.  – Schwur der Night’s Watch

Wie bei den ersten zwei Episoden übernimmt man auch dieses Mal wieder die Kontrolle über Angehörige des Haus Forrester, einem edlen und stolzem Haus, das dank seines Eisenwaldes ein festes Einkommen hat und damit seinem Hof auch im harten Norden von Westeros ein Ãœberleben sichern kann. Die Geschehnisse der vergangenen Tagen und Wochen sind jedoch nicht ohne Spuren an allen Beteiligten vorübergegangen und so versucht man, verstreut über das ganze Land, dem eigenen Hause zu helfen. Angefangen von King’s Landing,  der Hauptstadt der Sieben Königkreiche und Heimat des Eisernen Throns, über die Festung Castle Black am Rande der Großen Mauer, bis hin zu den unbarmherzigen Wüstengegenden in Essos bekommt man wieder einen grandiosen und authentischen Eindruck der unterschiedlichen Gebiete und Lebensweisen, die das Game of Thrones-Universum so abwechslungsreich und lebendig machen. Auch macht man wieder die Bekanntschaft mit Schlüsselfiguren der Serie, die dem Spiel einmal mehr ihre Stimmen geliehen haben und mit fantastischem Voice-Acting einen riesen Anteil am Erfolg der Story haben. Fans der Serie werden bei den Interaktionen mit bekannten Figuren Nervosität und Aufregung verspüren, gilt es doch, jedes einzelne Wort mit Bedacht zu wählen um nicht in Ungnade zu fallen oder sich zu blamieren. Man darf in der dritten Episode einmal mehr epische Szenen der HBO-Serie aus einem anderen Blickwinkel mitverfolgen und bekommt damit eine genaue Vorstellung davon, was hinter den Kulissen der Königshäuser abläuft.

Es geht bei Game of Thones aber um weit mehr, als nur um Korrektheit gegenüber anderen. Eher sollte der Rollenspiel-Gedanke im Vordergrund stehen und man sollte sich überlegen, wie es im Inneren seiner Charaktere aussieht und was die Motivationen sind. Zwischen einem unverzeihlichen Menschen, der nach dem Auge für Auge-Prinzip handelt und unabhängig von seinen Beratern Entscheidungen trifft und einem eher unsicheren und wankelmütigen Opportunisten sind alle Zwischentöne vorhanden und auch spielbar. Zögern und Inkonsequenz werden jedoch von anderen Charakteren meist sofort registriert, was nicht immer positive Auswirkungen für den weiteren Verlauf der Geschichte hat.

Anyone who isn’t us is an enemy – Cersei Lannister 

Alleine die spannende Story und die wunderschön stimmige Grafik ist es Wert, sich das Spiel zuzulegen und zu genießen. Auch wenn man nie die Möglichkeit einer Interaktion hätte und das Spiel eine Aneinanderreihung von Cutscenes wäre, würde Game of Thrones: A Telltale Series noch immer unterhaltsamer sein, als viele Videospiele seiner Zeit. Schon bei der Halbzeit der sechsteiligen Serie wird einem etwas mulmig beim Gedanken daran, dass diese intensive und interessante Spiel-Erfahrung bald zu Ende gehen könnte. Man kann jetzt schon auf eine zweite Season hoffen und Telletale Games ein riesen Kompliment aussprechen. Was die Story-Schreiber in Zusammenarbeit mit den Entwicklern geschaffen haben, ist eine zweite Game of Thrones-Serie für sich, in der man das Privileg hat, selbst einen Rolle darin übernehmen zu dürfen.

Review Overview

Wertung - 9.5

9.5

Packende Reise nach Westeros

Die dritte Episode von Game of Thrones setzt konsequent fort, was die ersten beiden Episoden bereits aufgebaut haben. Eine absolut immersive Erfahrung, die eigentlich nur schwer zu übertreffen ist und einmal mehr beweist, dass Game of Thrones eines der durchdachtesten und lebendigsten Sagen unserer Zeit ist. Mit dem Story-Adventure von Telltale hat man die Möglichkeit, aktiv in die Welt in Westeros einzugreifen und einen Teil darin zu spielen, näher wird man der Welt von Game of Thrones nie kommen. The Sword in the Night ist die bislang beste Episode der Serie und lässt auf weitere epische Szenen und spannende Stunden hoffen.

Genre: Story-Adventure
System: Android, iOS, Xbox One, Xbox 360, PS4, PS3, PC
Entwickler: Telltale Games
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 5 Euro
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