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Review: Conan the Barbarian #1 (US)

Die Comiclizenz für Conan den Barbarn ist zurück bei Marvel Comics. Der Verlag veröffentlichte bereits von 1970 bis 2000 über 650 Ausgaben mit dem muskulösen Abenteurer, danach hielten Dynamite und zuletzt Dark Horse die Lizenz.

In den USA ist nun die erste Ausgabe der neuen Heftserie Conan the Barbarian erschienen, für die sich Autor Jason Aaron (Star Wars, Thor, Avengers) und Zeichner Mahmud Asrar (Avengers, Hulk, Supergirl) zusammen mit dem Koloristen Matt Wilson und Cover-Künstler Esad Ribic verantwortlich zeichnen.

Robert E. Howards Conan ist ein einfach gestrickter Charakter. Er geht jedes Problem – ob groß oder klein – mit derselben Taktik an: Mit Schwert, Axt und Fäusten darauf eindreschen, bis es gelöst ist. Das hat nicht geklappt? Dann eben noch fester draufschlagen. Danach gibt’s Wein und schöne Frauen zur Belohnung. Der Abenteurer passt eigentlich gar nicht ins Jahr 2019 – und doch funktioniert diese erste Ausgabe hervorragend.

Jason Aaron ist der perfekte Autor für diese Serie. Er lenkt bereits seit Jahren die Geschicke von Marvels Donnergott Thor und lieferte mit Weirdworld eine Miniserie ab, die mit Anpassungen wohl auch als Conan-Story hätte durchgehen können. Aaron schickt den Cimmerier gegen die „Crimson Witch“ ins Feld, die einen uralten Dämon wiederauferstehen lassen will. Dabei bedient er sich eines Zeitsprungs. Der erste Teil des Hefts folgt einem jungen Conan bei seiner ersten Begegnung mit der Hexe, während der zweite sich mit König Conan einige Jahrzehnte später befasst.

Obwohl der Barbar selbst ein roher Geselle ist, lebt er in einer komplexen Welt voller Intrigen und Monster. Aaron fängt diesen Umstand mit wunderbarer Narration ein, die im starken Gegensatz zu Conans brutalem Vorgehen steht. Das wird vor allem auch von Zeichner Mahmud Asrar und dem Kolorist Matt Wilson unterstrichen. Asrar setzt auf detailliertere Zeichnungen als in seinen bisherigen Marvel-Projekten und bringt die gesamte rohe Stärke von Conan aufs Papier. Wilson steuert lebendige Farben bei – allen voran natürlich Blutrot.

Fazit

Conan-Comics waren nie weg, doch trotzdem gibt es eine Rückkehr zu feiern. Denn Marvels Conan ist derselbe Charakter, fühlt sich dank des genialen Kreativteams aber bemerkenswert frisch an. Aaron plant für den Einstieg einen zwölfteiligen Storybogen, der das Leben und den Tod des Barbaren behandelt. Als besonderen Bonus druckt Marvel eine nie zuvor veröffentlichte Conan-Kurzgeschichte ab. Die ersten drei Seiten sind in Heft 1 enthalten, die verbleibenden 11 Teile folgen in nachfolgenden Ausgaben.

Das Heft in englischer Sprache erhältlich. Mit einer deutschen Veröffentlichung ist ab Mitte 2019 zu rechnen.

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