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Review: Deponia Doomsday

Point-and-Click Adventures sind out? Mit Sicherheit nicht, wenn es nach Daedalic geht. Neben Edna bricht aus haben die Entwickler vor allem eine Abenteuerserie ins Leben gerufen, die sich richtig sehen lassen kann. Deponia war bereits von Teil 1 an ein echtes Highlight im Adventure-Genre und verbesserte sich sowohl an der spielerischen als auch der Story-Front mit jedem neuen Spiel. Dabei ist natürlich auch der spezielle Humor der Serie hervorzuheben – und Rufus, der spricht, wie ihm das Schnabeltier gewachsen ist.

Story (leichte Spoiler)
Wenn ihr Deponia 1-3 bereits gespielt habt, dann Vorsicht beim Weiterlesen, denn bereits der Anfang enthält einige Spoiler, die leider unvermeidbar sind. Wie ihr sicher schon in den Trailern gesehen habt, erwartet uns zu Beginn ein verhüllter Mann, der in einer apokalyptischen Welt aufwacht und Elysium ist auf den Planeten gestürzt. Nach kurzer Zeit bemerken wir – es ist Rufus selbst, nur älter als wir ihn kennen. Nun vernichten wir auch noch Deponia selbst indem unzählige Bomben gezündet werden, um… plötzlich vollständig gesund und wieder verjüngt aufzuwachen?

Doch nicht nur das. Alles was wir bislang in den ersten drei Teilen erlebt haben scheint nie passiert zu sein. Wir haben uns nie von Toni getrennt, wir sind nie nach Elysium geflogen und haben auch nie die Gläser (an denen unsere Beziehung zu Toni hängt) zerdeppert. War das alles nur ein Traum? Eine Vorahnung? Denn egal was wir machen, die Gläser werden wieder zerstört. Diesmal von einem Zeitreisenden, der uns von der drohenden Apokalypse erzählt. Nach einem kurzen Gespräch reisen wir zurück in der Zeit um den fremden Mann beim Einparken zu helfen, werden jedoch von einem rosa Elefanten abgelenkt. Wem das nicht zu seltsam ist, der sollte sich Deponia Doomsday spätestens jetzt besorgen.

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Das alles sind gerade mal die ersten 30 Minuten im insgesamt mindestens 20 Stunden langen Abenteuer. Und genau, das ist etwa die Spielzeit, die ihr mit den ersten drei Teilen von Deponia verbracht habt. Im Laufe der Geschichte lernen wir auch noch etliche neue Charaktere kennen, begegnen bekannten Figuren ebenfalls „das erste Mal“. Sogar mit Goal dürfen wir uns – wenn auch anders als zuvor – neu bekannt machen.

Dank des Zeitreise-Twists, durch den wir fast alles, was wir gemacht haben, wieder rückgängig machen können, ist es oftmals schwierig den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Ihr könnt generell nämlich nicht nur zu wenig machen (wodurch ihr alles nochmals erledigen müsst), sondern auch zu viel (wodurch ihr zumindest nur manche Sachen nochmal machen müsst). Klingt verwirrend? Ist es auch. Vor allem dann, wenn ihr zu Beginn eigentlich nur 20 Minuten bis zur ersten Zeitreise benötigen würdet, durch die optionalen Zusatzaufgaben – die ihr dann sowieso nochmal angeht – fast eine Stunde benötigt. Eine witzige Idee, doch diese streckt das ohnehin sehr lange Abenteuer ein wenig.

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Tolle Zeichnungen, klasse Sound
Deponia Doomsday zeichnet sich nicht nur durch eine hervorragende, wenn auch sehr verwirrende Geschichte aus, sondern auch der Zeichenstil wurde nochmals ein wenig überarbeitet. Die bereits bekannten Figuren wirken kräftiger und besitzen mehr Animationsphasen als in den Vorgängern. Dazu kommt die mitreißende Hintergrundmusik und der (leicht veränderte) Zurück in die Zukunft-Sound, wenn ihr das Menü öffnet. Die Hintergründe selbst sind wiederum mit etlichen Details versehen und wirken dank einiger bewegenden Sprites auch nie statisch.

Eine tolle Sache für Fans ist natürlich, dass alle Sprecher der ersten Teile wieder vereint sind. So ist Monty Arnold die Stimme von Rufus und Poki singt durch die Geschichte. Der Soundtrack von Deponia hatte schon immer die besten Ohrwürmer des Adventure-Genres. Nicht umsonst sind die Soundtracks der Reihe heiß begehrt. Rufus ist spitzzüngig (und politisch unkorrekt) wie immer und fast jede Figur hat ein zu ihm/ihr passendes Sprechbild.

Alles in allem also wieder eine tolle Leistung von Daedalic. Die Späße sind zwar teils weit unter der Gürtellinie, doch ist es genau das, was Deponia schon immer ausmachte. Vorsicht jedoch: Auch die Trauer kommt nicht zu kurz.

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Review Overview

Wertung - 9

9

Wieder alles auf Anfang? Tolle Sache!

Deponia Doomsday ist ohne Zweifel das beste Deponia und auch eines der besten Adventures im Allgemeinen. Der Witz, die Story, die kleinen Ablenkungen in den Minispielen und diverse Spiel- und Filmzitate sind vor allem für Genrekenner toll. Schon alleine das Menü mit der sehr bekannten Hintergrundmusik sollte jeden Fan erfreuen. Die Spielzeit von mindestens 20 Stunden ist vor allem für ein Adventure herausragend, auch wenn sich manche Szenen nur leicht verändert wiederholen. Alles in allem können wir die neueste Ausgabe von Deponia vor allem Spielern der ersten Teile empfehlen, da ihr nur so wirklich jede Anspielung versteht, ansonsten solltet ihr zunächst Deponia 1-3 spielen die immer noch zu den besten Adventures der heutigen Zeit zählen.

deponia-doomsday-coverGenre: Adventure
System: PC, Mac, Linux, PS4, Xbox One
Entwickler: Daedalic
Erscheint: Erhältlich (digital für PC, Mac und Linux), 8. April (PC Retail), 2016 (PS4, Xbox One)
Preis: ca. 30 Euro

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