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Preview: Fallout 76

Multiplayer-Survival im Fallout-Land

Veteranen des Fallout-Universums wird die Zahl 76 wohl zumindest schon ein paar Mal untergekommen sein. 2076 und somit im letzten Jahr vor dem Atomkrieg wurde unter anderem das bekannte strahlende Getränk Nuka Cola Quantum erfunden, die Menschheit war am Gipfel des Fortschritts und zum dreihundertsten Jahrestag Amerikas wurde die Vault 76 als letzte Kontrollvault der Welt eröffnet. Kontrollvaults definieren sich dadurch, dass sie nicht wie die anderen Vaults für Experimente, sondern für die tatsächliche Wiederbevölkerung nach der nuklearen Massenvernichtung genutzt werden sollten und genau dies ist nun euer Job als Spieler.

Ich hab’ verschlafen!

Der sogenannte Reclamation Day (Wiederbevölkerungstag) wäre allerdings 20 Jahre nach dem Fall der Bomben gewesen, während ihr jedoch weitere fünf Jahre verspätet aufwacht und die Vault unkontrolliert und leer vorfindet. Diese Prämisse beschert euch einen ganz eigenen Einstieg in das Spiel, welcher sich stark von dem aller vorhergehenden Fallout-Teile unterscheidet. Statt nämlich in eine zerstörte, aber bewohnte und von Raidern oder der Stählernen Bruderschaft kontrollierte Welt aufzubrechen, zählt ihr zu den ersten Menschen, die nach dem nuklearen Tabula Rasa eine Schritt in das verseuchte Land setzen.

Battle Royale Light

Diese Rahmenhandlung ist natürlich nicht ohne Grund gewählt worden und so werdet ihr in Fallout 76 kaum anderen Menschen begegnen. Genau genommen wird die einzige menschliche Bevölkerung von realen Mitspielern gesteuert und soll sehr rar gesät sein. So darf das in sechs Teile aufgeteilte postapokalyptische West Virginia (im Vergleich zum Vorgänger viermal größer) pro Server von maximal ein paar Dutzend Spielern besucht werden. Ein Aufeinandertreffen soll daher eher zur Seltenheit gehören und jedesmal ein großes Ereignis darstellen.

Tod ohne Not

Auch muss nicht jede Begegnung tödlich enden und so können sich bis zu vier Spieler zusammenschließen (eine Einladung in den eigenen Server ist auch möglich) und gemeinsam die teils sehr lebensunfreundliche Umgebung voller einzigartiger neuer Kreaturen und seit Jahrzehnten unbetretene Gebiete erforschen. Es darf auch gehandelt werden und sollte es doch zu einem Feuergefecht kommen, ist der plötzliche Bildschirmtod auch nicht so existenzbedrohend wie bei anderen Genre-Vertretern. So gehen weder Gegenstände, noch Erfahrungspunkte noch Kronkorken verloren und der Respawn erfolgt einfach an einem zuvor gewählten Spawnpunkt.

Jetzt haben die auch noch Flügel?!

Besagte neuartige Fauna von West Virginia stellt da schon eine unmittelbarere Gefahr dar. Diese setzt sich nämlich aus gigantischen Faultieren, lebendigen Riesen-Wespennestern und haushohen Muskelkolossen zusammen. Highlights dürften aber wohl die sogenannten Scorchbeasts darstellen, die als eine Art fliegende Todeskralle ihren nicht fliegen Vertretern wohl den Titel der fürchterlichsten Kreatur des Ödlands rauben dürften.

Camping done right

Durch den nun merklich präsenteren Survival-Anteil des Spiels könnten die Begegnungen mit besagten Untieren diesmal wohl intensiver werden denn je. Denn Hunger und Durst wollen versorgt und Vorräte gelagert werden. Dafür kann das sogenannte C.A.M.P-Kit verwendet werden, um eine kleine Festung mitsamt Truhen, Betten und Verteidigungsmechanismen jederzeit auf die Reise mitnehmen zu können. Diese kann jedoch auch erstmalig von angreifenden Gegnern oder feindlichen Spielern in ihre Einzelteile zerlegt werden, was zu hitzigen Gefechten führen dürfte.

Voll Anpeilendes Tötungssystem, Alter!

Die werden wiederum Fallout-typisch mit einer Vielzahl von modifizierbaren Waffen und Rüstungen bestritten, deren Vielfalt den im Vorgänger erreichten Höhepunkt noch übertreffen dürfte. Um auch den RPG-Faktor des Titels nicht zu verlieren, dürfen Spieler natürlich auch wieder auf Perks und Statuswerte setzen, um sich zu Meistern ihres Spielstils hochzupushen. Auch das V.A.T.S. (Vault-Tec Assisted Targeting System) mit dem in vorherigen Teilen in Zeitlupe ein vorberechneter Schuss auf verschiedene Teile des Gegners abgegeben werden konnte, wird es ins Spiel schaffen. Allerdings in eine Real-Time-Variante, die dafür zur besseren Handhabung etwas poliert wurde.

Atom Bomb, Baby!

Damit jedoch nicht genug, wird Spielern in Fallout 76 auch erstmalig die mächtigste Waffe des Franchise in die Hand gegeben. Per ferngesteuerter Atomrakete können ganze Nester von Kreaturen mit einem Schlag pulverisiert, Basen gegnerischer Spieler dem Erdboden gleich gemacht und ganze Landstriche nachhaltig verändert werden. Um dies überhaupt bewerkstelligen zu können, müssen aber natürlich zuvor erst die dazu passenden Silos gefunden und erobert werden, was dem Spiel eine ganz eigene Dynamik geben dürfte.

Ersteindruck

Fallout 76 ist nicht Fallout 5, sondern ein mutiges Experiment, das zu dem Setting passt wie die Faust aufs Auge. Das Spinoff holt das Maximum aus der soliden Fallout 4-Engine heraus und dürfte wohl eine der souveränsten Umsetzungen des leicht chaotischen Multiplayer-Survival-Genres werden. Dank des klassischen Fallout-Charmes und dem umgebungsbezogenen Storytellings, das die Bethesda Game Studios wie kaum ein anderes Entwicklerstudio beherrschen, sollte es auch für Solisten genügend Anreiz geben, das postapokalyptische West Virginia als Pionier zu durchstreifen. Ob die dynamischen, zwischenmenschlichen Konflikte das anarchistische Setting würdig unterstreichen oder zu chaotischen Kleinfehden ausarten, wird sich aber wohl erst im Paxistest zeigen wenn Fallout 76 am 14. November für Xbox One, PS4 und PC erscheint.

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