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Review: Earth Defense Force 5

Bereits  2003 erschien das damals noch unbekannte Earth Defense Force für PlayStation 2. Mit etlichen Gegnern gleichzeitig, jeder Menge Zerstörung und vor allem unzähligen Waffen konnte es schon damals viele Fans hinter sich vereinen. Nun ist Earth Defense Force 5 auch in Europa erschienen und führt die Tradition eines B-Movies fort, bietet aber vor allem technisch etliche Verbesserungen.

Der Start im Hangar

Wieder einmal steht die Erde kurz vor ihrer Vernichtung, weil Aliens die Großstädte angreifen. Doch zum Glück hat sich die EDF (Earth Defense Force) zusammengefunden, um die Gefahren aus dem Weltall zu bekämpfen. Wir starten also als ein Mitglied dieser Einheit und kommen aus dem Hangar gleich ins erste Gefecht. Wobei – die Gegner haben bereits Eintritt in das eigentlich gesicherte Gebäude gefunden, wodurch hier schon jede Menge Insektenblut verspritzt wird.

Die erste Mission steht hier ganz im Zeichen der Einführung in die Action. Gemeinsam mit euren Kameraden macht ihr euch also auf, das Ungeziefer zu vernichten und sammelt dabei schon etliche Waffen und Rüstungen. Diese sammelt ihr jedoch im Moment nur, verwenden dürft ihr sie noch nicht. Das ändert sich jedoch, sobald die Mission geschafft ist.

Ãœber 100 Missionen, mehr als 1.000 Waffen

Nachdem ihr die erste Welle besiegt habt, geht es auch schon ins Hauptquartier. In diesem erhaltet ihr die gesammelten Ausrüstungsgegenstände samt kurzer Beschreibung. Dabei gibt es für jeden der vier enthaltenen Klassen einzigartige Waffen und Rüstungen. Ihr könnt auch jederzeit zwischen Ranger, Wing Diver, Air Raider und Fencer wechseln, bis ihr eure Lieblingsklasse weiterentwickelt.

Die Auswahl aus den Gegenständen ist einfach nur gigantisch und – vor allem anfangs – ziemlich unübersichtlich. Glücklicherweise seht ihr aber recht schnell, wie hoch der Schadenswert, die Feuerrate sowie die Reichweite der Waffen ist. Dass eine Lanze nicht so weit reicht wie etwa ein Scharfschützengewehr ist aber auch ohne diese Anzeigen einleuchtend.

Eine wesentlich genauere Übersicht gibt es dann im eigentlichen Ausrüstungsbildschirm. Dabei seht ihr nämlich nicht nur die Grundwerte, sondern auch noch spezielle Angriffsmuster. Dadurch dass eben unterschiedliche Spezialisten am Werk sind, solltet ihr auch teils defensiv vorgehen – etwa mit Landminen, während der „Tank“ schon mal mit einem Plasma-Gewehr angreift.

Gemeinsam ist man weniger allein

Es macht wirklich Sinn, wenn ihr gemeinsam mit Freunden auf die Jagd geht. Spätestens im Inferno-Schwiergkeitsgrad stoßt ihr sonst selbst mit einem gut ausgerüsteten Charakter an eure Grenzen. Dabei mach es euch das Spiel wirklich einfach, zusammen loszulegen. Ihr müsst dafür nicht einmal online gehen, denn EDF 5 beinhaltet einen 2-Spieler-Splitscreen Modus.

Wollt ihr jedoch zu viert spielen, geht dies nur über den Online-Multiplayer. Dafür erhaltet ihr aber auch hier jede Menge neuer Ausrüstung, die euch auch im Singleplayer erhalten bleibt. Habt ihr euer Radar im Blick, seht ihr natürlich auch, wo sich eure Freunde (und Feinde) befinden, wodurch ihr niemals ohne Ziel herumlauft.

Wobei dies auch ohne Radar kaum möglich wäre. Die Gegner überzeugen meist mehr durch schiere Masse als durch Klasse. Teilweise ist die komplette Karte mit unzähligen Gegnern überfüllt, so dass ihr einfach nicht reinlaufen solltet, sondern wirklich mit der Gruppe ins Gefecht stürzen solltet. Gerade im Mehrspielermodus könnt ihr euch so ordentlich unterstützen.

Dabei hilft es, dass ihr die Klassen gut aufeinander abstimmt. Der Wing Diver überwacht und beschießt am besten die Gegner aus der Luft, euer Fencer geht in den Nahkampf und lenkt die Gegner auf sich, damit der Air Raider Geschütze anbringt und der Ranger eher die Masse angreift. Die volle Action bietet sich also erst dann, wenn ihr gemeinsam arbeitet.

Jede Menge Gegner gleichzeitig

Wenn wir an Earth Defense Force denken, erwarten wir vor allem eines: eine schiere Masse an Gegnern. Dies ändert sich auch im fünften Teil nicht. Im Gegenteil, die außerirdischen Ameisen, Spinnen und sonstiges Ungetier greifen euch in noch größeren Schwärmen an. Einige dieser Gegner (wie etwa riesige Echsen mit Plasmagewehr) sind auch von der Ferne ziemlich angriffslustig.

Dabei hilft euch die großartige Weitsicht, dank der ihr eure Gegner bereits von der Ferne ausmachen könnt – und natürlich auch bekämpfen solltet. Verliert ihr doch einmal eine Mission ist dies nicht weiter schlimm, denn ihr könnt diese jederzeit neustarten oder zunächst versuchen, in einer anderen Mission bessere Waffen zu erhalten um der Invasion Herr zu werden.

Neben den Gegnern fallen allerdings auch die Gebäude als Kollateralschäden zusammen. Dies hilft nicht nur den Weg freizumachen, sondern sieht auch wirklich klasse aus. Solange euch die Decke dabei nicht buchstäblich auf den Kopf fällt, müsst ihr keine Konsequenzen fürchten, wenn einmal ein halber Stadtteil unter eurem Dauerfeuer auseinanderbricht.

Viele Effekte, wenige Texturen

Earth Defense Force war noch nie das schönste Spiel. Dafür schafft es das Game, fast durchgängig ohne Ruckler durchzukommen. Auch dann, wenn sich unzählige Gegner am Bildschirm befinden, überall Häuser und UFOs explodieren und zwischendurch noch die eigenen Kollegen über das Schlachtfeld flitzen.

Generell explodiert nämlich fast immer irgendwo ein Gebäude oder ihr schießt mit einem Raketenwerfer mal einen Gegner in seine Stücke. Unschönes Tearing oder Kantenflimmern ist jedoch auch euer ständiger Begleiter. Trotz dieser technischen Schwächen bleibt der Überblick fast immer erhalten, was wohl auch an den klaren Abgrenzungen zwischen Hintergrund und Gegnern heraus rührt.

Fazit

Wertung - 7.5

7.5

Action pur mit grafischen Schwächen

Earth Defense Force 5 ist mit Sicherheit kein perfektes Spiel. Grafisch zeigt gerade Red Dead Redemption 2, was auf aktuellen Konsolen möglich ist. Storytechnisch erwartet euch halt das übliche „Aliens greifen die Erde an“-Geplänkel und spielerisch kann das Dauergeballer auch mal eintönig werden. Dennoch – oder gerade deswegen – findet EDF 5 immer wieder seinen Weg in die Konsole. Es macht einfach Spaß, unkompliziert auf Alienjagd zu gehen. Wie wohl bereits herauszulesen ist, ist EDF 5 anspruchslos, beinhaltet keine Rätsel, Dialogoptionen oder sonstiges, sondern bietet einfach nur Action. Wer tiefgründige Spiele sucht, wird hier als bestimmt nicht glücklich. Wer nur mal tausende riesige Ameisen mit einer überdimensionierten Plasmawaffe erledigen will, sollte sich Earth Defense Force 5 aber unbedingt mal anschauen.

Genre: Action
Entwickler: Sandlot
System: PlayStation 4
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 60 Euro
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