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Review: Driveclub

Seit bereits einem Jahr warten wir auf Sonys Vorzeigeracer Driveclub. Dementsprechend hoch waren natürlich auch die Erwartungen an das Spiel, die auch teilweise erreicht wurden. Allerdings gibt es natürlich noch einiges zu verbessern.

Die Macher von Motorstorm, Evolution Studios, haben ihr neuestes Projekt endlich fertig gestellt. Driveclub, so der Name des Spiels das exklusiv für Sonys PlayStation 4 erscheint, wurde bereits früh angekündigt und dann von „Anfang 2014“ auf den Oktober verschoben. Das ist nicht unbedingt schlecht, wenn die Zeit genützt wird, um Fehler auszumerzen und für Stabilität der Server zu sorgen. Allerdings hatte gerade Driveclub anfangs mit vielen Serverproblemen zu kämpfen, die mittlerweile einigermaßen behoben sind. Nun, wo das Spiel vollständig vorliegt und auch spielbar ist, können wir auch „im Club“ das erste echte Next-Gen Rennspiel auf der PS4 spielen. Das Warten hat sich gelohnt.

Aller Anfang ist langsam
Damit wir nicht bereits zu Beginn des Spiels von den Möglichkeiten und vor allem von der Geschwindigkeit erschlagen werden, erhalten wir anfangs „nur“ einen Audi A1 Quattro sowie einen Mini John Cooper GP. Damit düsen wir über die ziemlich frei gestalteten Kurse, die sich etwa in Schottland, Norwegen oder Kanada befinden. Dabei sammeln wir Punkte, die für das Freischalten neuer Wagen und Strecken notwendig sind. Und hier wird wirklich alles gezählt. Windschattenfahren, Berühren der Streckenbegrenzung, Driften, Ãœberholen, überholt werden – egal was, wir erhalten Punkte oder uns werden Punkte abgezogen. Sogar das schöne Durchfahren von Kurven wird belohnt. Um möglichst viele Herausforderungen zu schaffen, sollen wir auch manche Streckenabschnitte mit einer Zielzeit erreichen oder auch ohne Kollisionen ein komplettes Rennen bestreiten. Dies ist jedoch einfacher gesagt als getan, da die Gegner manchmal ohne Rücksicht auf Verluste in unseren Wagen krachen und uns so das Erreichen des Sonderziels zunichtemachen. Driveclub_1

Es wird schneller
Relativ schnell im Spiel dürfen wir mit richtigen Wagen über die Strecken flitzen. Dann erhalten wir etwa einen Aston Martin One 77, einen Pagani Huayra oder einen Spyker C8 Aileron. Insgesamt 50 Autos sind im Spiel vorhanden, die sich sehr stark in Bezug auf Beschleunigung, Endgeschwindigkeit und Handling unterscheiden. Da das Geschwindigkeitsgefühl in Driveclub wirklich toll ist, haben wir – besonders im Cockpit – sogar mit einfacheren Autos manchmal Schwierigkeiten auf der Strecke zu bleiben. Sobald wir aber „im Tunnel“ sind, macht es wirklich Laune, mit hochgezüchteten Fahrzeugen über die schwierigsten Streckenabschnitte zu driften und dabei auch noch Gegner zu überholen. Ein echtes Highlight sind dabei die Flitzer von Pagani. Solche Geschosse ohne Unfall auf Kurs zu halten bedarf wirklich einiges an Können (und teilweise auch Glück). Wenn wir uns dann noch in einem kompletten Feld wiederfinden, das ähnliche Fahrzeuge besitzt, dann fühlen wir uns wie in einem echten Rennen.

Der Club
Was wäre ein Rennspiel namens Driveclub ohne den besagten Club? Wohl nur die Hälfte. So ist ein großer Bestandteil des Spielspaßes auch der Mehrspielermodus, wenngleich auch der Solomodus sehr viel Spaß macht. Dabei dürfen wir einem Club beitreten oder selbst einen erstellen. Dafür erhalten wir gleich ein paar neue Fahrzeuge, die wir sofort verwenden dürfen. Die Kampagne an sich ist sogar mit dem Club vernetzt. Wir erhalten zum Beispiel neue Herausforderungen, die uns von anderen Spielern zufällig gesendet werden. Oder ein anderer Club fordert uns auf, eine Rundenzeit zu schlagen. Diese dürfen wir dann mit bis zu fünf Mitgliedern bestreiten, um noch mehr Ruhm-Punkte zu sammeln. Damit steigt der Club dann in der Rangliste auf und wir erhalten schwierigere Gegner zugeteilt. Besonders klasse ist der Club-Modus im „echten“ Mehrspielerrennen. Da werden schon mal Gegner abgedrängt, wenngleich wir dafür oft Strafen bekommen. Doch egal – am Ende zählt nur das Wohl des eigenen Clubs und nicht nur die eigene Karriere. Die Duelle sind dabei wirklich herausfordernd und das Salz in der ohnehin schon tollen Rennspielsuppe. Wenn wir wollen, dürfen wir unser eigenes Team-Logo erstellen, unsere Fahrzeuge ähnlich lackieren und so auch wirklich individualisieren. Wenn wir dann gegen die anderen Clubs fahren, kommt ein echtes Social-Feeling auf, das wir so bislang noch in keinem Rennspiel erleben durften. Driveclub_4 Wow – das ist wirklich nur ein Spiel?

Sobald ihr die erste Runde in Driveclub dreht, merkt Ihr schon eines ganz genau. Die Entwickler haben sich viel Mühe gegeben, die Strecken und die Autos der Realität anzupassen. Vögel fliegen über der Rennstrecke, Laub wirbelt auf, Bäume bewegen sich im Wind und selbst der Untergrund ist nicht verwaschen wie bei vielen anderen Spielen. Vor allem die Cockpit-Ansicht kann dabei absolut überzeugen. Der Tacho bewegt sich, die Lenkbewegungen werden ersichtlich, die eingeschränkte, aber doch übersichtliche, Perspektive überzeugt, und bei Crashes werden wir ordentlich durchgeschüttelt. Das noch mit einigen Effekten garniert – und wir spüren förmlich den Aufprall. Was wir noch spüren ist die Geschwindigkeit. Wie kaum ein anderes Rennspiel (mal von Burnout abgesehen) vermag es Driveclub, die Km/h auch wirklich auf den Bildschirm zu übertragen. Wenn wir durch die Kurven driften, oder mit Vollgas eine lange Gerade entlangrasen, dann fühlen wir uns wie in einem „echten“ Rennwagen. Das einzige Manko ist der Sound. Nicht etwa die Motoren oder die Hintergrundmusik, sondern das ständige Quietschen der Reifen. Fahrt ihr durch eine Kurve, dann quietschen sie. Beschleunigt ihr, dann auch. Sogar leichte Korrekturen werden mit Reifengeräuschen „belohnt“. Da dies aber behoben werden kann, hoffen wir auf ein Update, das die Quietschgeräusche ein wenig minimiert. Driveclub_6 Mehr Arcade als Simulation

Driveclub mit Gran Turismo zu vergleichen ist in etwa wie Far Cry und Counterstrike in einen Topf zu werfen. Klar, Driveclub ist auch ein Rennspiel, aber mit Sicherheit alles andere als eine Simulation. Das Fahrverhalten wirkt teils realistisch, doch fast alle Fahrzeuge neigen mehr zum Unter- als zum Übersteuern. Mit Vollgas in die Kurve driften – kein Problem, solange wir die Handbremse nicht zu lange betätigen. Hier merkt man den Evolution Studios auch die Vergangenheit an. Denn Motorstorm war ja auch nicht gerade für seine simulationslastige Steuerung bekannt. Dennoch unterscheiden sich die fahrbaren Untersätze merklich voneinander. Es macht einen großen Unterschied ob wir mit einem VW Beetle oder einem Ferrari 430 fahren.

Trotz kleiner Fehler top
Driveclub hat noch einzelne Fehler, welche das Studio aber sicher noch ausmerzen wird. Das Spiel wurde auch nicht für den kurzzeitigen Verkauf entwickelt, sondern für Langzeitspaß. Dementsprechend bietet der Season-Pass auch unzählige Updates, die uns zumindest bis in den Juni 2015 mit Erweiterungen beschäftigen werden. Zum Beispiel werden 38 neue Autos eingebunden, 176 neue Events und 80 einzigartige Lackierungen in Zukunft veröffentlicht. Dazu kommen noch elf komplett kostenlose Strecken sowie neun Autos, die außerhalb des Season-Pass erscheinen. So werden wir auch nach dem Release noch länger dranbleiben und die Clubs werden mit Sicherheit noch wachsen. Wer das Spiel ausprobieren will, kann sich an der abgespeckten PS Plus-Version versuchen, die von Sony veröffentlicht wird. Dabei sind elf Strecken, zehn Autos und alle Spielmodi der Vollversion enthalten. Also enthält die Edition für eine spielbare Demo doch recht viel Inhalt. Wir empfehlen natürlich die Vollversion, da ihr hier doch sehr viel Spielspaß erhaltet – und das noch für längere Zeit. Und schließlich könnt ihr auch jederzeit von der Plus-Version auf die Vollversion upgraden, ohne euren Spielfortschritt zu verlieren.

Review Overview

Wertung - 8

8

Schöner Arcade-Club-Racer

Driveclub ist genau das geworden, was der Titel verspricht. Voller Spielspaß im Club-Modus, extrem realistische Grafik und auch alleine genug Langzeitmotivation für stundenlanges Fahren. Als PS Plus-Mitglied könnt Ihr das Spiel auch kostenlos testen und euch selbst ein Bild vor dem Kauf machen.

Genre: Rennspiel

Entwickler: Evolution Studios

Erscheint: Erhältlich

Preis: ca. 60 Euro (PS4)

System: PS4

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