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Review: Dragon Ball FighterZ

Wer E-Sport-taugliche 2D-Prügler mit perfekter Steuerung und rasantem Gameplay sucht, ist wahrscheinlich schon öfter auf einen Titel der japanischen Beat ’em Up-Schmiede Arc System Works gestoßen. Ihre bald 20-teilige Guilty Gear-Reihe sowie die seit 2008 nebenbei laufende BlazBlue-Serie erfreuen sich nicht nur in Japan allgemeiner Beliebtheit. Nun wurden die Experten endlich wieder auf eine der wohl beliebtesten Anime-Serien aller Zeiten losgelassen: Dragon Ball Z. Was wie eine himmlische Kooperation klingt, ist es auch. Dragon Ball FighterZ dürfte sowohl Fans des Studios als auch der Serie überaus zufrieden stellen.

„Die passen ja zusammen wie Arsch auf Eimer“ – Vegeta

Das liegt natürlich vor allem an den durchdachten Kämpfen, die sich wie eine Art Best of von Arc System Works mit Einflüssen von Marvel vs. Capcom und jeder Menge Dragon Ball-Flair gestalten. Das Spiel verzichtet hierbei gänzlich auf langwierige Tastenkombinationen und setzt stattdessen auf variantenreiche Attacken, deren richtig getimte Aneinanderreihung zwischen Sieg und Niederlage entscheidet. Per Tastendruck saust ihr durch die Energie-Attacken eurer Gegner, hämmert mit einem wahren Trommelfeuer an Schlägen auf ihn ein, katapultiert ihn durch die Luft, teleportiert euch dann sofort wieder hinter ihn und fangt ihn mit einem mächtigen Kamehameha auf.

„Ich hoffe, ihr amüsiert euch genauso wie ich.“ – Freezer

Solche Aktionen gelingen euch bereits relativ bald im Spiel und verlangen auch keine langwierige Eingewöhnung. Diese ist erst nötig wenn solche Kombos noch auf die doppelte Länge ausgedehnt werden wollen. Essentiell hierfür ist das Timing und die richtige Reaktion auf die Aktionen eures Gegners. Wehrt dieser ab, kann per Kurzdistanz-Dash die Abwehr durchbrochen werden. Versucht der Gegner euch mit Energie-Attacken auf Distanz zu halten, könnt ihr wiederum mit einem zielsuchenden langen Dash direkt zu ihm fliegen, lauft dabei aber Gefahr abgeblockt und selbst in eine zerstörerische Kombo verstrickt zu werden.

„Wenn man den sieht, lacht man sich doch ein Ei aus der Hose.“ – Vegeta

Abwechslung ist mit den insgesamt 24 Charakteren auch ausreichend vorhanden. So unterscheiden sich deren Fern- und Nahkampf-Attacken gehörig und während Krillin seine Energie-Kugeln mitten im Flug in eine andere Richtung lenken kann, schießt Piccolo stattdessen seine Arme in Richtung Gegner, um diesen zu sich zu ziehen. Wie in der Marvel vs. Capcom-Reihe wählt jeder Spieler pro Kampf drei Charaktere aus, die anschließend jederzeit dynamisch zur Hilfe gerufen oder in die Arena gewechselt werden können.

„Fuuuusion HA!“ – Gotenks

Die Königsdisziplin von Dragon Ball FighterZ ist es, den Gegner mit allen dreien gleichzeitig derartig mit Angriffen einzudecken, dass dieser vor lauter Schlägen, Explosionen und Energiestrahlen gar nicht mehr weiß, wo oben oder unten ist. Trotz der netten Dynamik, die vor allem in Matches zwischen erfahreneren Gegnern für merklichen Tiefgang sorgt, wäre es aber nett gewesen, neuen Spielern die Option zu geben, sich mit einem einzelnen Kämpfer erst einzuspielen, statt auch diesen die komplexeren Dreier-Kämpfe aufzuzwingen.

„Ja. Eigentlich heiße ich F21.“ – C18

Optisch gestaltet sich das Geschehen in einem derart nahe an der Anime-Serie angesiedelten Stil, dass es einem in regelmäßigen Abständen den Atem verschlägt. Egal ob abgewehrte Energie-Attacken im Hintergrund dampfend in einen See einschlagen, ein Kamehameha den Erdboden aufreißt oder die Perspektive dynamisch hinter euren Charakter wechselt, um die Gewalt des Angriffs hervorzuheben: Dragon Ball FighterZ ist eine Augenweide. Dass das Ganze trotzdem zu keiner Zeitpunkt seine Übersichtlichkeit verliert, ist da eine mehr als beeindruckende Leistung der Entwickler.

„Ich hasse Helden. Besonders so hirnlose wie diesen da.“ – Yajirobi

Wer genug gegen Freunde und Online-Gegner gekämpft hat, darf sich auch an einem Story-Modus probieren. Dieser dreht sich rund um den neuen Androiden C21 und einen diabolischen Plan der Red Ribbon Army. Zwar kommt die Geschichte mit einigen kreativen Ideen daher, die beispielsweise die vierte Wand durchbrechen und erklären, warum plötzlich ihr und nicht mehr die Charaktere selbst die Kontrolle über ihre Körper haben, alles in allem bleibt die Kampagne aber auf einem eher mittelmäßigen Niveau. So schaffen es nur wenige der Zwischensequenzen tatsächlich den Humor der Serie einzufangen und von dem bekannten epischen Intro vor den Kämpfen fehlt auch meistens jede Spur.

„Die halbe Portion ist ein ganzer Trottel geblieben.“ – Meister Kaio

Stattdessen prügelt ihr euch durch Armeen von Klonen (bösen Versionen der normalen Kämpfer) und levelt damit langsam eure Charaktere auf, um anschließend stark genug für den nächsten Boss zu sein. Ist dieser besiegt, folgt eine mit meist inhaltslosen Gesprächen gefüllte Zwischensequenz, bevor es auf zur nächsten Klon-Armee geht. Zumindest konnten sämtliche Originalsprecher für die Vertonung gewonnen werden, wodurch die Kampagne der Serie zumindest audiovisuell gerecht wird.

„Für dich fällt hier gleich der Vorhang!“ – Son Goku

Besser ist da der Arcade-Modus, der euch in verschiedenen Szenarien eine Reihe von immer schwerer werdenden Kämpfen vorsetzt. Sollte es euch nicht gelingen, einen dieser Kämpfe zu bestehen, startet ihr anschließend nicht von vorne, sondern geht von diesem Punkt an einen anderen Pfad weiter, der mit leichteren Kämpfen aber auch einer reduzierten Belohnung in Form der Dragon Ball-Währung Zeni aufwartet.

„Jetzt kannst du schonmal einen Sarg ordern!“ – Piccolo

Besagte Zeni können auch in sämtlichen anderen Modi des Spiels verdient werden, lassen sich aber leider nur mäßig sinnvoll investieren. So können zwar Lootbox-Kapseln damit erworben werden, diese enthalten aber im besten Fall gerade mal neue Farben (nicht Kostüme) für eure Charaktere, im schlechteren und viel häufigeren Fall aber unnötige Skins für euren Lobby-Charakter sowie Lobby-Titel und Sticker zur Kommunikation mit anderen Spieler. Hier hätte durchaus etwas mehr geboten werden können, aber zumindest wurde zeitgleich auch auf jede Form von Mikrotransaktionen verzichtet.

Ladezeiten

Dragon Ball FighterZ fiel in unserer Xbox One-Testversion leider mit Match-Ladezeiten von einer guten Minute auf, was auf Dauer zu ziemlichem Frust führte. Während sich diese auf der normalen PS4 ähnlich verhalten, sind sie auf der PS4 Pro und vor allem der Xbox One X schon merklich weniger aufdringlich und lassen sich natürlich in der PC-Version dynamisch auf Basis der eigenen Hardware verlängern oder verkürzen..

Review Overview

Wertung - 8.5

8.5

Spielbarer Anime

Dragon Ball FighterZ ist das schönste 2D-Beat ’em Up, das ich je gesehen habe und vereint seine umwerfende Optik auch noch mit perfekt durchdachtem Gameplay. Dass der Story-Modus trotz Orginalsprechern leider nur selten den Charme der Serie erreicht und die freispielbaren Items relativ belanglos sind, schmerzt aber dennoch. Glücklicherweise ist dieser Schmerz aber auch schnell wieder vergessen wenn jeder einzelne Kampf einem das Gefühl gibt, in Echtzeit die Kämpfe des Animes steuern zu können. Fans von Beat ’em Ups und/oder Dragon Ball greifen zu!

Genre: Beat ’em Up
Entwickler: Arc System Works
Preis: ca. 60 Euro
System: PS4, Xbox One, PC
Erscheint: Erhältlich

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