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Review: Battlefield Hardline

Nachdem Battlefield 4 wegen technischer Probleme auch ein Jahr nach dem Release nicht aus den negativen Schlagzeilen kam und Entwickler DICE im Moment mit Hochdruck an dem lang erwarteten Star Wars: Battlefront arbeitet, überraschte EA auf der letzten E3-Messe mit der Ankündigung von Battlefield Hardline. Statt als Soldat auf virtuellen Schlachtfeldern gegen Feinde anzutreten, schickt euch das Entwicklerteam von Visceral Games (Dead Space) in die Drogenhölle von Florida und serviert euch einen an einschlägige TV-Serien angelehnten Polizei-Shooter.

Der Story-Modus von Battlefield Hardline lehnt sich stilistisch ganz klar an die aktuellen TV-Blockbuster des Crime-Genre an. Und auch der Aufbau erinnert an US-Serien wie Breaking Bad oder True Detektive, wenn auch lange nicht so gut. Nicht nur, dass die Handlung in zehn Episoden (inkl. Cliffhanger) unterteilt ist, unterbrecht ihr das Game, bekommt ihr beim Wiedereinstieg eine „Was bisher geschah“-Ãœbersicht zu sehen. Dabei schlüpft ihr in die Rolle des ambitionierten Polizisten Nick Mendoza, der schnell feststellen muss, dass seine Ziele in einem Sumpf von Korruption, Drogen und Gewalt versinken. Zwar verdient die Story sicher nicht den Titel „Innovation des Jahres“, weiß aber einen ordentlichen Spannungsbogen aufzubauen und hat auch die einer oder andere Ãœberraschung zu bieten. Dabei können auch die Zwischensequenzen mit einer überzeugenden Inszenierung und tollen Gesichtsanimationen, sowohl bei den Polizisten als auch den Gangstern oder dem Polizeichef Dawes punkten.

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Bei dieser Handlung ist es nur klar, dass sich auch das tatsächliche Gameplay, zu großen Teilen von der Hauptserie unterscheidet. Statt als Soldat sofort auf alles zu schießen was sich bewegt, hat Mendoza die Wahl, seine Gegner umzubringen, oder aber dingfest zu machen. Dafür wurde ein Stealth-Modus integriert, der euch ähnlich wie bei Far Cry 4 die Umgebung untersuchen lässt. Neben möglichen Beweismitteln zeigt euch nun eine kleine Radar-Anzeige auch den genauen Sichtkegel der Gegner. Schleicht ihr euch geschickt an, könnt ihr sie Überrumpeln und verhaften oder sie zumindest mithilfe eures Tasers ins Land der Träume verfrachten. Für jeden nicht gekillten, aber aus dem Verkehr gezogenen Verbrecher bekommt ihr Erfahrungspunkte, die ihr sogar noch steigern könnt, wenn es euch gelingt, gleich mehrere Gegner zu verhaften. Diese könnt ihr gegen stärkere Waffen und Gadget eintauschen. Keine Sorge, es gibt auch Missionen, in denen ihr mit Pumpgun und MG zu Werke gehen müsst, um ordentlich aufzuräumen.

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Zwar kämpfte der Mehrspielermodus vor allem auf PS4 und Xbox One in den ersten Tagen rund um den Release mit Verbindungsabbrüchen, wir konnten uns für diesen Test aber dennoch ausgiebig in die Schlacht stürzten. Bis zu 66 Spieler (am PC, PS4 und Xbox One) bzw. bis zu 24 Spieler (PS3 und Xbox 360) dürfen in diversen Modi gegeneinander antreten. Dabei bekommt ihr es mit alten Bekannten, wie etwa „Team-Deathmatch“ und neuen auch eher innovativen Vertretern wie dem wirklich gelungenen „Hotwire“-Modus zu tun. Diesen kann man am besten als mobiles „Capture the Flag“ beschreiben, bei dem statt Flaggenpunkten Autos geknackt und dann eine bestimmte Zeit durch die Gegend gefahren und verteidigt werden müssen. Mit eher kleineren Teams geht es bei „Rettung“ zur Sache. Wie bei Counter Strike dürft ihr mit einem Squad-Team Geiseln befreien bzw. müsst sie auf der Gegenseite gefangen halten. Wir hatten mit den diversen Modi viel Spaß, vermissten jedoch den typischen Battlefield-Tiefgang, dafür ist Hardline aber euch deutlich einsteigerfreundlicher.

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Grafisch hat, die entsprechende Hardware vorausgesetzt, klar die PC-Fassung die Nase vorne, gefolgt von der PS4-Version. Die Xbox One Version muss mit einer geringeren Auflösung von 720p auskommen, doch auch hier zeigt die aktuelle Frostbite-Engine, was sie kann. Zwar bekommt ihr oft gut inszenierte und detaillierte Szenarien präsentiert, die mit tollen Licht- und Explosionseffekten glänzen, doch einige Nebencharaktere und Animationen, wie zum Beispiel ins Wasser flüchtende Krokodile, wirken, als hätten die Entwickler dafür einfach zu wenig Zeit gehabt. Vieles wiederholt sich hier zu schnell und statt schöner Gesichtsanimationen gibt es starre Fratzen. Die Soundkulisse geht eigentlich in Ordnung, nur an einigen Stellen hatten wir das Gefühl, dass durchaus relevante Dialoge durch die Tonmischung kaum oder gar nicht hörbar waren.

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2.Meinung (David Trost)
Was habe ich mich auf Battlefield Hardline gefreut, schließlich sollte die Serie nach Battlefield 4 auf neue Wege gebracht werden. So hat die Solo-Kampagne so viele gute Ansätze, die aber alle irgendwie nicht zu Ende gedacht wurden. Warum bekommt man zum Beispiel wenn man einen Gegner nicht tötet sondern verhaftet XP-Punkte, die man dann jedoch nicht gegen neue Polizisten-Fähigkeiten eintauschen kann, sondern vornehmlich gegen tödliche Waffen? Bei den Multiplayermodi werden sich Battlefield-Veteranen an der deutlich höheren Spielgeschwindigkeit stören, wer sich damit jedoch arrangieren kann, bekommt (eingespielte Mitstreiter vorausgesetzt) genug Abwechslung für diverse Spieleabende.

Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

Nein, das ist definitiv kein richtiges Battlefield! Zu viel hat Visceral Games verändert und das trifft vor allem den Multiplayer-Modus. Das bedeutet auf keinen Fall, dass die "Räuber und Gendarm"-Hatz nicht ordentlich Laune machen kann. Der "Hotwire"-Modus zum Beispiel bringt frischen Wind in den Multiplayer-Modus und der rund acht Stunden lange Solo-Modus gefällt mir sogar besser als beim letzten "großen" Battlefield. So wirkt die Handlung weniger geradlinig und das neue Stealth-System bringt ein neues Gameplay-Element ins Spiel. Auch der Umstand, dass man Gegner nicht nur töten, sondern auch verhaften oder zumindest außer Gefecht setzen kann, gefällt, hat aber für den eigentlichen Spielablauf keinerlei Konsequenzen. Wer ein echtes Battlefield sucht, wird hier eher enttäuscht. Alle, die den bekannten Namen ignorieren können, erhalten einen packenden Polizei-Shooter, der sein voll Potenzial zwar nicht ausschöpft aber ordentlich Spielspaß bietet!

616X2tOasdL._SL75_Genre: Action

System: PS3, PS4, Xbox One, Xbox 360, PC

Entwickler: Visceral Games

Erscheint: bereits erhältlich

Preis: ca. 70 Euro

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