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Kolumne: GameSchnitzel Nr.3 – Aller Anfang ist schwer

Laut einer vor Kurzem veröffentlichten Statistik wurden 37% der auf Steam gekauften Spiele bis dato nicht gespielt. Dass diese Zahl durchaus realistisch ist, zeigt ein kurzer Blick in die eigene Steam Bibliothek.  Meine persönliche Sammlung in Steam umfasst derzeit 87 Titel (wobei hier zu beachten gilt, dass zum Beispiel Call of Duty Spiele jeweils separat als Singleplayer und Multiplayer gezählt werden). Gut ein Drittel davon habe ich bis dato noch nie installiert und ein weiteres Drittel davon habe ich jeweils nicht mehr als 1-2 Stunden gespielt. So tummelt sich zum Beispiel neben einem mit Genuss durchgespielten BioShock Infinite auch noch der Vorgänger BioShock 1 der zwar ganz weit oben auf meiner „ToDo“-Liste steht aber bis dato die Cloud nicht verlassen durfte. Während ein Call of Duty: Modern Warfare 2 (Multiplayer) mit ganzen 197 Spielstunden in der Liste steht, warten Perlen wie Deus Ex: Human Revolution, Dust: An Elysian Tail, Fallout 3 und Trine 2 darauf endlich installiert zu werden.

Hunderte Spielstunden könnte man genießen, ohne einen weiteren Cent investieren zu müssen und dennoch werden wir beim nächsten Summer, Winter, Christmas oder sonst was Sale wieder schwach und schlagen fleißig zu. Die nur kurzzeitig verfügbaren Preissenkungen sind einfach zu verlockend, als dass man sie einfach ignorieren könnte. Schließlich sind immer wieder Spiele dabei die man ohnehin demnächst einmal spielen wollte. Doch kaum ist der Abverkauf vorbei stehen wir vor einem echten „First World Problem“. Mit welchem Titel fängt man denn nun an?

Wir kaufen oft so viele Dinge auf einmal, dass wir danach die Übersicht verlieren und gar nicht alles Erworbene wirklich nutzen. Wir kaufen 10 Spiele und spielen davon im Endeffekt 2-3 Titel, weil uns diese so viel Spaß machen, das uns gar keine Zeit bleibt die anderen 7-8 auch zu testen. Man investiert also Dutzende oder sogar Hunderte Euro in Spiele, die man vermutlich nie nutzen wird, nur weil man gelesen hat, dass sie gut seien. Man redet sich ein, dass man schon irgendwann Lust auf eine solche Art Spiel haben wird. Schließlich ist es eines der Top Spiele des Jahres und das kann man sich doch nicht entgehen lassen, oder? Das wir diesem Selbstbetrug aber nicht nur beim Thema Videospielen oft zum Opfer fallen fällt spätestens bei einem Blick in die eigene Wohnung auf. So haben wir nicht nur 30 unnötig erworbene Spiele in unserer Steam Bibliothek, sondern erblicken hinter uns vielleicht auch noch 10 Bücher, die wir eigentlich einmal lesen wollten oder 5 Filme, die wir immer schon sehen wollten.

Wie sieht es bei euch aus? Wie viele unbespielte Games, ungelesene Bücher oder ungesehene Filme stapeln sich bei euch?
Wie sieht es bei euch aus? Wie viele unbespielte Games, ungelesene Bücher oder ungesehene Filme stapeln sich bei euch?

Ich für meinen Teil kann mich meist nicht für einen Titel entscheiden, wenn ich die Masse an Spielen vor mir habe und lande dann oft bei altbekannten Spielen. Lieber noch eine Runde im Multiplayer von Battlefield 4 als jetzt einen neuen Titel anreißen. Denn vielleicht muss ich spontan weg oder das Spiel macht mir vielleicht gar keinen Spaß? Dann lieber auf Nummer sicher gehen und einen bewährten Titel spielen. Im Endeffekt spiele ich dann oft trotz des anfänglichen Vorsatzes nur eine Runde bestreiten zu wollen, mehrere Stunden. Ich hätte also durchaus auch einen neuen Titel anfangen und diesen eventuell sogar durchspielen können. Der kurzzeitig eintretende Ärger ist aber schnell verflogen und mit dem Vorsatz beim nächsten Mal ein neues Spiel auszuprobieren schalte ich den PC ruhigen Gewissens aus.

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