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Preview: Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind

Seit der Veröffentlichung von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, dem siebten und letzten Teil, hat Autorin J.K. Rowling das Harry Potter-Universum abseits der Hauptbücher immer wieder erweitert: das Märchenbuch Die Geschichten von Beedle dem Barden, die Onlineplattform Pottermore, ein Theaterstück namens Harry Potter und das verwunschene Kind und eine neue fünfteilige Filmreihe, die 2016 mit Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind startet.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch, das bereits 2001 veröffentlicht wurde und gerade einmal 42 Seiten umfasst. Das Büchlein wird als Schulbuch in Harry Potter erwähnt und ist ein Lexikon magischer Tiere – also nicht gerade das Erste, das einem als Quelle für eine Filmadaption in den Sinn kommt.

Für den Film hat sich Rowling, die das Drehbuch verfasst hat, daher eine neue Geschichte rund um Newt Scamander, den exzentrischen und introvertierten Verfasser von Phantastische Tierwesen, ausgedacht. Als Setting dient diesmal statt dem Vereinten Königreich New York im Jahr 1926.

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Eddie Redmayne als Newt Scamander

Zu Beginn des Films ist Newt schon ein Jahr lang rund um den Globus unterwegs, um möglichst viele verschiedene magische Wesen aufzuspüren und zu fangen und entschließt sich, erstmal eine Weile in New York zu bleiben. Das Zentrum der Handlung ist sein Koffer, der innen viel größer als außen ist und eine ganze Reihe skurriler Kreaturen enthält, die – wie könnte es auch anders sein- aus dem Koffer entkommen. Dies bedroht die ohnehin schon angespannte Beziehung zwischen Zauberern und der nicht-magischen Bevölkerung (welche in den USA nicht Muggel, sondern No-Majs genannt werden).

In die Rolle von Newt Scamander schlüpft Eddie Redmayne, der 2015 für seine Verkörperung von Stephen Hawking in Die Entdeckung der Unendlichkeit den Oscar für den besten Schauspieler bekam und in diesem Jahr für seine Rolle als die transsexuelle Lili Ebe in The Danish Girl ein weiteres Mal als bester Schauspieler bei den Oscars nominiert war. Laut Redmayne ist Scamander nicht der typische Held und fühlt sich alleine oder in Gesellschaft seiner Kreaturen wohler als wenn er mit anderen Menschen zusammen ist.

Newt muss sich aber zum Glück nicht alleine mit seinen Problemen herumschlagen, sondern hat drei neue Freunde an seiner Seite. Den Anfang macht Porpentina „Tina“ Goldstein (Katherine Waterston – Steve Jobs), die im Magischen Kongress der Vereinigten Staaten, dem Äquivalent des Zaubereiministeriums, arbeitet. Kurz vor ihrem Treffen wurde Tina in ihrem Job degradiert, was ihr Selbstbewusstsein stark verschlechtert – etwas, bei dem ihr Newt im Laufe des Films hilft.

Tina stellt Newt ihrer Schwester Queenie (Alison Sudol in ihrer ersten großen Rolle), einer Legilimens (Gedankenleserin) vor. Der Vierte in der Gruppe ist Jacob Kowalski (Dan Fogler – Balls of Fury), ein Fabrikarbeiter, der gerne ein Bäcker wäre, und der erste Muggelprotagonist im Harry Potter-Universum.

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Tina, Newt, Quennie und Jacob

Weitere Besetzung: Colin Farrel spielt Percival Graves, einen Auror des Magischen Kongresses, der Newt verfolgt. Samantha Morton (Minority Report) ist Mary Lou, die No-Maj-Anführerin der anti-magischen New Salem Philantropic Society, oder Second Salemers, und Ezra Miller (Vielleicht lieber morgen, Justice League) ist ihr Adoptivsohn Credence, der als mysteriös beschrieben wird und noch eine größere Rolle im Franchise spielen soll. Erwähnenswert sind außerdem Ron Perlman (Hellboy, Sons of Anarchy), der einen noch nicht näher beschriebenen Gangster spielt, und Jon Voight (Mission Impossible, Ray Donovan).

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Colin Farrell als Percival Graves

Insgesamt ein auffällig weißer Cast, was bei einem Film über Intoleranz gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen schon sehr ironisch ist. Die Segregation zwischen Weißen und Schwarzen im New York der 1920er soll aber laut Produzent David Heyman im Film behandelt werden, und die Welt der Zauberer soll offener sein und auch farbige Personen und Menschen mit anderen ethnischen Hintergründen zeigen. An der Tatsache, dass alle Protagonisten weiß sind, ändert das aber nichts.

Aber welche Tierwesen kommen denn nun in dem Film vor? Fans der Bücher freuen sich über ein Wiedersehen mit den schatzsuchenden Nifflern und den astförmigen Bowtruckles. Besonders gefährlich ist der Lethifold, oder Lebendiges Leichentuch, der seine Opfer im Schlaf erstickt.

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Bisher nur aus den Büchern bekannt gibt es die Bowtruckles jetzt endlich auch im Kino.

Regie führt wie schon bei Harry Potter und der Orden des Phönix, Halblutprinz sowie Heiligtümer des Todes 1 und 2 wieder David Yates, der auch schon für das 2017 angesetzte Sequel bestätigt wurde. Laut Yates unterscheiden sich die Dreharbeiten des neuen Films von denen der Harry Potter-Filme, da Rowling diesmal weit mehr involviert ist und Setting und Geschichte gemeinsam mit Yates und Co. während der Arbeiten am Film weiterentwickelt.

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind kommt am 18. November 2016 ins Kino. Vor Kurzem gab J.K. Rowling bei einem Fanevent bekannt, dass nicht wie ursprünglich zwei, sondern gleich vier weitere Filme geplant sind. In diesen könnte es auch ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren geben – etwas, dass es in Phantastische Tierwesen noch nicht gibt – bis auf einen Cameoauftritt von niemand Geringerem als Albus Dumbledore.

Einen weiteren Cameoauftritt wird allem Anschein nach Johnny Depp als Gellert Grindelwald haben, der diese Rolle im Sequel spielen wird. Wie aus Heiligtümer des Todes bekannt war Grindelwald der beste Freund (und möglicherweise sogar Liebhaber) von Dumbledore, bis die beiden nach einem Duell, das zum Tod von Dumbledores Schwester Arianne führte, getrennte Wege gingen. Nach Grindelwalds Aufstieg zu einem der mächtigsten Dunklen Magier aller Zeiten trafen sich die beiden schließlich 1945 wieder, als Dumbledore in zu einem Duell herausforderte und besiegte. Bei der Ankündigung, dass man nun an insgesamt fünf Filmen arbeite, ließ Rowling schon durchsickern, dass diese Geschichte in den weiteren Filmen eine Rolle spielen wird. Spannendes Material für die nächsten Filme ist also durchaus vorhanden, doch warten wir erst einmal ab, ob der erste Film die Erwartungen auch erfüllen kann.

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