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Review: Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln

Disney und Pixar setzen in den kommenden Jahren vermehrt auf Fortsetzungen. Bevor Filme wie Findet Dorie, Toy Story 4, The Incredibles 2, Cars 3 und Fluch der Karibik: Dead Men Tell No Tales ins Kino kommen, ist Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln am Start. Sechs Jahre nach Tim Burtons Alice im Wunderland schlüpft Mia Wasikowski erneut in die Rolle von Lewis Carrolls weltbekannter Figur.

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Alice Kingsleigh ist mittlerweile Kapitänin eines Schiffes, das sich zu Beginn des Films auf der Flucht vor feindlichen Schiffen durch einen heftigen Sturm kämpft und dabei Manöver durchführt, die Assassin’s Creed wie eine Segelschiffsimulation aussehen lassen. Sicher zurück an Land sieht sie sich damit konfrontiert, entweder ihr Schiff oder das Haus zu verlieren, in dem sie mit ihrer Mutter lebt.

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Inmitten dieses Trubels wird sie allerdings von der ehemaligen Raupe Absolem (gesprochen vom verstorbenen Alan Rickman, dem der Film auch gewidmet ist), die sich mittlerweile zu einem Schmetterling verpuppt hat, zu einem Spiegel geführt, der sich als Portal ins Wunderland herausstellt. Dort angekommen trifft sie nach Jahren ihre Freunde wie die Grinsekatze (Stephen Fry), das Weiße Kaninchen (Michael Sheen), die Weiße Königin (Anne Hathaway) oder Diedeldum und Diedeldei (Matt Lucas) wieder. Diese haben Alice ins Wunderland gerufen, weil sie sich um den Hutmacher (Johnny Depp) Sorgen machen. Der Hutmacher ist in eine Depression verfallen und dem Tode nah, weil er einen Beweis gefunden hat, dass seine vom Jabberwocky getötete Familie noch lebt, was ihm allerdings niemand glaubt.

ALICE THROUGH THE LOOKING GLASS

Um ihren Freund zu retten, beschließt Alice, in der Zeit zurückzureisen und die Familie des Hutmachers vor dem Tod zu retten. Dafür muss sie allerdings erst einmal zum Schloss der von „Borat“ Sacha Baron Cohen gespielten, personifizierten Zeit, wo sie es auch erneut mit der Roten Königin (Helena Bonham Carter) zu tun bekommt. Da die Zeit ihre Zeitmaschine aber nicht herausrücken will, stiehlt Alice diese kurzerhand einfach. Was folgt, ist eine verrückte Reise durch die Zeit und durch das Wunderland.

Die Stars des Films spielen gewohnt gut. Johnny Depp reißt wieder als Hutmacher allerhand tolle Grimassen, einmal tieftraurig, dann wieder fröhlich und zu allem motiviert. Sacha Baron Cohen spielt die Zeit ähnlich übertrieben und witzig, und hat lustige Interaktionen mit der Roten Königin, die von Helena Bonham Carter wieder gut verkörpert wird. Die kleine Königin mit dem zu großen Kopf ist gewohnt bissig und böse, zeigt später aber auch andere Emotionen. Mia Wasikowski passt eigentlich super in ihre Rolle, darf das aber leider nur sehr selten zeigen. Alice wirkt trotz ihrer eigentlichen aktiven Rolle als Heldin des Films eher passiv und farblos.

Das Wunderland kommt durch aufwändige Effekte schön zur Geltung, aber viele der gezeigten Orte fühlten sich trotzdem nicht so interessant an wie zum Beispiel die bunten Wälder oder Riesenpilze des ersten Films. Trotz der Schauspieler und Effekte kann der Film nie so richtig mitreißen. Außerdem fragt man sich nach der Zeit, woher sich Alice eigentlich das Recht nimmt, die gesamte Welt in Gefahr zu bringen, nur um für das emotionale Wohlergehen ihres Freundes zu sorgen.

Review Overview

Wertung - 5

5

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln ist wie schon der Vorgänger kein besonders guter Film. Und diesmal kommt nicht einmal das bunte und verrückte Wunderland, das im ersten Teil schön gestaltet war, viel zum Tragen, dafür sind die Charaktere aber wieder ordentlich abgedreht. Insgesamt ist der Film einigermaßen unterhaltsam, aber komplett verzichtbar.

Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln (2016)
Regie: James Bobin
Drehbuch: Linda Woolverton
Mit: Mia Wasikowski, Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Anne Hathaway, Sacha Baron Cohen
Länge: 113 Minuten
Kinostart: 26.05.2016
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