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Review: The Evil Within

Mit The Evil Within kehrt Horror-Meister Shinji Mikami, seines Zeichens Schöpfer von Resident Evil und Dino Crisis, zu seinen Wurzeln zurück. Schließlich gilt er als der Schöpfer des Survival-Horror-Genres. Mit seinem Entwicklerstudio Tango Gameworks und dem Publisher Bethesda arbeitete er vier Jahre an dem Spiel, das mehr als nur ein paar Anleihen an Resident Evil nimmt und laut Mikami statt des hohen Actionanteils einiger Horrorspiele der letzten Jahre wieder richtig Angst machen soll.

The Evil Within Review 1
Der Boxman war in Werbematerialien zum Spiel bereits häufig zu sehen, ist im Spiel aber trotzdem furchteinflößend.

Cooler Cop auf Horrortrip

Am Tatort eines bestialischen Massenmordes in der Beacon Nervenheilanstalt angekommen, begutachtet Detective Sebastian Castellanos die Überwachungsbänder um herauszufinden, was genau geschehen ist. Fassungslos muss er mit ansehen, wie einige seiner Kollegen von einer mysteriösen Person mit weißer Kapuze und vernarbtem Gesicht angegriffen und grausam getötet werden. Im nächsten Augenblick ist die Gestalt verschwunden. Ehe Castellanos fliehen oder Hilfe holen kann, taucht die unheimliche Gestalt hinter ihm auf schlägt ihn bewusstlos. Als er die Augen aufschlägt, findet er sich in einem zum Leben erweckten Albtraum wieder. Er hängt kopfüber gefesselt in einem Raum, der blutverschmiert und dreckig ist. Tote Körper baumeln von der Decke und ein entstellter Mann, der vielmehr einem Monster gleicht, zerrt einen leblosen Körper zu einem Tisch und beginnt, das tote Fleisch mit einem Beil zu bearbeiten.

The Evil Within Review 3
Ein Glück, dass der Schlüssel so offensichtlich an einem Haken hängt und die Flucht ermöglicht.

Mit ein wenig Geschick (und Glück) kann Castellanos fliehen, doch damit fängt der Schrecken erst an. Man wird durch viele verschiedene Schauplätze (darunter auch eine Villa, die stark an Resident Evil erinnert) gescheucht und versucht zu begreifen, was überhaupt los ist. Das allerdings nicht etwa weil die Geschichte so mysteriös ist, sondern weil sie über weite Strecken keinen Sinn ergibt und auch nicht besonders gut ist. Der Hauptcharakter kann den Karren auch nicht aus dem Dreck ziehen. Er hat die Persönlichkeit einer Scheibe Toastbrot und die ständige Gleichgültigkeit – selbst angesichts eines Sees aus Blut – wirkt lächerlich und unglaubwürdig.

The Evil Within Review 2
Castellanos ist zwar ein langweiliger Zeitgenosse, doch das Abknallen von Gegnern beherrscht er ganz gut.

Schreckenswelten

Auch wenn die Story enttäuschend ist, haben Mikami und sein Team es geschafft, eine tolle Atmosphäre zu schaffen. Jeder Winkel des real gewordenen Albtraums ist von Leid und Elend geprägt. Blut klebt überall, es ist dreckig und der Sound verursacht konstantes Unbehagen. Trotz schicker Licht- und Schattenspiele sehen die Umgebungen allgemein aber nicht besonders gut aus. Das Spiel wurde vermutlich ursprünglich für PlayStation 3 und Xbox 360 konzipiert und relativ spät auf die neuen Konsolen portiert. Zwar sind die Fassungen für die aktuelle Konsolengeneration aufpoliert, doch die Wurzeln sind klar zu erkennen. Besonders ärgerlich ist es, wenn sogar in Zwischensequenzen Texturen zeitversetzt geladen werden. Über jeden Zweifel erhaben sind die Gegner, deren Aussehen mit viel Ideenreichtum entworfen wurde, sodass jedes neue Monster zugleich Panik und Faszination auslöst.

The Evil Within Review 4
Bei diesem Zeitgenossen hilft zumindest am Anfang nur wegrennen.

Furcht vor den Kreaturen ist auch angemessen, da die Kämpfe gegen sie durchaus fordernd sind und volle Konzentration fordern. Um sich der zahlreichen Bedrohungen zu erwehren, dürfen viele verschiedene Waffen und Hilfsmittel eingesetzt werden. Die Auswahl ist mit Revolver, Schrotflinte, Scharfschützengewehr, Messer, Granaten und einer speziellen Armbrust, die Gegner einfrieren, mit Stromschlägen töten, blenden oder explodieren lassen kann, breit gefächert und bietet für jede Situation den richtigen Ausweg – vorausgesetzt man behält einen kühlen Kopf. Ein weiterer Stressfaktor ist der Umstand, dass einige Gegner nur endgültig besiegt werden können, wenn sie mit Streichhölzern in Brand gesteckt werden, die genau wie die Munition nur sehr begrenzt verfügbar sind und gut eingeteilt werden müssen.

Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

Guter Survival-Horror mit blöder Story

Mit The Evil Within liefern Shinji Mikami und das Team von Tango Gameworks eine durchaus gelungene Horrorerfahrung ab. Die Atmosphäre ist toll, Angst ist allgegenwärtig, die Kämpfe sind fordernd, Gegner sehen großartig aus, doch in den 15 Kapiteln wird eine Geschichte geboten, die alles andere als befriedigend ist. Dass die Optik von der alten Konsolengeneration zurückgehalten wird, verbessert den Gesamteindruck ebenfalls nicht. Trotzdem ist The Evil Within im Kern purer Survival Horror vom Meister seines Fachs und dürfte alle frohlocken lassen, denen Resident Evil in letzter Zeit zu sehr in Richtung Call of Duty tendierte.

Season Pass

Wie es mittlerweile Standard in der Industrie ist, bietet Bethesda auch für The Evil Within einen Season Pass an. Zum Preis von 19,99 Euro gibt es drei Downloadpakete, die zusammen im Season Pass natürlich günstiger als beim Einzelkauf sind. Im ersten Add-on darf man in die Haut des Wächters schlüpfen. Der auch „Boxman“ genannte Gegner war schon in Werbematerialien zum Spiel oft zu sehen und zeichnet sich durch die festgekettete Kiste auf dem Kopf aus. Die zwei weiteren Pakete erzählen eine zweigeteilte Geschichte mit Sebastian Castellanos‘ Partnerin Juli Kidman.

Genre: Survival HorrorThe Evil Within (100 % Uncut) - [PlayStation 4]
Entwickler: Tango Gameworks
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 50 Euro (Xbox One)
System: PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One, PC

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