Review: Es war einmal…

… ein Kartenspiel, bei dem Spieler gemeinsam eine märchenhafte Geschichte erzählen. Durch Ausspielen von Handlungs-Karten versucht jeder Erzähler die Geschichte voranzutreiben und das Märchen im besten Fall auf sein individuelles Ende zu bringen. Das Ziel des Spiels besteht jedoch nicht nur darin, seine Karten so schnell wie möglich abzulegen, sondern Spaß zu haben und gemeinsam eine fantastische Geschichte zu erarbeiten.

Auf den Handlungskarten sind Charaktere, Dinge, Orte, Eigenschaften und Ereignisse aus klassischen Märchen abgebildet, die stimmig in die Erzählung eingebettet werden müssen. Versucht man seine Karten einfach nur nach der Reihe auszuspielen ohne sie geschickt in die Story zu verpacken, unterbrechen die anderen Spieler sofort und der nächste setzt das Märchen fort. Selbiges gilt, wenn der Erzähler festhängt, sich in Widersprüchlichkeiten verstrickt oder die Geschichte in eine Richtung lenkt, die sogar für ein Märchen zu lächerlich ist. Ebenfalls unterbrochen werden darf, wenn der Erzähler einen Begriff in seiner Geschichte nennt, den man selbst als Karte besitzt. Wer bei seiner Erzählung also auf Märchen-Klischees wie Prinzen, Kröten und Hexen setzt, kann sich sicher sein, die Erzähler-Rolle früh weitergeben zu müssen.

Da jeder Spieler das Ziel hat, die Geschichte mit den exakten Worten seiner Märchenende-Karte zu einem stimmigen Schluss zu führen, erfährt die Geschichte oft eine unerwartete Wendung. Wichtig geglaubte Charaktere sterben früh oder Orte werden häufiger gewechselt, als es für eine stimmige Geschichte lieb ist. Hier merkt man früh, dass es oft besser für das Spielerlebnis sein kann, nicht in jeden Handlungsstrang seines Mitspielers hineinzugrätschen, sondern diesen solange erzählen zu lassen, bis sich die irgendwann unausweichlichen „Ähs“ und „Ahs“ mehren und der Erzähler festhängt oder passen muss.

Dass das Spiel einen hohen Streitfaktor hat, lässt sich nicht leugnen. Wer mag es schon, wenn seine Erzählungen manchmal als absurd oder unstimmig abgetan werden und er von den restlichen Spielern am Weiterreden gehindert wird. Doch nicht nur der eigene Sieg steht bei „Es war einmal“ im Vordergrund. Das gemeinsam erschaffene Märchen sollte im Mittelpunkt jeder Spielrunde stehen. Auch wer kein Meister der Improvisation ist und sich schwer tun sollte, frei und kreativ zu sprechen, wird Spaß an „Es war einmal“ haben. Denn die erschaffenen Geschichten sind zum Teil wirklich märchenhaft und unterhaltsam anzuhören und verdienen es, im Geiste verewigt zu werden.

Amazon-Partnerlinks:

[amazonjs asin=“B00F46D1LK“ locale=“DE“ title=“Pegasus 17870G – Es war einmal, Kartenspiel“] [amazonjs asin=“B00ICF0IQ6″ locale=“DE“ title=“Pegasus Spiele 17871G – Es war einmal – Magische Märchen und Ritterliche Romanzen, Kartenspiel“]