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Review: Firewatch

Wyoming, 1989. Im Jahr davor zerstörte ein riesiges Feuer tausende Quadratkilometer des Yellowstone-Nationalparks, woraufhin Feuerwachen angeheuert wurden, die auf Aussichtstürmen Ausschau nach beginnenden Feuern halten. So auch Henry, der Protagonist des Spiels Firewatch, dem Erstlingswerk des in San Francisco angesiedelten Indiestudios Campo Santo.

Das Spiel beginnt damit, dass man als Henry (gesprochen von Rich Sommer, bekannt als Harry in Mad Men) in der Egoperspektive zu seinem Aussichtsturm im Shoshone-Nationalpark wandert.

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Nachts im Turm angekommen, wird man über ein Walkie-Talkie von Henrys Chefin Delilah (Cissy Jones – The Walking Dead: The Game und Life is Strange) kontaktiert. Das Walkie-Talkie stellt eine der Hauptspielmechaniken dar und funktioniert schön intuitiv. Mit dem linken Trigger wird das Gerät aktiviert, mit den rechten Schultertasten eine Gesprächsoption gewählt. Auf diese Weise unterhält man sich über das ganze Spiel mit Delilah, die Henrys einzigen menschlichen Kontakt darstellt, und baut eine Beziehung zu ihr auf. Dabei kann man sich entscheiden, ob man komplett offen mit ihr ist und alles über Henrys Vergangenheit erzählt oder nicht.

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Im Gegensatz zu den echten Feuerwachen bleibt Henry nicht seinem Turm, denn gleich an seinem ersten Tag schießt jemand in der Nähe Feuerwerkskörper ab, was in einem trockenen Wald eher suboptimal ist, und Henry muss dem Treiben ein Ende setzen. Auf dem Weg durch die wunderschön gestaltete Wildnis kommt man schließlich zu einem steilen Abhang, den man aber zum Glück mit einem Seil überwinden kann – eine Mechanik, die später öfter zum Einsatz kommt.

Schließlich erreicht man einen See, in dem die Übeltäter, zwei Teenager, baden. Um sie zurechtzuweisen, kann man die Mädchen nun zum Beispiel anschreien oder vernünftig mit ihnen reden – oder man wirft kurzerhand ihr Radio ins Wasser.

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Im Laufe des Spiels entwickelt sich eine packende und überraschende Mystery-Story, denn man realisiert bald, das hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

In der Wildnis findet man sich mittels Karte und Kompass zurecht, wahlweise kann man sogar die eigene Position auf der Karte abschalten und wie im echten Leben navigieren. Bei Versorgungsboxen, die in der Umgebung verteilt sind, kann man Teile der Karte aktualisieren.

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Außerdem gibt es noch ein ganz besonderes Feature: Relativ früh im Spiel findet man einen Einweg-Fotoapparat, mit demman dann jederzeit insgesamt 18 Fotos machen kann. Diese kann man sich dann online ansehen, oder für 15 Dollar inkl. Versand als echte Fotos schicken lassen. So hat man dann immer eine Erinnerung an seine Zeit in Firewatch.

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Die Entwickler
Campo Santo besteht besteht aus einer Reihe von Entwicklern, die schon durch andere Spiele bekannt sind. Jake Rodkin und Sean Vanaman waren die Autoren der vielgelobten ersten Staffel von Telltale Games’ The Walking Dead. Nels Anderson (Lead Designer bei Mark of the Ninja) wuchs ebenso wie Vanaman in Wyoming in der Nähe der Nationalparks auf. Chris Remo lieferte wie schon bei Gone Home den Soundtrack für Firewatch. Olly Moss, der bekannt für seine Artworks für Harry Potter, Studio Ghibli und mehr ist, sorgte für die atemberaubenden Landschaften im Spiel.

Review Overview

Wertung - 9.5

9.5

Spannender Aufenthalt in der Wildnis von Wyoming

Für Firewatch braucht man ungefähr fünf Stunden, ich habe Steam insgesamt zwölf Stunden im virtuellen Nationalpark verbracht. Die traumhaft schöne Wildnis wird einfach nie langweilig und nach der Zeit fand ich mich teilweise auch ohne Karte zurecht. Es gibt vieles zu entdecken und beim zweiten Durchlauf hörte ich einige neue Dialoge zwischen Henry und Delilah. Eine klare Empfehlung für alle, die auch nur im Entferntesten Interesse an storylastigen Spielen haben.

Genre: Adventure
System: PS4, PC, Mac, Linux
Entwickler: Campo Santo
Erscheint: 9. Februar
Preis: ca. 20 Euro

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