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Preview: Gears of War 4 im Hands-On

Wenn Rod Fergusson, Studioleiter von The Coalition, über Gears of War 4 spricht, wird schnell klar, dass die neuen Ansätze des Prequels Gears of War: Judgement bei der Entwicklung des neuen Teils des Xbox-Franchise gar nicht schnell genug vom Tisch gewischt werden konnten. Immer wieder betont im Rahmen eines Events in London, dass es sich bei Gears 4 um das einzig wahre, klassische Gears handelt, das die Fans der Serie kennen und lieben.

Wie der Vater, so der Sohn?
Trotz der „Zurück zu den Wurzeln“-Philosophie schlüpft man in Gears of War 4 nicht in die breitschultrige Haut von Marcus Fenix, sondern bekommt es als JD Fenix, Marcus‘ Sohn, mit einer neuen Gefahr zu tun. 25 Jahre nach den Ereignissen von Gears of War 3 steht die Menschheit am Abgrund. Die Locust wurden damals mit der Detonation der Imulsion-Waffe vernichtet, dummerweise alle fossilen Brennstoffe des Planeten Sera gleich mit. Die Folge sind unberechenbare Stürme, die von gefährlichen Blitzen durchzogen werden und die Menschheit dazu bewegten, die verbleibenden Städte mit hohen Mauern zu schützen. Die neue Coalition of Ordered Governments (COG) hat alle Hände voll zu tun, denn die außerhalb der Städte lebenden „Outsiders“ überfallen auf der Suche nach Lebensmitteln auch COG-Außenposten.

Der Schwarm greift an
Ausgerechnet dieses unangenehme Klima hat sich JD ausgesucht, um aufgrund noch unbekannter Umstände zusammen mit seinem Jugendfreund Delmont „Del“ Walker von seinem Posten als Leutnant bei der COG zu desertieren. Zu Beginn des Spiels haben sie Unterschlupf in einem Outsider-Camp gefunden. Dort treffen die beiden auf Kait Diaz, die Tochter der Anführerin der Outsiders, Reyna. Das Trio muss es schon bald mit einem neuen Gegner aufnehmen, als der „Schwarm“ das Dorf überfällt und die Bewohner in die umliegenden Wälder verschleppt. Die neue, an Insekten erinnernde Monsterfraktion teilt sich in zwei grundlegende Gegnertypen. Die schnellen, aber verwundbaren Juvies, entwickeln sich nach einiger Zeit zu Drohnen, die Fußsoldaten entsprechen und Waffen tragen. Schwerere Geschütze sind gegen die Pouncer vonnöten. Diese „Maulwurfratten“ stellen sich auf die Taktik des Spielers ein und greifen auf freiem Feld genauso wie hinter der Deckung an.

Ein Markenzeichen der Serie sind die ausgefallenen Waffen, die mit jedem Teil weiterentwickelt wurden. Eine Erklärung für neue Schießeisen zu finden war nicht einfach, da sich die Welt in der Originaltrilogie im Krieg befand und fortschreitende Waffentechnologie bedingte, erklärt Rod Fergusson. In Gears 4 kommen umfunktionierte Werkzeuge zum Einsatz wie die Sägeblätter verschießende „Buzzkill“ oder „Dropshot“, einem Minenwerkzeug, bei dem ein Bohrkopf durch die Luft geschleudert wird, der auf Deckung suchende Gegner hinabschnellen kann.

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Völkerball mit Knarren
Im Fokus des Preview-Events in London stand der Multiplayer-Modus, der schon bald auch im Rahmen der offenen Beta ab dem 25. April ausprobiert werden darf. Die größte Neuerung ist der Modus Dodgeball, eine von Völkerball inspirierte Abwandlung von Team-Deathmatch. Zwei Teams zu je fünf Spielern treten gegeneinander an, wird jemand getötet, muss er in der Warteschlange ausharren, bis ein Mitglied des Gegnerteams eliminiert wurde. Es entsteht eine flotte Dynamik, die sich auch noch zugunsten eines Teams wenden kann, wenn der letzte verbleibende Spieler einen glücklichen Kill erzielt und so einen Kollegen zurück ins Spiel holen kann. Eine Runde ist erst vorbei, wenn alle Mitglieder eines Teams ausgeschaltet wurden. Neue Informationen zu dem  stärker auf eSport ausgelegten Modus Escalation, der besonders strategische Gefechte bieten soll, verspricht das Studio für die PAX East (22. Bis 24. April). Zum Start im Oktober sollen 9 Spielmodi zur Verfügung stehen.

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Virtueller Sport
eSport ist ein weiteres Buzzword, das nach Halo 5: Guardians nun auch Gears of War 4 maßgeblich beeinflusst. Das Ziel der Entwickler ist es ein Spiel zu schaffen, das Profispielern, Kommentatoren und Zusehern gleichermaßen Spaß macht. Zudem wird ein Matchmaking-System eingeführt, das Spieler in den Ligen Bronze, Silber, Gold, Onyx, Diamant und Master platziert, um ein ausgewogenes Kräfteverhältnis zu gewährleisten. Auch Bots spielen eine größere Rolle, sie können sowohl als Gegner als auch Ersatz für fehlende Teammitglieder eingesetzt werden. In reinen Botmatches können dieselben Belohnungen verdient werden wie in Gefechten gegen andere Spieler.

Yank and Shank
Gears of War 4
bleibt der etablierten Formel treu und belohnt koordiniertes Vorgehen in der Gruppe. Neuerungen im Gameplay müssen zu großen Teilen mit der Lupe gesucht werden, doch drei neue Nahkampfmanöver eliminieren Situationen, in denen zwei Gegner sich über dasselbe Deckungselement bekämpfen. Nun ist es möglich, über Hindernisse zu springen (im Lauf oder und der Hocke) oder den Gegner auf die eigene Seite zu ziehen, wodurch er verwundbar wird und mit dem Messer erledigt werden kann. Diese Aktionen können gekontert werden, sind das Risiko bei gutem Timing aber mehr als wert und fühlen sich vor allem befriedigend an.

Free2Play-Mechaniken
Scheinbar kommt kein Xbox One-Exklusivtitel ohne Mikrotransaktionen und Sammelkarten aus, denn ähnlich wie bereits Halo 5: Guardians und Rise of the Tomb Raider können in Gears of War 4 Boosterpacks mit Ingame-Credits oder echtem Geld gekauft werden, die Karten in vier Raritäten enthalten und permanente Boni wie neue Kostüme (für Single- und Multiplayer) sowie Erfahrungs-Boosts freischalten. Monatlich sollen neue Sammelkarten hinzugefügt werden, die alle auch erspielt werden können, betont The Coalition.

Als weitere Geldquelle fungieren zusätzliche Multiplayermaps. Zum Launch soll es zehn Maps geben, die monatlich um neue und Remaster-Versionen klassischer Schlachtfelder erweitert werden. Dabei sind grundsätzlich alle kostenlos spielbar, aber nicht immer verfügbar. Wie in Killer Instinct, League of Legends oder Heroes of the Storm Charaktere in der Rotation kostenlos spielbar sind, verhält es sich in Gears of War 4 mit den Mehrspielerkarten. Will man eine Map jederzeit in privaten Spielen mit Freunden nutzen, ist das nur gegen Geld möglich. Allerdings muss in diesem Fall nur der Host die Karte besitzen, alle anderen können sie kostenlos mitbenützen.

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Ersteindruck
Gears of War 4 fühlt sich an wie Gears of War. Das ist wohl das höchste Kompliment, das man dem Spiel machen kann angesichts der Tatsache, dass die Entwickler sich genau dieses Ziel gesetzt haben. Die Neuerungen sind in der Konsequenz zumindest momentan nur marginal, doch ergänzen das klassische Gears-Gefühl auf angenehme Weise. Es bleibt abzuwarten, wie die Free2Play-Mechaniken sich in das fertige Spiel einfügen und welche Modi bis zum Launch am 11. Oktober noch angekündigt werden.

Im nächsten SHOCK2 Podcast sprechen wir ausführlich über Gears of War 4.

Genre: Shooter
System: Xbox One
Entwickler: The Coalition
Erscheint: 11. Oktober

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