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Review: Asterix – Der Papyrus des Cäsar (Spoilerfrei!)

Schauen wir uns die Zugriffsstatistiken des SHOCK2-Servers an, so können sich einige wenige Themen in den Top 29 halten, die nichts mit Videospielen zu tun haben. Da wären Star Wars oder Marvel, also im Grunde der Walt Disney-Konzern mit seinen Entertainment-Marken. Doch auch unsere News und Specials rund um die Asterix Comic-Bände, Verfilmungen und auch Videospielumsetzungen können sich „unbeugsam“ oft für längere Zeit in den Charts halten. Die von Rene Goscinny und Albert Uderzo erschaffene Serie ist einfach eine europäische Institution, die Generationen von Lesern in ihren Bann gezogen hat. Mit Der Papyrus des Cäsar ist nun der 36. und damit zweite Band des neuen Autors Jean-Yves Ferri und Zeichners Didier Conrad erschienen und die Hoffnung ist groß, dass der positive frische Wind, der gleichzeitig die seit 1959 laufende Serie auch wieder zu ihren klassischen Stärken zurückgeführt hat, weiter weht und vielleicht sogar noch zulegt.

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Zuviel möchte ich über den eigentlichen Inhalt des neuen Asterix-Bandes an dieser Stelle eigentlich gar nicht verraten, um euch nicht den Spaß an dem 48 Seiten starken Abenteuer zu verderben. Die Handlung ist einmal mehr sehr aktuell und spielt gleichzeitig mir realen historischen Ereignissen. Im Mittelpunkt steht „Commentarii de Bello Gallico“, also jenes Buch, das als „Der Gallische Krieg“ von niemand geringerem als Gaius Julius Caesar verfasst, in die Weltgeschichte einging. In Der Papyrus des Cäsar bekommen wir nämlich die Geschichte serviert, wie es dazu gekommen ist, dass in dem berühmten Buch zu lesen ist, dass ganz Gallien erobert wurde. Ein Dorf von unbeugsamen Barbaren… kommt darin einfach nicht vor. Das 36. Abenteuer von Asterix & Obelix spielt dabei geschickt mit dem den Themen Informationszeitalter, Whistleblower, Spindoktoren und Medienmanipulation. Nicht ganz zufällig ist die zentrale Figur des Polemix stark an den WikiLeaks-Gründer Julian Assange angelehnt. Euch erwartet ein humorvolles Wettrennen um das „Das Geheimnis des Cäsar“, so auch der ursprünglich gewählte aber wieder verworfene Titel des Albums.

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Die Zeichnungen von Didier Conrad haben mir schon beim Vorgänger-Band gefallen und zogen mich auch diesmal wieder ihren Bann, sie wirken detaillierter und verspielter und erinnern sogar einige Male an die Spirou & Fantasio-Abenteuer von André Franquin oder an den großen Schlumpfkünstler Peyo. Dadurch kommt eine gewisse frische und Dynamik in die Serie, die jedoch perfekt mit dem klassischen Asterix-Aufbau harmoniert.

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Natürlich könnte man der Handlung vorwerfen, dass auch dieser Band als absolute Verneigung vor den großen Abenteuern der Goscinny & Uderzo-Ära gewertet werden könnte. Autor und Zeichner tragen auch hier noch schwer an der Last der Verantwortung, diese Serie vom Schöpfer Uderzo übernommen zu haben. Doch merkt man auch, dass das Gewicht nun schon deutlich weniger wiegt als noch bei Asterix bei den Pikten. Zwar wird mit Neuerungen noch immer deutlich sparsamer umgegangen als mit Anspielungen an ältere Abenteuer, doch die Story rund um einen waschechten Whistleblower-Skandal samt politischer Anspielungen und Figuren, in denen man real lebende Akteure des Weltgeschehens wiedererkennen kann, sorgt in Kombination mit jeder Menge Humor und oftmals auch versteckten visuellen Gags dafür, dass man sich gut unterhalten fühlt. Das Abenteuer wird flott erzählt und man ist schnell auf der letzten Seite angekommen, als es einem lieb ist.

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Meinung:
Für mich ist sowohl bei der Story als auch bei den Zeichnungen klar eine Steigerung gegenüber des Erstlingswerks des neuen Kreativteams zu erkennen. Der Papyrus des Cäsar ist nicht der beste Asterix. Das macht aber rein gar nichts, denn erstens ist er auch mit Abstand nicht der schlechteste und zweitens ist er auch gar nicht angetreten, dies zu sein. Das neue Album ist eine gelungene Fortführung der Asterix-Serie, die jede Menge Spaß beim Lesen macht und bei der man auch beim zweiten und dritten durchblättern immer wieder etwas neues zu entdecken hat. Hoffen wir, dass es nicht wieder zwei Jahre bis zum nächsten Band dauert, die Kurve zeigt nach oben da dürfen die alten bekannten aus Gallien ruhig wieder öfter zu Besuch kommen.

InfoAsterix_36_Softcover_low_res
Seiten: 48
Preis: Softcover: 6,50/Hardcover: 12,– /Deluxe: ca. 50 Euro
Autor: Jean-Yves Ferri
Zeichner: Didier Conrad
Verlag: Egmont Ehapa Media

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