Review: The Amazing Spider-Man 2 – Rise of Electro (Blu-ray/DVD)
The Amazing Spider-Man aus dem Jahr 2012 war für einen Film, der nur gedreht wurde, um die Rechte am Spider-Man Franchise zu behalten, eigentlich gar nicht so schlecht. Die Fortsetzung mit dem Titel The Amazing Spider-Man 2 – Rise of Electro kann jetzt aber nicht einfach seine Geschichte erzählen, sondern muss den Grundstein für ein geplantes Spider-Man Kinouniversum nicht unähnlich dem der Marvel Studios legen, für das schon die Fortsetzungen The Amazing Spider-Man 3 & 4 sowie die Spin-offs The Sinister Six und Venom angekündigt sind. Ab dem 4. September gibt es nun The Amazing Spider-Man 2 – Rise of Electro auf Blu-ray, DVD und über diverse Video Online-Services!
Die Handlung setzt kurz nach den Ereignissen aus The Amazing Spider-Man ein. Peter Parker (Andrew Garfield) schwingt sich in einem neuen Kostüm, das bisher die wohl akkurateste Repräsentation des klassischen Kostüms aus den Comics ist, durch New York und kämpft für das Gute. Doch nicht alles läuft so gut. Peter plagen Schuldgefühle weil er entgegen seinem Versprechen ihrem Vater gegenüber noch immer mit Gwen Stacy (Emma Stone) liiert ist. Schon bald gesellen sich aber noch größere Probleme hinzu: Der Oscorp-Elektrotechniker Max Dillon (Jamie Foxx) wird durch einen Unfall zum Schurken Electro und Peters alter Freund Harry Osborn (Dane DeHaan) kehrt nach New York zurück, auf der Suche nach Spider-Mans Blut, von dem er sich die Heilung seiner unheilbaren Krankheit erhofft.
Für das Geschichtenerzählen gibt es einen Grundsatz der besagt, dass alle Elemente die nicht der Handlung dienen, diese vorantreiben oder bereichern bedenkenlos gestrichen werden können. The Amazing Spider-Man 2 berücksichtigt diese Regel aufgrund des geplanten Kinouniversums nicht und wirft dem Zuschauer dadurch Informationen und Charaktere entgegen, die für diese Geschichte vollkommen irrelevant sind. Es wirkt fast so als hätte man die bei Superheldenfilmen traditionelle Szene nach dem Abspann genommen, aufgeblasen und über den ganzen Film verteilt. Die Haupthandlung wird dadurch unnötig verwässert und in die Länge gezogen. Überhaupt ist auch die Charakterisierung der Schurken mehr als schwach und kratzt zumindest im Fall von Electro schon stark an der Lächerlichkeit der Batman-Filme von Joel Schumacher. Zum Glück können Andrew Garfield und Emma Stone mit ihrer tollen Chemie den Karren zumindest noch ein bisschen aus dem Dreck ziehen. Ihre gemeinsamen Szenen gehören zu den besten Passagen im ganzen Film.
Ein großes Lob muss man dem Film für seine visuelle Wirkung aussprechen. Der 3D-Effekt macht einiges her, wenn sich Spider-Man durch New Yorks Straßenschluchten schwingt. Das wirkt sogar so räumlich und realistisch, dass einem schon einmal mulmig in der Magengegend werden kann. Auch Electro ist toll in Szene gesetzt mit pulsierender Elektrizität in jeder Pore. Der Grüne Kobold bekommt neben der neuen Herkunftsgeschichte auch ein cooles neues Design, das sich drastisch von dem aus dem ersten Spider-Man-Film von Sam Raimi aus dem Jahr 2002 abhebt. Und auch der nur sehr kurz zu sehende Rhino-Anzug sieht sehr gut aus, auch wenn er eigentlich mehr ein Gimmick als eine Notwendigkeit für die Handlung ist.
Review Overview
Wertung - 7
7
Überladenes Bombast-Kino mit wenig Tiefgang
Sonys Spider-Man-Neustart hat ein gravierendes Problem. Dadurch dass die Herkünfte von Spider-Man und all seinen Gegnern mit Oscorp verknüpft sind, bringt man sich um die Möglichkeit, den Charakteren umfassende Hintergrundgeschichten zu verpassen, da immer Oscorp im Hintergrund der Erschaffung des Charakters steht. Das mag zwar praktisch sein um möglichst schnell viele Charaktere zu etablieren, doch ist als Story nicht besonders interessant. Trotz der im Film schon fast penetranten Grundsteinlegung für ein Spider-Man Filmuniversum ist unser Interesse auf die Fortsetzungen und Spin-offs geweckt. Hoffentlich traut man sich dann endlich, eine in sich stimmige Geschichte zu erzählen. (Lukas Urban)
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