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Review: Avengers: Age of Ultron

Der „Moneyshot“ schlechthin in Marvels Blockbuster Avengers aus dem Jahr 2012 war eine ausgedehnte Kamerafahrt, die das versammelte Heldenteam beim gemeinsamen Kampf gegen die Alieninvasion in New York zeigte. Die Fortsetzung Avengers: Age of Ultron zeigt eine ähnliche Szene gleich zu Beginn und setzt damit ein Statement: Dieser Film ist größer, lauter und schneller als sein Vorgänger.

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In der Eröffnungssequenz wird im Rahmen eines koordinierten Angriffs beinahe spielend eine Hydra-Festung auseinandergenommen. Eine Aufwärmübung, denn in weiterer Folge versucht Regisseur Joss Whedon, sich in Punkto Spektakel laufend selbst zu überbieten. Zumindest in diesem Vorhaben hat er Erfolg, denn die Story bietet genug Anlass für ausgelassene Zerstörungsorgien. Tony Stark/Iron Man (Robert Downey Jr.) aktiviert die künstliche Intelligenz Ultron (James Spader), die sich prompt einen Körper sucht, Starks Drohnenarmee übernimmt und die Welt retten will, indem er sie von den Menschen befreit. Bei diesem Vorhaben unterstützen ihn die Zwillinge Wanda „Scarlet Witch“ und Pietro „Quicksilver“ Maximoff, die Rache am Ex-Waffenhersteller Tony Stark und damit auch den Avengers suchen.

Die Jagd nach dem destruktiven Roboter führt die Heldentruppe über den Globus von New York nach Afrika, Südkorea und Osteuropa. In zahlreichen rasanten Actionsequenzen erhalten alle Mitglieder des Teams, egal ob Thor (Chris Hemsworth), Captain America (Chris Evans), Hulk (Mark Ruffalo), Hawkeye (Jeremy Renner) oder Black Widow (Scarlett Johansson) tolle Momente, die sie voneinander abheben und das Rampenlicht fair verteilen. Die Show stiehlt allerdings James Spader als Antagonist. Dessen Spiel unterscheidet kaum von seinen Rollen in Boston Legal oder The Blacklist, doch gerade sein unverwechselbarer Stil verleiht Ultron Persönlichkeit. Neben seiner beeindruckenden physischen Erscheinung punktet der Roboter mit viel trockenem Humor aus Whedons Feder und Spaders unverwechselbarer Mimik.

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Obwohl in vielen großartig inszenierten Actionsequenzen eine Menge Schauwerte geboten werden, wirken diese zum Teil sehr isoliert. Stellenweise kommt das Gefühl auf, als würde eine an sich tolle Sequenz an die nächste gereiht, ohne sie ausreichend zu verbinden. Hinzu kommt der wohl übertriebenste dritte Akt aller bisherigen Marvel-Kinofilme, der mit vollkommen überzogenen Maßstäben begeistern will, aber letztendlich einfach zu viel Spektakel bietet, um noch mit den Charakteren mitfiebern zu können. Wenn dieser Trend fortgesetzt wird, muss man sich spätestens um Avengers: Infinity War Part 1 & 2 Sorgen machen, denn das Finale von Avengers: Age of Ultron kann man nicht toppen, ohne in Gefahr zu laufen, ein vollkommen unübersichtliches und anspruchsloses Actionspektakel abzuliefern.

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Zweitmeinung von Michael:
Das war es also das große Finale der zweiten Phase des Marvel Cinematic Universe. Verglichen mit anderen Marvel-Filmen finde ich Age of Ultron deutlich schwächer als etwa den grandiosen zweiten Captain America-Streifen. Ich ahbe ein ähnliches Gefühl wie nach Iron Man 3. Ein Film, der mit vielen tollen Szenen seine Pflicht erfüllt, jedoch zu wenig überrascht und auch nicht sein Potenzial als Abschluss der zweiten Phase entfaltet. Dabei hat man auch oft den Eindruck, eine halbe Stunde mehr Laufzeit hätte dem Film ungemein gut getan. Wobei im Film nicht nur der Marvel-Fan einiges geboten bekommt: Ein eingespieltes Team an Schauspielern, das sichtlich viel Spaß daran hat, in die Rollen der Superhelden zu schlüpfen und James Spader der dem Bösewicht Ultron Stimme, Gestik und Mimik leiht und dabei in seiner unverkennbaren Art einfach nur fantastisch ist. Auch habe ich gleich mehrere Lieblingsszenen in diesem Film. Ein Umstand, der auch nicht der schlechteste ist. Ich denke, ich muss mir den Film auf jeden Fall noch einmal ansehen!

Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

Solides Popcornkino, das sein volles Potenzial nicht ausschöpft

Mit dem flotten Tempo wirken viele Plotentwicklungen gehetzt und man kommt nicht umhin zu denken, dass Avengers: Age of Ultron ursprünglich länger konzipiert und auf Drängen von Disney jedoch auf eine akzeptable Länge gekürzt wurde. Insgesamt wirkt der Film zu glattgebügelt und verfügt über zu wenige Ecken und Kanten, um an den grandiosen zweiten Captain America-Streifen oder den ersten Avengers-Kinofilm heranzureichen. Man kann ihm jedoch keinesfalls absprechen, ein höchst unterhaltsamer Blockbuster zu sein, der einem sehr breiten Publikum sehr gut gefallen wird. (dt)

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