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Preview: EVE: Valkyrie

2013 war es nicht mehr als eine kleine Techdemo aus dem Universum von EVE Online, um Spielerinnen und Spieler einen ersten Eindruck von den Möglichkeiten der sogenannten Virtual Reality-Headsets zu vermitteln. Gut drei Jahre später hat sich das kleine Experiment zu einem waschechter Triple A-Titel gemausert, der dafür sorgen soll, dass Virtual Reality den angekündigten Erfolgszug auch tatsächlich antritt. Als erster rein auf VR ausgelegter Vollpreistitel soll EVE: Valkyrie das sein, was Tetris einst für den Gameboy war. Ein echter Systemseller.

Ready for Take Off
EVE: Valkyrie ist zwar im EVE-Universum angesiedelt, hat aber durch den reinen Fokus auf Multiplayergefechte kaum Berührungspunkte mit dem bekannten MMORPG EVE Online. Auf eine Story wird ebenso verzichtet wie auf den Singleplayermodus. Lediglich eine Handvoll PvE-Modi sollen euch abseits der hitzigen Onlinegefechte die Spielwelt etwas näherbringen und den Spielern eine Chance geben, sich an die Steuerung und vor allem an die neue Art der Darstellung zu gewöhnen. So könnt ihr zum Beispiel im Modus „Survival“ versuchen, so lange wie möglich gegen Wellen von KI-Gegnern zu bestehen. Für alle, die es auch einmal etwas ruhiger mögen und gerne die Spielwelt erkunden wollen, gibt es den sogenannten „Scout“-Modus. Dieser ermöglicht euch ohne Gegenspieler in aller Ruhe durch den Weltraum zu fliegen und die tolle Aussicht zu genießen.

Der Kern des Spiels sind allerdings die Onlinegefechte. In diesen tretet ihr in Teams zu je fünf Personen in den klassischen Shooter-Modi gegeneinander an. Team Deathmatch ist ebenso mit von der Partie wie Capture the Flag, Domination und einige Abwandlungen. Wie man es bereits aus diversen anderen Multiplayershootern kennt, setzt auch EVE: Valkyrie auf einProgressionssystem, das euch mit allerlei Upgrades für eure Schiffe bei Laune halten soll.

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Außen viel Neues, innen Altbekanntes
Apropos Schiffe. Es wird drei unterschiedliche Schiffskategorien geben, aus denen ihr wählen könnt. Den „Fighter“, eine Art Allrounder, der eine runde Mischung aus Panzerung, Geschwindigkeit und Feuerkraft bietet. Was das Waffenarsenal betrifft, setzt dieser vor allem auf eine Gatling Gun und „Look-to-Lock“-Missiles. Der „Heavy“, der wie der Name schon sagt vor allem auf Panzerung und Feuerkraft setzt, dafür allerdings bei der Geschwindigkeit etwas das Nachsehen hat, verfügt über eine Art Shotgun-Geschütz, das starken Streuschaden verursacht. Um die fehlende Geschwindigkeit zumindest kurzzeitig aufwiegen zu können, hat der Heavy einen kurzen Boost, um schnell aus oder in eine Gefahrenzone zu kommen. Und zu guter Letzt gibt es noch den „Support“. Diese Klasse wäre in einem klassischen Shooter der allseits bekannte Medic. Mit einem Multifunktionsstrahl kann der Supporter sowohl freundliche Schiffe aufladen oder heilen, als auch feindlichen Schiffen die Energie absaugen. Was die Waffen angeht, setzt diese Klasse ebenfalls auf eine Gatling Gun und Minen.

Für alle, die sich jetzt denken, dass drei Klassen mit fest vorgegebenen Waffen auf Dauer wenig Abwechslung bedeuten, gibt es allerdings Entwarnung. Denn mit fortschreitendem Level könnt ihr eure Schiffe nicht nur optisch ganz nach euren Wünschen gestalten, sondern auch die Ausrüstung beliebig kombinieren. Es steht euch also auch frei, eine Art „Hybrid-Klasse“ zu erstellen, die perfekt auf euren Spielstil zugeschnitten ist. Damit ihr innerhalb eines Gefechts auch etwas Auswahl habt, dürft ihrvier Loadouts erstellen, zwischen denen ihr während eines Matches frei wechseln könnt – ähnlich wie man es aus Titeln wie Call of Duty oder Battlefield kennt.

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Easy to learn…
Wie es sich für einen waschechten Systemseller gehört, setzt auch EVE: Valkyrie auf einen leicht verständlichen Einstieg, der unter anderem Leute ansprechen soll, die bis dato nicht zur Zielgruppe von Videospielen gehörten. Nach dem altbekannten Prinzip: „Leicht zu erlernen, schwer zu meistern“ möchte CCP eine gute Balance zwischen Casual- und Hardcorespielern finden. Was die Steuerung betrifft, setzen die Entwickler vollends auf Gamepads, es wird zwar auch möglich sein mittels Joystick zu fliegen, optimiert ist der Titel allerdings auf eine Gamepadsteuerung.

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Dass auch Shooter-Fans eine gewisse Eingewöhnungsphase benötigen werden liegt natürlich einerseits an der neuen Darstellungsform mittels VR-Headset und andererseits an den dadurch ermöglichten Features. So stellen vor allem die „Look-To-Lock“-Raketen eine Neuerung dar, die durch VR etwas völlig Neues sind und noch tiefer in die Welt von EVE: Valkyrie ziehen. Dieses spezielle Waffensystem funktioniert folgendermaßen: Mittels Trigger ladet ihr eine Munitionstrommel auf. Je länger ihr wartet, desto mehr Raketen werden geladen. Während dieses Vorgangs werden Feinde in eurem Sichtfeld farblich markiert. Sobald ihr nun den Trigger loslasst, müsst ihr versuchen, mittels Kopfbewegung das feindliche Schiff im Sichtfeld zu behalten, bis die Raketen ihr Ziel erreicht haben. Was man bereits aus anderen Titeln kennt, wird durch tatsächliches Drehen des Kopfes zu einem völlig neuen Erlebnis. So könnt ihr dadurch zum Beispiel mit eurem Schiff schnurstracks geradeaus fliegen, während Gegner hinter euch unter Beschuss genommen werden, indem ihr einfach den Kopf dreht und durch die Heckscheibe des Raumschiffs blickt.

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Ersteindruck
Mit EVE: Valkyrie wagt sich das isländische Entwicklerstudio CCP erstmals nach dem PS3-Shooter DUST 514 daran, ein Spiel für Leute außerhalb der klar definierten und leicht einzugrenzenden Zielgruppe des EVE-Universums zu entwickeln. Und so wie es aussieht, scheinen die Herren und Damen von CCP auf dem richtigen Weg zu sein. Die Entscheidung, rein auf Mehrspieler zu setzen scheint aufzugehen, denn somit konnte man sich voll und ganz auf ein rundes Spielgefühl konzentrieren, das von vorne weg zeigt, was mit VR möglich ist und genau das zu bieten, was der erste große VR-Titel abliefern muss. Mit den Veröffentlichungen von Oculus Rift, Playstation VR und HTC Vive blicken dieses Jahr alle Spielerinnen und Spieler in Richtung VR und mit EVE: Valkyrie scheint ein echter Kracher vor der Tür zu stehen.

Genre: VR Multiplayer-Shooter
System: PS4, PC
Entwickler: CCP Games
Erscheint: 2016

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