Review: Baymax – Riesiges Robowabohu (Blu-ray)

Mit ihrem 54. Film stürzen sich die Walt Disney Animation Studios erstmals in das Superhelden-Genre. Und auch wenn Titelheld Baymax wie ein riesiger Marshmallow aussieht, hat er eine Superkraft auf jeden Fall schon bewiesen: Er lässt die Kinokassen klingeln!

Hiro Hamada ist 14 Jahre alt, lebt in San Fransokyo (eine gelungene Fantasie-Fusion aus den Metropolen San Francisco und Tokyo) und ist ein kleines Genie. Die High School hat er längst abgeschlossen und studieren interessiert ihn nicht – wer soll ihm noch etwas beibringen können. Stattdessen verbringt er seine Zeit lieber mit nicht ganz legalen Robotkämpfen. Aufgrund seines Alters unterschätzten ihn seine Gegner meist, bis Hiro sie eines besseren belehrt. So ein Leben ist auf Dauer aber nicht ganz ungefährlich und vor allem sein älterer Bruder Tadashi, der ihn, seit dem Tod der Eltern gemeinsam mit einer Tante großzieht, macht sich Sorgen um seinen kleinen Bruder. Unter einem Vorwand nimmt er Hiro darum in sein Labor an der Universität mit. Dort lernt Hiro erstmals andere schlaue Köpfe kennen und ist von deren Experimenten begeistert. Plötzlich klingt Uni doch nicht mehr nach Zeitverschwendung und Hiro schafft es dank einer genialen neuen Idee an der Universität aufgenommen zu werden.

Doch der Tag seines größten Triumphes wird auch der Tag seines schlimmsten Verlustes: Tadashi stirbt, als er versucht, jemanden aus einem brennenden Gebäude zu retten. Hiro ist am Boden zerstört und niemand – weder seine Tante noch seine neuen Freunde von der Universität – kann ihn erreichen. Doch dann aktiviert er eher zufällig Tadashis letztes Projekt: den Roboter und Gesundheitsbegleiter Baymax. Der knuddelige Roboter, der wie das Liebeskind von Michelin-Männchen und Marshmallow-Man aussieht, setzt alles daran, seinem „Patienten“ zu helfen. Hiro ist zuerst ablehnend, doch dann decken er und Baymax auf, dass eine mysteriöse Gestalt gar finstere Pläne schmiedet – und eine Idee, die er von Hiro gestohlen hat, soll ihm dabei helfen! Zusammen mit Baymax und seinen Freunden von der Universität stellt sich Hiro der Bedrohung entgegen…

Superhelden werden nicht geboren, sie werden gezeichnet

Eine Besonderheit bei Baymax ist der Umstand, dass der Film komplett auf der Marvel-Lizenz Big Hero 6 (wie der Film auch im Original heißt) basiert. Das Comic-Imperium gehört ja seit einiger Zeit zum Mäusekonzern und darum war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Partnerschaft auch in den Animationsfilmen widerspiegelt. Wer die entsprechenden Comics liest, wird allerdings feststellen, dass Film und Comic trotzdem fast nichts gemein haben. Handlung, Charaktere und Universum waren bestenfalls Inspiration und der Widererkennungswert ist gleich nur. Einziges kleines Trostpflaster für Comic-Fans: Es wäre kein Marvel-Superhelden-Film, wenn Stan Lee nicht einen kleinen Gastauftritt hätte…

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