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Review: Castlevania Requiem

Mit der Peitsche in der Hand

Die Castlevania-Serie überlebte die Jahrzehnte und hat nach einigen mehr oder weniger unrühmlichen 3D-Versuchen und einem semigeglückten Reboot vor allem auf den Handheld-Systemen ein neues Zuhause gefunden. Doch auch hier wurde es in den letzten Jahren eher ruhig und es schien, als hätte Konami die Lust am Clan der Belmonts verloren. Zum Glück sprang Netflix in die Presche und sorgte mit der Animationsserie wieder für gesteigertes Interesse. Passend zum Start der zweiten Staffel serviert Konami nun mit Castlevania Requiem zwei klassisches Action-Abenteuer mit 2D-Gameplay: Die Original-PC-Engine-Version Dracula X: Rondo of Blood sowie den Retro-Hit Symphony of the Night.

Castlevania Requiem: Rondo Of Blood – Die Level-Endgegener sind hart, aber mit der richtigen Taktik immer zu knacken

Dracula X: Rondo of Blood

Noch bevor ihr das Spiel startet, werdet ihr vom einem in perfektem Deutsch gesprochenen Intro begrüßt. Warum wir das hier überhaupt erwähnen? Nun, das war schon 1993 auf der PC-Engine-CD in Japan der Fall und ist nun auch heute noch dabei.

Zur Story: Wieder einmal erwacht Graf Dracula aus seinem Schlaf und erneut liegt es an der Familie Belmont, ihn zu stoppen. Das klassische 2D-Actiongame bestreitet ihr wie gewohnt mit der Peitsche, mit der ihr euch der zahlreichen Gegner entledigt. Dabei stellen vor allem die zahlreichen Zwischen- und Endbosse ein spielerisches Highlight dar: Riesige Skelette, Drachen, Werwölfe oder gar der Tod persönlich – jeder Gegner hat ein ausgeklügeltes Angriffsmuster, dem ihr mit einer speziellen Taktik begegnen müsst. Hilfe erhaltet ihr durch zahlreiche Extrafwaffen, wie einen Kreuzbumerang, Weihwasser oder Wurfpfeile. Habt ihr die entführte Maria schließlich befreit, steht sie euch weiters fortan als spielbarer Charakter zu Verfügung. Anders als Richter beherrscht Maria einen nützlichen Doppelsprung und zahlreiche magische Tierattacken.

Castlevania Requiem: Rondo Of Blood – Die kleine Maria beeindruckt mit der Beschwörung von magischen Wesen

Die Levels sind abwechslungsreich gestaltet und bieten alles, was das Herz eines Fans von klassischen Action-Spielen fordert, allerdings ist das Game auch hammerhart und die Worte „faire Rücksetzpunkte“ waren Anfang der 90er Jahre noch nicht erfunden. Zwar War die PC-Engine eine 8-Bit-Konsole mit 16-Bit-Grafik, dank des CD-Roms bekommt ihr allerdings einen orchestralen Soundtrack und sehr gute Soundeffekte geboten, die sogar vom Lautsprecher im PS4-Controller Gebrauch machen.

Castlevania Requiem: Symphony Of The Night

Castlevania: Symphony of the Night

Ursprünglich 1997 für die erste PlayStation und das Sega Saturn erschienen, zogen mit diesem Titel zogen fast alle Vorzüge ins Castlevania-Gameplay ein, die Spieler heutzutage so an der Serie schätzen. RPG-Elemente, aufrüstbare Waffen sowie alternative Enden und eine detailverliebte Grafik mit einem Helden, der trotz Sprite-Look perfekt animiert ist. Anders als seine Vorgänger hatte sich Symphony of the Night als erster Serienableger von der linearen Levelstruktur verabschiedet und diese durch einen frei erkundbaren und verwinkelten Schauplatz ersetzt. Immer wieder stößt man an Grenzen oder Türen, die man nur mit bestimmten Fähigkeiten überschreiten konnte. Das Spiel führte auch erstmals ein umfangreiches Inventar für Gegenstände und Waffen, in die Serie ein. Gerade der Waffenwechsel in Kombination mit den Schilden, Mänteln sowie dem Magiesystem bringt eine deutliche taktische Note in das mit Rollenspiel-Element angereicherte, Action-Gameplay.

Castlevania Requiem: Symphony Of The Night

Gemeinsam mit Super Metroid gilt Symphony of the Night als der Metroidvania-Vorzeigetitel, der dieses Genre maßgeblich geprägt hat. Die Story setzt fünf Jahre nach Rondo of Blood an und lässt Alucard im Schloss seines üblen Vaters mit den Fangzähnen auf die Suche nach dem vermissten Richter Belmont gehen. Wer den Must-Have-Titel verpasst haben sollte, und keine PS4 in seinen Besitz hat, kann ihn via Xbox Live Arcade auch für wenige Euro auf der Xbox One oder Xbox 360 nachholen. Der Soundtrack von Symphony of the Night von Michiru Yamane ist nicht nur enorm atmosphärisch, sondern gehörte auf der PSone zu den absoluten Top-Musikuntermalungen.

Technisch bekommt ihr in beiden Fällen eine saubere Emulation der beiden Titel geboten, versüßt mit allerlei Einstellungsmöglichkeiten wie Scanlines oder verschiedenen Tonspuren. Dabei verwendet die PS4-Version die neue Synchronisation der Castlevania: The Dracula X Chronicles von der PSP. Leider fehlt der neuen Sammlung das damals erschienene 2,5D-Remake von Rondo of Blood, das mit effektreicher 3D-Grafik und einem neu arrangiertem Soundtrack punktete.

Fazit

Wertung - 8

8

Konami hat es den Castlevania-Fans in den letzten Jahren nicht gerade leicht gemacht und auch 2018 kommt statt einem neuen würdigen 2D-Nachfolger nur ein Aufguss zweier Klassiker auf der PS4. Da aber gerade Symphony of the Night extrem gut gealtert ist, ist es durchaus begrüßenswert, dass nun auch Besitzer der aktuellen Sony-Konsole ihre Version bekommen, die beiden „Dracula X“-Spiele stellen für viele den absoluten Höhepunkt der Serie dar. Doch Anfänger seien gewarnt: Der Schwierigkeitsgrad bei Dracula X: Rondo of Blood ist äußerst knackig und nicht selten gibt es auch Frustmomente!

Genre: Action
Entwickler: Konami
System: PS4
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 20 Euro

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