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Review: F1 2016

Mit F1 2016 schickt uns Codemasters einmal mehr auf die Rennstrecken der Motorsport-Königsklasse. Nach dem ernüchternden Teil aus dem Vorjahr und den angekündigten Verbesserungen wie auch Neuerungen, waren unsere Erwartungen doch recht hoch. Und siehe da, bereits nach den ersten Minuten im Spiel und einigen gedrehten Runden merkt man, dass es dem britischen Studio gelungen ist, das Spiel in vielerlei Hinsicht zu verbessern.

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Komplettpaket

Alles wie gehabt heißt es bei der Lizenz: F1 2016 hat diese natürlich auch weiterhin und kann somit den vollständigen Rennkalender der aktuellen Saison 2016 abbilden, inklusive aller Teams und Strecken – auch in Baku darf man jetzt ordentlich Gas geben.
Jede Rennstrecke ist originalgetreu nachgebaut und bietet auch abseits der Fahrbahn realistische Details, die für noch mehr Authentizität sorgen. Das Publikum auf den Tribünen hingegen wirkt wenig kreativ. Umso aktiver geht es dafür in der Boxengasse zu, wenn man eben mal schnell zum Reifenwechsel reinfährt. Noch im Vorjahr war genau das Gegenteil der Fall. Auch das neue Team der diesjährigen Saison, Haas F1 aus den USA, ist somit mit den beiden Piloten Romain Grosjean und Esteban Gutierrez mit von der Partie.
Doch es gibt noch weitere Neuerungen, wie etwa die Rückkehr des Safety Cars oder der Einführungsrunde, die ebenfalls den Weg zurück ins Spiel gefunden hat. Ebenso wurde der Online-Multiplayer aufgewertet. Nun können 22 echte Spieler  gegeneinander fahren.
Codemasters hat sich auch richtig Mühe gegeben, die entscheidenden Elemente auf der Strecke zu verbessern. Das wirklich realistische Fahr- und Geschwindigkeitsgefühl ist sehr gut gelungen und kann sich durchaus mit großen Spielen der Konkurrenz messen. Besonders beeindruckend ist hier die Cockpit-Ansicht. Auch das Fahrverhalten der KI-Fahrer kann sich sehen lassen. Besonders bei guten Fahrern muss man immer sein bestes geben, um die eigene Führung zu verteidigen oder die Spitze zu übernehmen.

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Die Talentschmiede als Herzstück

Mit F1 2016 feiert der beliebte Karriere-Modus seine große Rückkehr. Hier erstellt der Spieler seinen eigenen Fahrer und kann direkt aus allen elf Teams der aktuellen Formel-1-Saison seinen Rennstall wählen. Der Modus bietet zwar keine komplette Gestaltungsfreiheit, aber einige persönliche Anpassungen was Rennlänge, Fahrhilfen und ähnliches betrifft, sind durchaus möglich. Ebenso legt der Spieler den Umfang aller einzelnen Sessions der Rennwochenenden individuell fest. Dazu zählen Training, Qualifying und Rennen.
Wir starten mit eigenem Manager und Ingenieur im Motor-Home unsere gewählten Teams, und werden schon vor dem Gang zur Strecke von der echten Rennatmosphäre aufgesaugt. Der Ausblick aus dem Motor-Home variiert je nach Strecke und das Personal wurde unter anderem originalgetreu nachgebaut. Neben unserem Laptop, welcher uns mit allen wissenswerten Informationen über den Saisonverlauf hinweg versorgt, erhalten wir auch ein Smartphone, auf dem wir Voicemails der Managerin und der Ingenieure erhalten. Was allerdings sofort schmerzhaft ins Auge sticht, ist die katastrophale Darstellung der deutschen Sprachausgabe, die komplett asynchron mit den Lippenbewegungen abläuft. Natürlich sprechen wir hier immer noch von einer Rennsimulation, allerdings fällt das in den Zwischensequenzen häufig negativ aus. Grundsätzlich wirkt der Karriere-Modus an in Sachen Präsentation deutlich ausgereifter im Vergleich zum Vorjahr. Neben einer umfangreichen Einführung jeder Grand-Prix-Strecke, thematisieren die deutschen Kommentartoren Heiko Wasser und Stefan Römer den Verlauf der jeweiligen Saison wie auch Veränderungen am Punktestand oder Strafen während des Rennens.

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Gute Leistungen bringen Erfahrungspunkte, mit denen sich wieder die Fahreigenschaften und die Technik verbessern lassen. Wie schnell das geht, hängt unter anderem auch  von der Anzahl der ausgewählten Fahrhilfen ab – Unterstützung bei Traktion, Schaltung und Bremsen sowie Rückspul-Option und Ideallinie helfen zwar allen Einsteigern der Serie das durchaus anspruchsvolle Fahrverhalten besser kontrollieren zu können, kosten allerdings Erfahrungspunkte.
Der Karrieremodus ist als Gesamtpaket gut gelungen, jedoch gibt es auch einige Kleinigkeiten zu bemängeln, welche die Motivation auf längere Zeit gesehen drücken. Da ich bei Sportsimulationen sehr oft und ausgiebig den Karrieremodus spiele, lege ich hier Wert auf Details, die noch mehr das Gefühl verleihen, mittendrin zu sein. Bei F1 2016 gelingt das zwar am Anfang noch recht gut, wird aber bereits nach dem fünften Rennen eintönig und wenig spannend. Dies ist allerdings Meckern auf hohem Niveau und trübt keinesfalls den Fahrspaß auf der Strecke. Ein roter Faden der sich durch die Saisons zieht, ähnlich wie bei den Sportspielen von 2K Games, wäre bestimmt nicht verkehrt.

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Optik und Performance
Besonders realistisch ist die Wetterdarstellung bei Regen, aber auch bei Sonnenschein. So schwimmt man bei Regen beispielsweise schon mal über die Strecke, wenn das Gaspedal durchgedrückt wird. Bei strahlendem Sonnenschein wird man öfter mal geblendet und muss daher Vorsicht walten lassen. Aber auch Bereiche wie der Reifenverschleiß wirken sich deutlich spürbar auf Fahrverhalten und die Rundenzeiten aus.
Rein optisch macht F1 2016 generell einen sehr guten Eindruck und muss sich keinesfalls hinter anderen Spielen verstecken. Und auch was den Sound betrifft gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Auch der Boxenfunk, welcher jetzt über den Lautsprecher des PS4-Controllers kommt, wirkt sehr authentisch, obwohl man essentielle Informationen eine Spur zu oft über die manuelle Eingabe anfordern muss. Der Online-Modus lief beim Test sehr flüssig und ruckelfrei. Abstürze gab es keine und die Verbindung zu den Servern war sehr gut.
Was überzeugt sind die Ladezeiten, wo man in Vorgängern zum Teil sogar über Minuten auf den Start eines Rennens warten musste, sind jetzt Zwischensequenzen, die kurzerhand übersprungen werden können und man findet sich direkt in Startposition wieder. Dadurch bekommt man automatisch mehr Lust auf ein spannendes Rennen zwischendurch!

Review Overview

Wertung

Grundsätzlich liefert Codemasters hier ein überdurchschnittlich gutes F1-Spiel ab. Ein paar kleine Mankos gibt es aber dennoch. Ich bin eher der Karriere-Spieler und wünsche mir daher gerade in diesem Modus hohe Authentizität und Spannung. Das gibt die Karriere bei F1 2016 allerdings nur bedingt her. Ebenso kommt es, wenn auch nur sehr selten, zu kleinen Bugs, wie etwa schwebende Reifen mitten auf der Strecke. Das trübt aber nicht das generelle Fahrgefühl. Dieses ist auf einem sehr hohen Level und bietet Realismus pur. Ebenso ist die grafische Umsetzung eine Wucht und wird jeden F1-Fan quasi aufsaugen.

Genre: Rennspiel
Entwickler: Codemasters
Erscheint: Erhältlich
Preis: 60 Euro
System: PS4, Xbox One, PC
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