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Review: Daredevil Staffel 2 (Spoilerfrei)

Mit Daredevil startete im Frühjahr 2015 die viel beachtete erste Serie der breit angelegten Kooperation zwischen Marvel und Netflix. Nachdem im Herbst Jessica Jones in ihre erste Staffel ging, wird nun die Geschichte rund um den „Mann ohne Furcht“ fortgesetzt.

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Fast wäre die zweite Staffel eine sehr kurze geworden, denn Daredevil trifft gleich in der ersten Episode auf niemanden geringeren als Frank Castle alias The Punisher. Eine Begegnung, die für den “Teufel von Hell’s Kitchen” anders verläuft als geplant. Der Punisher geht wie Daredevil gegen die Schurken und Gangs im Stadtteil vor, diese überleben im Gegensatz zu Daredevil die Konfrontation mit dem Bestrafer nur selten. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis die beiden aneinander geraten. Hier unterscheidet sich auch die zweite Staffel grundlegend von der ersten, wurde dort der große Antagonist erst über mehrere Folgen aufgebaut bevor es zur Konfrontation kam, beginnt es nun schnell und ihm wahrsten Sinne mit einem großen Knall.

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Im Gegensatz zum Kingpin in Staffel 1 bewegt sich die große Bedrohung hier vorwiegend im Schatten und hat kein klar erkennbares “Gesicht”. Eine willkommene Abwechslung im Marvel-Netflix-Mikrokosmos, nachdem auch Jessica Jones den Fokus auf einen einzigen, klar erkennbaren Gegenspieler legte. Neben Matt Murdock/Daredevil entwickeln sich auch Karen Page (Deborah Ann Woll) und Foggy Nelson (Elden Henson) kontinuierlich weiter, werden aber teilweise von den brillanten Neuzugängen Punisher (Jon Bernthal) und Matts ehemaliger Flamme Elektra (Élodie Yung) überstrahlt.

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Das Produktionsniveau befindet sich wie von Marvels Netflix-Serien gewohnt auf einem hohen Niveau und lässt dank der stilsicheren Gestaltung zu keinem Zeitpunkt durchblicken, dass es sich im Wesentlichen um eine relativ günstige Produktion handelt. Besonders die harten, realistisch anmutenden Kämpfe unterstreichen den geerdeten Ton der Serie ideal und können bei besonders schmerzhaft wirkenden Treffern mitunter auch ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube auslösen.

Review Overview

Wertung - 8

8

Brutal, düster, gut!

Die zweite Staffel von Daredevil ist härter, schneller und vielfältiger als die ersten 13 Folgen und schließt nahtlos an die Ereignisse dieser an. Dabei hält man sich ein weiteres Mal eng an die Daredevil-Interpretation von Frank Miller. Die Verzahnung mit dem restlichen Marvel Cinematic Universe ist weiterhin intakt und gerade die ersten Folgen spiegeln auch sehr gut die Stimmung wieder, die wir wohl in Kürze in The First Avenger: Civil War sehen werden. Insgesamt hat uns die zweite Staffel etwas besser als die erste gefallen, wobei hier nicht die Performance von Vincent D’Onofrio als Wilson Fisk/Kingpin oder gar David Tennant als Kilgrave in Jessica Jones getoppt werden konnte. Dafür gibt es Extrapunkte für die erstklassige Darstellungen des Punisher und Elektra, die Balsam auf die Wunden der Kinoausflüge der beiden Marvel-Charaktere gleichkommen. Nächster Halt: die erste Staffel von Luke Cage die im September auf Netflix erscheint. Und nach diesem Debüt wollen wir auch eine eigene Punisher-Serie sehen. (mf, lu)

Daredevil: Der Mann ohne Furcht von Frank Miller
Comic-Genie Frank Miller revolutionierte Daredevil mit seinen Geschichten, auf denen die Netflix-Serien teilweise basiert. Anlässlich des Erfolgs der Serie hat Panini den ersten Band von Der Mann ohne Furcht neu aufgelegt, in dem die Anfänge des Helden einsteigerfreundlich und kongenial von Miller und John Romita Jr. umgesetzt werden.

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Daredevil, Staffel 2
FSK:
 Keine Angabe
Genre: Drama
Bei Netflix verfügbar

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