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Review: Digimon Story: Cyber Sleuth

Auch wenn Digimon oft nur als Abklatsch der teils beliebteren Pokémon abgetan wird, unterscheiden sich die Serien gewaltig voneinander. So auch im neuesten Ableger Digimon Story: Cyber Sleuth, bei dem wir einen jungen Teenager (Junge oder Mädchen) auf seinen/ihren Abenteuern begleiten und dabei so einiges über die Beziehungen zwischen Menschen und Digimon herausfinden.

Die Digimon sind wohl nur digitale Geschöpfe, dennoch scheinen diese irgendwie mit der realen Welt verknüpft zu sein. Wesentlich deutlicher wird dies sogar, als wir uns in einem (langwierigen) Chat befinden, bei dem die unterschiedlichen Teilnehmer wirr durcheinander schreiben und wir uns mit einem Freund in EDEN verabreden. EDEN ist die Hauptzentrale der virtuellen Welt, in der alle Räume zusammenfinden. Doch nachdem wir uns ein wenig durch die Welten bewegen, werden wir plötzlich von einem Digimon(?) angegriffen.

Hierbei können wir zwar angeblich entkommen und uns ausloggen, müssen allerdings feststellen, dass wir nur als digitale Kopie in der realen Welt ankommen. Der Körper unseres Protagonisten befindet sich in einem tiefen Koma. Glücklicherweise treffen wir auf einen Detektiv, der die mysteriöse Krankheit namens „EDEN Syndrom“ erforscht, welche uns überhaupt erst in diese Lage gebracht hat. Kyoko, so sein Name, schafft es auch relativ schnell, uns den realen Körper zurückzugeben, doch aufgrund dieser Ereignisse sind wir natürlich auch daran interessiert, den Ursprung des EDEN Syndrom herauszufinden. Dafür nehmen wir allerhand Aufträge an, die nicht nur der Hauptstory dienen, sondern uns auch neue Fähigkeiten verleihen und uns an besondere Digimon heranführen.

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Dieser Einstieg spielt sich in den ersten drei Stunden Spielzeit ab. Insgesamt seid ihr jedoch – je nach Spielweise – zwischen 40 und 80 Stunden unterwegs. Ohne zu viel zu verraten sei auch gesagt, dass sich die Handlung nach etwa der Hälfte komplett vom Vorgeschehen unterscheidet. Daher kann Digimon Story: Cyber Sleuth auch überhaupt nicht mit Pokémon verglichen werden, da es zwar auch darum geht zu kämpfen und die Begleiter hochzuleveln, doch wird wesentlich mehr Wert auf die Geschichte gelegt.

Daher lauft ihr auch nicht durch „hohes Gras“, die Kämpfe finden (fast) ausschließlich in der digitalen Welt statt. Etliche Aufträge müsst ihr jedoch in der realen Welt erledigen, wo ihr auch recht schnell zum gewünschten Ort kommt, wenn ihr diesen bereits einmal besucht habt. Allerdings solltet ihr genau zuhören, wenn euch euer Auftraggeber erklärt, wohin ihr euch begeben müsst. Andernfalls werdet ihr oft wild durch die Gegend laufen ohne euer Ziel zu kennen. Doch auch wenn ihr wisst wo ihr hinmüsst, wird es manchmal ein wenig komplizierter. Ihr erhaltet im Laufe der Zeit immer wieder mal Hinweise, die ihr dann in den Gesprächen auswählen müsst, um neue Fragen zu lernen.

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Und was ist mit den Kämpfen?
Die Geschichte ist also ausgereift, detektivische Arbeit abgeklärt, doch müssen (und dürfen) wir auch kämpfen? Natürlich. Auseinandersetzungen nehmen einen nicht unwesentlichen Teil des Spiels ein und sind sehr ansprechend gestaltet. Wenn wir auf ein anderes Digimon treffen wird dieses zuerst gescannt und dann dürfen auch schon loslegen. Jedes Digimon kann verschiedenste Angriffe und Taktiken ausführen, welche gelernt oder auch zugewiesen werden.

Dabei gibt es auch eine Grenze an erlernbaren Attacken, damit nicht ein Digimon fast alle wichtigen Aktionen ausführen kann. Noch dazu könnt ihr im Level steigen, um damit die Grundfähigkeiten der Digimon zu erhöhen. Im Gegensatz zu Pokémon werden die Gegner auch nicht eingefangen, sondern nach und nach aufgedeckt. Habt ihr ein Digimon einige Male bekämpft, dürft ihr dieses ohne weiteres im Labor erschaffen und mitnehmen. Dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit zu digitieren, um eine noch bessere Fassung zu erhalten. Wollt ihr wirklich viele Digimon erhalten, führt natürlich kein Weg daran vorbei, manche Welten mehrmals zu besuchen.

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Technisch ausgereift
Digimon Story: Cyber Sleuth sieht – besonders auf Sonys kleiner Konsole – wirklich gut aus. Die Animationen und Spezialeffekte sind ansprechend und die Hintergründe sind nicht etwa starre Objekte sondern verändern teilweise Form und Farbe. Die Zwischensequenzen wiederum sind zwar interessant, aber nicht immer qualitativ hochwertig produziert. Manchmal seht ihr diese in der Spielgrafik, hin und wieder werden aber auch Szenen aus der Anime-Serie eingestreut.

Die Hauptfiguren sprechen – wenn sie einmal den Mund aufmachen – zwar in Japanisch, die Untertitel sind glücklicherweise zumindest auf Englisch vorhanden. Deutsch findet ihr allerdings weder in den Menüs noch in den Sequenzen. Dass ihr immer wieder nur Textboxen seht, dann wieder mal eine Sprachausgabe hört, und dies sehr willkürlich geschieht, bringt ein wenig aus dem Spielfluss.

Review Overview

Wertung - 8

8

Suchen, Kämpfen, Digitalisieren

Bandai Namco hat es geschafft, die Atmosphäre und Geschichte der Digimon ansprechend auf Sonys PS Vita und PS4 zu übertragen. Mit 240 Digimon erhaltet ihr viele bekannte Charaktere wie Agumon, Greymon, Omegamon und viele, viele mehr. Selbst ultimative Digimon wie Lotusmon, Metal Etemon und Titamon sind mit von der Partie. Die Geschichte ist ebenso spannend wie die Kämpfe, bei denen ihr (allerdings erst auf der schwereren Stufe) wirklich taktisch vorgehen müsst. Alles in allem kann Digimon Story: Cyber Sleuth allen Fans empfohlen werden, aber auch all jenen, die ein stimmiges RPG abseits der westlichen Titel suchen.

digimon-story-coverGenre: Rollenspiel
System: PS4
Entwickler: Media.Vision
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 50 Euro

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