ArtikelHighlightNewsVideogame-SpecialVideogames

Nintendo Switch – Das erste Fazit der SHOCK2-Redaktion

Nintendo veröffentlicht am 3. März die Nintendo Switch und hat das System sowie seine Spiele im Zuge einer Präsentation näher vorgestellt. Die SHOCK2-Redaktion hat die Veranstaltung aufmerksam verfolgt und zieht nun ein erstes Fazit – von grenzenloser Euphorie bis hin zu Wut und Enttäuschung.

Zum Thema: Vorbestellbare Games und Zubehör im Überblick

Michael Furtenbach
Diesen Absatz schreibe ich nun zum vierten Mal. Der Grund ist eine immer größer werdende Wut in der Magengegend und die ersten Versionen waren alles andere als jugendfrei. Einen Tag nachdem ich nach München fliegen konnte um mir eine sehr fortgeschrittene Version von Halo Wars 2 ausgiebig anzusehen (das Preview folgt in Kürze), gehörte SHOCK2 zu jenen Medien, die bereits am 13. Jänner nach Frankfurt eingeladen wurden, um sich die Nintendo Switch nicht nur anzusehen, sondern vor allem auch ordentlich anzuspielen. Stattdessen sorgte Sturmtief „Egon“ dafür, dass zuerst mein Flug gestrichen wurde und ich einige Stunden später (kein Witz!) beim Einsteigen in den nächsten Flieger zu hören bekam, dass man einige Passagiere leider nicht mitnehmen kann, da zu viel Treibstoff getankt wurde. Ja… #noswitch

Zumindest entstand dieses Foto, denn Ex-consol.AT-Chefredakteur und jetziger Red Bull-Mann Alex Amon teilte mein Schicksal an diesem Tag.

Zwar kann ich daher nicht mit echten persönlichen Hands-On-Eindrücken dienen, habe mich jedoch intensiv informiert (schon im Taxi um 5 Uhr früh lief der Livestream) und auch mit einigen Kollegen ausgetauscht, die es auf das Event in Frankfurt geschafft haben. Nintendo Switch scheint genau das zu liefern, was wir durch die Leaks in den letzten Wochen bereits erhofft haben und genau in jenen Punkten zu enttäuschen, in denen Nintendo schon in den letzten beiden Generationen vergeblich versucht hat Anschluss zu finden. Das Konzept ist für mich genial und passt wohl in viele Lebensumstände von erwachsen gewordenen Gamern. Sämtliche Stimmen loben die neuen Controller inklusive dem HD-Rumble-Feature. Ob der im ersten Blick etwas zu hohe Preis nicht doch gerechtfertigt ist müssen die Spiele zeigen und ich hoffe sehr, dass es kein Fehler war, Super Mario Odyssey nicht schon zum Start zu bringen. Denn mit Mario Kart 8 Deluxe und dem neuen Zelda gibt in den ersten Wochen zwar echte Kracher, doch beides kann ich auch als Wii U-Besitzer spielen. Aber Hand aufs Herz: Spätestens wenn Mario Odyssee in den Regalen steht muss auch ich dieses Gerät haben. Und mal sehen was dazwischen noch alles angekündigt wird und vor allem auch erscheint. Ich freue mich also auf die neue Konsole, denke aber, dass ich deutlich euphorischer gestimmt wäre, wenn ich das System wie erhofft ausprobiert hätte. Bitte Nintendo, verhunzt jetzt nicht die Online-Features und das Betriebssystem, da habe ich noch ein böses Bauchgefühl.

Lukas Urban
Der Launchpreis ist mit 330 Euro zu hoch. 1-2-Switch müsste dem System beiliegen. Das Lineup zum Launch ist mit Zelda, 1-2-Switch, Super Bomberman R, Just Dance 2017, Constructor HD und Skylanders Imaginators äußerst dürftig. Keine Infos zur Virtual Console (laut Gerüchten sollen GameCube-Spiele ihren Weg auf die Switch finden). Abonnenten des neuen Online-Service erhalten ein Retro-Game im Monat, können dieses aber nach Ablauf des Monats nicht behalten. Und nochmal: Mit bisher nur sechs angekündigten Launchtiteln gibt es wenig zu spielen am 3. März.

Trotzdem habe ich die Nintendo Switch bei der ersten Gelegenheit vorbestellt.

Das Konsolenkonzept ist gut durchdacht, die Joy-Con-Controller sind vollgepackt mit interessanten Funktionen von HD-Rumble bis zu Bewegungssteuerung und Nintendo erfüllt endlich das Versprechen der Wii U: Konsolenspiele auf einem Tablet spielen. Diesmal eben mit einem besser aufgelösten Display und unabhängig von einer stationären Konsole. Das Launch-Lineup mag enttäuschend sein, doch alleine für das Jahr 2017 sind einige richtig große Highlights angekündigt, darunter allen voran Super Mario Odyssey, Xenoblade Chronicles 2, Splatoon 2 und Mario Kart 8 Deluxe. Und Nintendo hat ohne Zweifel noch einige Asse im Ärmel, immerhin sprechen Gerüchte von Pokémon Stars, Super Smash Bros., Metroid und Ubisofts Rabbids-Mario-Crossover. Die Retro Studios haben ebenfalls noch kein neues Projekt präsentiert. Außerdem: Dem neuen Trailer zu Zelda: Breath of the Wild nach zu urteilen werde ich einige Wochen nach Launch sowieso nichts anderes spielen. Der Preis umfasst ganz klar eine Early-Adopter-Steuer, doch Ende 2017 wird die Switch mit einem starken Portfolio an Spielen ins Weihnachtsgeschäft gehen und auch in Bundles mit Games erhältlich sein. Aber Nintendo, wo bleibt ein neues Donkey Kong? Ich wäre schon mit einem Port von Donkey Kong Country Tropical Freeze zufrieden.

Nikolai Barislowitsch
Das Spiele-Lineup ist ganz ordentlich, wobei mir als Wii U-Besitzer einiges davon bereits bekannt ist – wenn auch in etwas abgesteckter Form. Zelda zum Launch ist top! Super Mario Odyssey erst zu Weihnachten eher nicht. Ich warte schon lange auf ein neues 3D-Sandbox-Game mit Mario und habe auf einen früheren Release gehofft. Zunächst freue ich mich noch auf Super Bomberman R, Fast RMX, Xenoblade Chronicles 2, Beyond Good & Evil 2 (Gerüchte) und Project Octopath Traveler. Ich bin aber sicher, dass sich die Liste noch erweitern wird. Die Third-Party-Unterstützung scheint auf den ersten Blick recht ordentlich, sogar FIFA kommt – wobei ein großes EA-Spiel für ein neues System doch recht mager ist. Man wird sehen, wie sich das noch entwickelt. Das Konzept der Konsole gefällt mir immer noch sehr gut. Das neue HD-Rumble-Feature klingt vielversprechend, und die Bewegungserkennung der Infrarotkamera macht mich neugierig. Leider ist der Launchpreis mit derzeit rund 330 Euro doch höher als erwartet. Ich habe fest mit einem Kampfpreis von 250 Euro gerechnet. Ein familienfreundlicher Mitnahmepreis von 200 Euro wird also noch etwas auf sich warten lassen. Der (vorerst kostenlose) Onlinedienst hat mich ebenfalls überrascht. Mal schauen, welche Features es geben wird und wie sich die Preise gestalten. Eine monatliche Gebühr für einen Onlineservice ist für Konsolenspieler nichts Neues. Wie Eltern darauf reagieren wird sich zeigen.

Benedikt Zöchling
Nachdem die erste Welle an Euphorie verflogen ist, die Gänsehaut des neuen Zelda: Breath of the Wild-Trailers langsam abflaut und die Switch-Vorbestellung fix bei Amazon liegt, setzt nun eine ein wenig sachlichere Betrachtung ein. Die Nintendo Switch wird ohne Frage ein fantastisches Gerät, die neuen Funktionen der Joy-Cons sind großartig und das Potential für Hunderte kreative und unterwegs spielbare Games ist gegeben. Ich werde sicherlich sehr glücklich mit meiner Switch. Aber zeitgleich bahnen sich am Horizont dunkle Wolken an, die an Wii U-Launchzeiten erinnern. Zu diesem Preis keine Games beizulegen ist schlicht und ergreifend bescheuert. Die Verkaufszahlen, die 1-2-Switch für 50 Euro einfahren wird, können wohl kaum die Verluste eines drohenden gefloppten Launches ausgleichen und die tollen Funktionen der Joy-Cons lassen sich auch schwer demonstrieren, wenn alle nur Zelda spielen. Unnötiges Risiko ohne jede Logik, wie ich finde.

David Birkner
Nach der ersten Enthüllung war ich von der Nintendo Switch ziemlich begeistert. Das Konzept eines Geräts, das man sowohl als Handheld als auch als Heimkonsole verwenden kann, fand ich schon seit den ersten Gerüchten sehr interessant. Nach der letzten Präsentation zur Switch hat sich diese Begeisterung nun ziemlich gemäßigt. Ein hoher Preis, der nicht einmal durch ein beiliegendes Spiel gerechtfertigt wird – und das, obwohl 1-2-Switch eigentlich prädestiniert dafür wäre. Ein kostenpflichtiger Onlineservice von einem Unternehmen, das bisher nicht bewiesen hat, dass es einen solchen auf einem zufriedenstellenden Niveau bieten kann, und dazu einmonatige Leihversionen von Retrospielen. Wenn genug gute First-Party-Spiele erscheinen, wird sicher auch die Switch irgendwann ihren Weg zu mir finden, zum Start brauche ich die Konsole aber erst einmal nicht.

Pascal Bergmann
Ich sollte vorweg sagen, dass ich 1990 (Weltmeister-Jahr, der arme Icke Häßler muss jetzt Känguru-Hoden im australischen Dschungel futtern… ohje) geboren bin, meine zweite Heimkonsole nach der PSone ein N64 war und ich somit mit Meisterwerken wie Super Mario 64 und Donkey Kong 64 sowie GoldenEye 007, Conker’s Bad Fur Day aufgewachsen bin (die Liste könnte noch eine ganze Weile so weiter gehen). Somit betrachte ich das Ganze natürlich mit einer gewissen “Fanboy-Brille” und nicht ganz neutral. Aber abseits davon: VERDAMMT NOCHMAL GEBT MIR BITTE SOFORT EINEN DELOREAN UND LASST MICH IN DIE ZUKUNFT (BZW. ZUM 3.3.2017) REISEN! SOFORT!

Denn mal ganz objektiv betrachtet ist die Nintendo Switch für den Preis von 329 Euro schon ein wunderschönes Stück Hardware, mit dem ich Anfang März endlich(!) Breath of the Wild (wie großartig war dieser neue Trailer denn bitte?) auf meiner Full-HD-Glotze genießen kann. Und wenn ich aus dem Haus muss, nehme ich das Teil ganz einfach mit und spiele unterwegs weiter. Unfassbar genial. Danke BigN!

Einziges Manko: Der schlechte Dollarkurs, denn 299 Euro wären schon deutlich sexier gewesen und die 32GB interner Speicher sind auch einfach nicht mehr tragbar. Sorry Nintendo, aber im Elektrofachhandel bekommt man USB 3.0-Sticks mit 64GB schon für 20 Euro hinterher geschmissen. Im Zeitalter, wo SSDs immer günstiger werden, könnt ihr bei einer neuen Konsole im Jahr 2017 doch nicht ernsthaft nur 32GB an internem Speicher verbauen! Die Wii U hatte zum Launch vor fünf(!) Jahren doch genauso viel. Externe Festplatten sind zum Glück nicht mehr ganz so teuer…

Zum Thema: Alle Spiele im Überblick

Viel mehr zur Nintendo Switch gibt es bereits diesen Sonntag in der nächsten Folge des SHOCK2 Podcast mit Lukas, Konstantinos und Michael.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"