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Review: Bayonetta 2

Die Umbra-Hexe Cereza, genannt Bayonetta, ist zurück. Dank der Unterstützung von Nintendo konnte die Spieleschmiede Platinum Games ein Sequel zum hochgelobten Metzelspaß Bayonetta aus dem Jahr 2010 entwickeln, das nun exklusiv für die Wii U erscheint. Ein weiterer sehr interessanter Exklusivtitel für die Nintendo-Konsole.

Kampfhexe

Bayonetta 2 stützt sich wie schon der erste Teil auf ein grandioses Kampfsystem, das hier noch einmal verfeinert wurde. Jeder Schlag, Tritt oder Schuss fühlt sich mächtig an und geht perfekt von der Hand. Die vielen verheerenden Kombos ändern sich je nach den an Händen und Füßen angelegten Waffen und sind auch für Einsteiger gut erlernbar. Doch nicht nur auf die Gegner einzuprügeln ist wichtig. Nach dem knappen Ausweichen einer feindlichen Attacke wechselt Bayonetta in einen Zeitlupenmodus, die sogenannte Hexenzeit. Während dieser kurzen Zeitperiode ist die Welt um die Hexe verlangsamt und Gegner somit anfälliger für Angriffe und Kombos. Wenn Bayonetta durch das Vermöbeln von Feinden genug Zauberenergie eingesammelt hat, kann der Umbra-Klimax aktiviert werden. Dieser sorgt dafür, dass für kurze Zeit jeder Angriff so mächtig wie der letzte Schlag einer Kombo wird und erlaubt es somit, Gegnern in kurzer Zeit verheerenden Schaden zuzufügen. Trotz dieser Tricks fühlt man sie niemals übermächtig und muss stets auf die Gegner achten.

Bayonetta 2 Review 1

Obwohl die Kämpfe auf den ersten Blick wie stumpfes Buttonmashing wirken können, steckt im Kampfsystem viel Spieltiefe durch die vielen Waffenkombinationen und Kombos. Am Ende jeder Begegnung mit dem Feind gibt es außerdem eine Medaille von Stein bis Pure Platinum. Als Belohnung gibt es Ingame-Währung, die in neue Waffen und Kostüme investiert werden darf. Die zu bekämpfenden Engel und Dämonen sind keine langweiligen Standardgegner, sondern unterscheiden sowohl im Aussehen als auch in ihrem Verhalten stark, sodass durch die sehr hohe Vielfalt der Gegnertypen und Designs keine Langeweile aufkommt. Da gibt es riesige Drachen, Roboter, bizarre Engel und andere kuriose Gestalten, die jeweils andere Merkmale wie Schilde oder Waffen mit hoher Reichweite besitzen.

Bayonetta 2 Review 2

Logik Adé

Um das Abschlachten der diversen Himmelskrieger und Höllenmonster zu rechtfertigen, wurde um das tolle Kampfsystem eine Story gezimmert, die in typischer Bayonetta-Manier nicht immer nachvollziehbar ist. Im Wesentlichen ist Bayonetta auf der Suche nach dem Tor zur Hölle, um die Seele ihrer Umbra-Hexen-Schwester Jeanne von dort zu befreien. Gewürzt ist diese Reise mit skurrilen Charakteren, witzigen Dialogen und spektakulären Momenten, die sich im Maßstab gegenseitig überbieten. Alleine der Prolog besteht daraus, zuerst auf einem außer Kontrolle geratenen Kunstflieger-Jet gegen Engel zu kämpfen und anschließend gegen einen riesigen Höllendrachen um ein Hochhaus fliegend anzutreten. Trotz der allgemeinen Verworrenheit der Geschichte wird sie mit ausgiebigen Zwischensequenzen erzählt, die allesamt filmreif inszeniert sind. Leider gibt es allerdings manchmal auch Passagen, die mit leicht bewegten Standbildern dargestellt werden. Im direkten Vergleich mit den groß angelegten Actionsequenzen können diese leider absolut nicht mithalten. Insgesamt schafft es Platinum Games, ein gutes Gleichgewicht zwischen unverständlichem Quatsch und nachvollziehbaren, ja berührenden Momenten zu schaffen. Hilfreich sind hier die exzellenten englischen Sprecher, die den Figuren – allen voran Bayonetta mit ihrem tollen britischen Akzent – Leben einhauchen. Die deutschen Untertitel sollten bei guten Englischkenntnissen übrigens deaktiviert werden. Sie sind teilweise extrem unpassend übersetzt und bergen definitiv Fremdschäm-Potenzial. Für Nippon-Fans ist die japanische Tonspur enthalten.

Bayonetta 2 Review 3

Effektgewitter

Bayonetta 2 sieht großartig aus, wenn der gesamte Bildschirm mit haushohen Gegnern und Effekten vollgestopft ist. Die Ãœbersicht kann manchmal etwas verloren gehen, doch mit der Zeit gewöhnt man sich sehr wohl an die visuellen Hinweise und kann gut einschätzen, was nun genau geschieht. Problematisch wird es in ruhigen Momenten und langsamen Zwischensequenzen. Die Umgebungen sind – bis auf wenige sehr beeindruckende Ausnahmen – recht polygonarm und mit matschigen Texturen versehen. Zum Glück fallen die Unzulänglichkeiten nur selten ins Gewicht, da das Design-Team hervorragende Arbeit geleistet hat und sämtliche Schauplätze interessant und stilsicher gestaltet hat. Außerdem setzt das Spiel meist ohnehin auf hektische Action, während der man sowieso keine Polygone zählen kann. Als besonderes visuelles Goodie kann Bayonetta in Nintendo-Cosplay-Kostüme gesteckt werden und auf den Spuren von Prinzessin Peach, Link, Samus und Fox McCloud wandeln.

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Review Overview

Wertung - 9

9

Mit Bayonetta 2 hat Nintendo einen heißen Anwärter auf den Titel "Spiel des Jahres 2014". Das Kampfsystem ist ausgefeilter als das des Vorgängers und kann wohl als neuer Genre-Standard bezeichnet werden. Statt sich auf den Lorbeeren von Teil eins auszuruhen, hat Platinum Games eine Menge neuer Ideen und Konzepte entwickelt und sinnvoll in das ohnehin schon großartig funktionierende Bayonetta-System eingebaut. Viele Sammelobjekte, eine Vielzahl an Waffen und die winkenden Pure Platinum-Medaillen sollten auch nach der etwa zehnstündigen Kampagne zum Weiterspielen animieren. Für soziale Spieler gibt es außerdem einen Online-Koop-Modus, in dem Wellen an Gegnern mit verschiedenen spielbaren Charakteren verprügelt werden dürfen.

Genre: Action
Entwickler: Platinum Games
Erscheint: 24. Oktober 2014
Preis: ca. 45 Euro
System: Wii U

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