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Review: Die Avengers-Anthologie

Ein schickes Best of... für die ruhmreichen Rächer

Diese Woche startet Avengers: Endgame in den Kinos, das absolute Highlight für alle Marvel-Fans. Um diesen Anlass zu feiern, hat Panini einen über 360 Seiten starken Hardcover-Band veröffentlicht, dessen Inhalt einen Querschnitt durch rund 55 Jahre Comicgeschichte rund um die rumreichen Rächer schlägt.

Da darf das allererste Avengers-Abenteuer vom September 1963 natürlich nicht fehlen. Stan Lee und Jack Kirby legten den Grundstein und ließen Iron Man, Hulk, Thor sowie Ant-Man und Wasp gegen die fiesen Machenschaften von Loki antreten.

Fünf Jahre später servierten Autor Roy Thomas und Zeichner John Buscema mit „und jetzt… Vision!“ eine spannende Geschichte rund um Schöpfung und die Verantwortung des Schöpfers. Nicht nur das Avengers-Team hat sich gewandelt, sondern auch der Stil der Marvel-Comics dieser klassischen Dekade. Dies gilt auch für die nächsten beiden Hefte aus dem Jahr 1977, in denen nicht nur die Rächer, sondern auch viele andere Marvel-Helden gegen Thanos antreten. Niemand geringerer als Jim Starlin schrieb und zeichnete „Die letzte Gefahr Totenwache“. Der 1949 geborene Starlin gilt als Chronist von Marvels wahnsinnigem Titanen und hat auch Figuren wie dessen Tochter Gamora erschaffen.

Im Nachdruck von „… Mentaler Zwang!“ aus Heft 211 zeigten Autor Jim Shooter und Zeichner Gene Colan, wie sich die Avengers Anfang der 80er Jahre mit neuen Zeiten sowie neuen und alten Gegnern herumschlagen müssen. Fans von Clint Baton alias Hawkeye und Ant-Man kommen nicht nur beim Cover von Avengers Nr. 223 voll auf ihre Kosten. Die Szene, in der Hawkeye seinen kleinen Kollegen mit einem Pfeil abschießt, stand auch Pate für die entsprechende Sequenz in The First Avenger: Civil War.

Ende der 1990er Jahre ist eine sehr gewöhnungsbedürftige Ära bei Marvel. Der Verlag war gerade noch dem Konkurs entgangen und man holte einige Zeichner zurück, die Jahre zuvor Marvel verlassen hatten, um gemeinsam den Image Verlag zu gründen. In Avengers #1 vom November 968 führt der spätere Deadpool-Schöpfer Rob Liefeld nicht als Zeichner, sondern auch als Autor Verantwortung. Die farbenfrohen Seiten zeigen daher meist anatomisch eher unrealistische Helden in seinem typischen „Stil“.

Schon zwei Jahre nach dieser umstrittenen „Wiedergeburt der Helden“ vollführte Marvel allerdings eine gewaltige Notbremsung! Kurt Busiek und George Pérez durften die Rächer in einer Serie komplett neu aufstellen. Die beiden konnten aus den vollen Schöpfen, schufen einen fulminanten Run und ließen die neu erstarkten Rächer auf die Artus-Sage treffen.

Den Abschluss des Bandes nehmen die beiden Hefte „Avengers Finale“ und „New Avengers Finale“ ein. Diese markieren das Ende eine Marvel-Ära… viel mehr jedoch den Anfang jener Tage, die schließlich zum Aufstieg von Marvel führten und damit den Bogen auch zum kommenden dritten Avengers-Kinofilm spannen. Autor ist hier Brian Michael Bendis, der fortan die Abenteuer der Avengers für viele Jahre schreiben sollte.

Fazit

Eine Auswahl für diesen Band zu treffen war sicherlich nicht einfach. Das Unterfangen ist der Redaktion jedoch sehr gut gelungen, denn es werden hier nicht nur einige vortreffliche Geschichten abgedruckt, die für ihre jeweilige Epoche stehen, der Band ist auch durchzogen von redaktionellen Seiten, die wertvolle Hintergrundinfos enthalten. So lassen sich die Storys perfekt einordnen und auch für Einsteiger genießen.

Seiten: 152
Preis: ca. 35 Euro
Autor: Stan Lee, Roy Thomas, Jim Starlin, Kurt Busiek
Zeichner: Jack Kirby, John Buscema, Bryan Hitch, George Pérez
Verlag: Panini

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