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Review: Dead Cells

Das Genre der Roguelikes ist bei Weitem kein unbefülltes mehr. Egal ob Binding of Isaac oder Enter the Gungeon: Es wurden schon viele souveräne Ableger abgeliefert, auf die jedoch jeweils gut zehn eher mittelmäßige folgten. Um in so einer Masse herauszustechen, muss schon etwas Außergewöhnliches geboten werden. Das gut elfköpfige Team des französischen Entwicklers Motion Twin verfolgte dafür seiner neuesten Schöpfung Dead Cells einen relativ simplen Ansatz: Einfach Qualität in jeden virtuellen Quadratzentimeter stecken, bis sich jede Sekunde mit diesem Spiel stimmig anfühlt.

Deadtzsche: Die ewige Wiederkunft des Gleichen

Egal von welchet Seite man Dead Cells betrachtet: Alles wirkt durchdacht und passend. Der schwächste Teil ist hierbei noch die Story rund um einen verstorbenen Gefangenen, der dazu verdammt ist, als unsterblicher Zellhaufen für alle Ewigkeit auf einer Gefängnisinsel festzusitzen, sollte er keinen anderen Ausweg finden. Doch auch dieser Teil wird durch lustig geschriebene Dialoge mit interessanten Charakteren sowie der Ursachenfindung der ewigen Wiederkehr aus dem Totenreich belebt.

Deadbo: Waffen mit ordentlich WUMMS

Bedeutend kritikloser gestaltet sich das Kampfsystem des Titels. Die über 40 freispielbaren Waffen präsentieren sich nämlich äußerst vielfältig und gut durchdacht. Von Elektropeitschen über Frost-Blasts bis hin zu Armbrust-Geschütztürmen und Bärenfallen hat jede ihre Vor- und Nachteilen, vor allem aber ein immens befriedigendes Feedback, wenn Gegner, Türen oder Kisten damit in ihre Einzelteile zerlegt werden. Zusätzlich gilt es noch gekonnt Ausweichrollen und Paraden auszuführen, um den kreativ designten Gegnerhorden Herr zu werden.

Dead Grills: Taktische Brutalität fürs Überleben

Außerdem sind quer durch die Levels zufällig verteilte Upgrades auffindbar, die in Brutalität, Taktik und Überleben gesteckt werden dürfen und neben einem Lebensbonus für jeweils unterschiedliche Waffenarten einen Schadensturbo geben. Auch werden auf die gefundenen Waffen meist Modifikatoren verteilt, die von Feuerschaden über Bonusschaden auf gefrorene Gegner bis hin zu mit jedem Schlag verschossene Granaten jede Menge Kombinationsmöglichkeiten und Abwechslung mit sich bringen.

Deadication: Lernen, wann der Aufzug kommt

All dies wird in prozedural generierte Levels gesteckt, die von dem Algorithmus derart stimmig zusammengesetzt werden, dass sie von handdesignten kaum zu unterscheiden sind. Jede Umgebung weist eigene Charakteristika und spezielle Knotenpunkte wie zeitgebundene Türen oder Aufzüge auf, die bei jedem Durchlauf an ähnlichen Stellen zu erwarten sind. Jedoch setzt sich der gesamte Rest völlig dynamisch zusammen und weiß immer wieder mit geheimen Gängen oder fiesen Fallen zu überraschen. In Kombination kommt so eine Spielerfahrung heraus, die jeden Spieler mit jedem Durchlauf sicherer, schneller und präziser werden lässt, jedoch zeitgleich abwechslungsreiche Veränderungen und eine stetige Herausforderung bereitstellt.

Dead Wedding: Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes …

In seinem Herzen ist Dead Cells eigentlich ein Metroidvania. So werden im Spielverlauf nicht nur neue Waffen freigeschaltet, die sich per Blaupausen und gesammelten Zellen zum zufälligen Loot-Pool hinzugesellen, sondern auch permanente Fähigkeiten, die den Spieler in völlig neue Bereiche bekannter Orte vordringen lassen. Dort warten geheime Durchgänge, Abkürzungen, Schätze und Mini-Herausforderungen, die dafür sorgen, dass es nach fast jedem Durchlauf irgendetwas Neues zu entdecken gibt.

Dead Vinci: Ich bin im Bilde

All das wird gepackt in eine pixelscharfe Präsentation voller gut platzierter Details, wunderschöner Lichteffekte, flüssiger Animationen, an Gemälde erinnernder Hintergründe und großartigem Gegnerdesign. Wer mit der Pixel-Optik irgendetwas anfangen kann, bekommt hier eine Perle erste Güte serviert.

Fazit

Wertung: - 9.5

9.5

Vorzeige-Roguelike

Bis auf die etwas zu schnell in der Hintergrund rutschende Story passt in Dead Cells einfach alles. Ein perfektioniertes Kampfsystem, beeindruckend vielfältige Waffen, großartig designte Charaktere und Gegner, der möglicherweise beste prozedurale Level-Generator des Genres und eine atemberaubend schöne Optik halten trotz ständiger Wiederholung ununterbrochen motiviert und machen Dead Cells sowohl für eine kurze Runde auf der Switch als auch für stundenlange Sessions perfekt geeignet. Wer mit Genre und Optik irgendetwas anfangen kann, greift zu. Alle anderen sollten zumindest einen Blick riskieren.

Genre: Roguelike-Metroidvania
Entwickler: Motion Twin
System:  PS4, Xbox One, PC, Nintendo Switch
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 25 Euro

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