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Review: Arms

Wer sagt, dass Nintendo keine neuen Spielideen auf den Markt bringt? Nach Splatoon auf der Wii U schickt Nintendo mit Arms nicht nur seinen ersten großen wirklich exklusiven Exklusivtitel für die Nintendo Switch ins Rennen, man präsentiert auch komplett neue Charaktere ohne Mario & Co in einer neuartigen Spielidee. Spätestens wenn man erfährt, dass hinter dem quietschbunten Kampfspiel das Entwicklerteam hinter Mario Kart 8 steckt, wird wohl auch der strengste Casual-Verweigerer hellhörig. Ja, Nintendo hat es schon wieder getan und serviert einen feinen Generemix.

Arms ist kein bloßes Beat ém Up, sondern eher ein Arena-Kampfspiel. Egal ob ihr auf die durchdachte und intuitiv funktionierende Bewegungssteuerung setzt oder das Spiel lieber im Handheld-Modus beziehungsweise mit dem Pro Controller spielt: Schon nach kurzer Zeit gehen euch die Gameplayabläufe aus laufen, springen, blocken und boxen in Fleisch und Blut über. Geschickt wehrt ihr gegnerische Angriff ab und setzt eine für das Spiel typische Bumerang-Attacke ein, bei der der ausgewählte Arm nicht gerade, sondern in einem Bogen auf euren Kontrahenten zurast.

Im Spielverlauf spielt ihr 30 verschieden Waffen, genannt Arms, frei. Daraus ergeben sich unzählige Kombinationsmöglichkeiten für die mit unterschiedlichen Fähigkeiten ausgestatteten Charaktere. Da ihr jeden Arm (das Körperteil) einzeln mit einer Waffe bestücken könnt, ergibt sich eine Vielzahl an möglichen Spielstilen. Montiert ihr etwa den sogenannten Toaster auf einen Arm (auch hier: das Körperteil), könnt ihr euren Kontrahenten für kurze Zeit in Brand stecken, eine andere Waffe muss zuerst aufgeladen werden, paralysiert den Gegner dann aber mit Elektroschocks. Bei der Megatonne ist der Name Programm, die träge Waffe lässt bei einem Einschlag kein Auge trocken. Auch ist ein Aufladen und damit nochmalige Verstärkung der Waffe möglich.

Zu Beginn des Spiels stehen euch jedoch nicht alle Handschuhe zu Verfügung, ihr müsst sie erst nach und nach mit der erspielten Ingame-Währung im „Arms Depot“ in einer Schießbude erspielen. Genauso können hier auch bereits erworbene Waffen verbessert werden. Grundsätzlich gibt es drei Gewichtsklassen, je schwerer eine Waffe ist desto träger ist sie auch. Außerdem verfügt jeder Arm (die Waffe) über eines von sieben verschiedenen Attributen. Feuer, Elektrizität, Wind, Eis, Benommenheit, Explosion und Blindheit stehen für jeweils spezielle Stärken. Es ist auf jeden Fall schlau, euren Charakter mit zwei unterschiedlichen Arms auszurüsten und diese strategisch richtig zu kombinieren. Nicht jeder Kampfhandschuh passt zu eurem Kampfstil und vor allem auch zu dem von euch gewählter Charakter und dessen Spezialeigenschaften. So kann sich etwa der sonst etwas träge Master Mummy als einziger Charakter in seiner Deckungsposition Lebensenergie aufladen oder Ribbon Girl deutlich höher springen als andere Kämpfer.

Das richtige Item zur richtigen Zeit entscheidet oftmals über Sieg oder Niederlage.

Das Herz des Spiels ist der der Grand Prix-Modus, in dem ihr in unterschiedlichen Schwierigkeitsklassen gegen zehn Gegner in diversen Modi antreten müsst. Doch auch abseits der großen Grand Prix warten einige abwechslungsreiche Modi für Solo- wie auch Mehrspieler.

Das Arms-„Basketball“ bringt ordentlich Abwechslung für zwischendurch.

Im „Standardkampf“ spielen zwei Spieler 1-gegen-1 um den Sieg. Während des Kampfes fallen Bomben oder andere nützliche Gegenstände in die Arena, die neue strategische Optionen eröffnen. Im „Versus“ spielt ihr alleine gegen bis zu drei andere Spieler oder einem Partner gegen ein anderes Zweierteam. Vor allem unabsichtliche Treffer des eigenen Teamkollegen können schon einmal für Irritationen sorgen. Richtig ernst wird es im Ranglistenkampf. Hier zählt jeder Punkt für die weltweite Rangliste, doch nur wer zuvor den Grand Prix mindestens auf Stufe 4 bezwungen hat, darf hier antreten. Bei „V-Ball“ geht es um eine Volleyball-Variation, in der ihr einen hochexplosiven Ball ins Feld des Gegners schmettern müsst. Mitunter zur Schmach wird „Basketball“: In diesem launigen Minigame treffen sich zwei Kontrahenten auf dem Court. Statt einen Ball muss jedoch der Gegner in den Korb, um Punkte zu machen. Wer seine neuesten Arms einmal so richtig ausprobieren möchte oder einfach gerne auf Highscore spielt, findet mit „Ins Schwarze“ eine entsprechende Schießbude mit Zielscheiben. Doch Vorsicht: Auf der anderen Seite steht euer Gegner.

Schaffst du alle 100 Gegner..?

Ideal für die Herausforderung zwischendurch ist der „Hundertkampf“, eine Art  Horde-Modus, bei dem es gilt, 100 Gegner auszuknocken. Die beiden „Arms-Test & Grundlagen“-Modi dienen dazu, euch mit dem Spiel vertraut zu machen und Fähigkeiten zu erlernen und zu verbessern. Sämtliche Mehrspieler-Modi können zudem auch online gespielt werden. Die beiden Global Testpunch-Demos den letzten Wochen haben auch gezeigt, dass wohl die Server für den Ansturm bereit sind.

Die Präsentation von Arms passt wie die sprichwörtliche, per Sprungfeder geschleuderte, Faust aufs Auge. Die verschiedenen Arenen spielen sich nicht nur abwechslungsreich, sie sehen zudem auch schick aus. Gleiches gilt auch für die unterschiedlichen Charaktere, die ähnlich bunt wie die Inklinge in Splatoon sind, aber einen komplett eigenen Stil haben. Nintendo-typisch gehen auch die Melodien des Spiels leicht ins Ohr und die knackigen Soundeffekte untermalen perfekt die Kämpfe. Einzig der brabbelnde Moderator „Armadeus“ des Grand Prix-Modus geht uns schon nach kurzer Zeit tierisch auf die Nerven. Die wenigen Sätze hätte man doch wirklich einsprechen können.

Review Overview

Wertung - 8

8

Let’s get ready to rumble!

Da ist es, das erste echte große Spiel exklusiv für die Nintendo Switch! Ich mochte Arms schon nach dem ersten Anspielen beim Switch-Preview-Event und lernte es in den letzten Wochen zu schätzen. Egal ob mit Bewegungssteuerung oder Pro Controller: Das Spiel macht einfach Spaß und bietet überraschenden Tiefgang. Lediglich der Gesamtumfang könnte noch den einen oder anderen Modus vertragen, um längerfristig an das Spiel zu fesseln. Nintendo plant, Arms wie bereits Splatoon in den nächsten Wochen und Monaten mit kostenlosen Inhalten zu versorgen. Wenn diese sich auf dem hohen Niveau des Grundspiels bewegen, dann haben wir hier die Geburt eines neuen Nintendo-Franchise gesehen, von dem wir noch einiges hören werden.

Genre: Beat ‚em Up
Entwickler: Nintendo
Erscheint: 16. Juni
Preis: ca. 60 Euro
System: Nintendo Switch

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