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Kolumne: Gameschnitzel Nr. 2 – Wir wussten es ja immer schon

Warum spielen wir? Wohl kaum aus Mangel an Alternativen, den in der heutigen Zeit gibt es so viele Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen, dass man mit seiner Freizeit regelrecht haushalten muss. Und obwohl es so vieles zu entdecken gibt, entschließen wir uns dennoch so oft dazu eine andere, virtuelle Welt zu erkunden.

Der Reiz des Unbekannten, eine Geschichte zu erleben, die sich in unserer Welt niemals abspielen könnte. Dinge tun zu können, die in der realen Welt schlicht nicht machbar wären. Sei es nun in Guild Wars Feuerbälle schießen zu können, in GTA mit dem Traumauto die Küstenstraßen entlang zu rasen oder in FIFA vor tausenden Fans in die Rolle von Messi, Ronaldo & Co zu schlüpfen. Spielen ist das, was wir lieben. Und auch wenn das Thema Videospiele in vielen Teilen der Gesellschaft immer noch als Kindliches herum Getue abgetan wird, so ist aus der ehemaligen Nische mittlerweile eine riesige Industrie mit Millionen treuer Kunden entstanden. Es werden hunderte Millionen in riesen Spieleproduktionen gesteckt die über Jahre hinweg entwickelt werden. Was früher von vereinzelten Programmierern in der Garage für einige, wenige Leute entwickelt wurde, hat sich neben der Musik- und Filmindustrie zum dritten großen Unterhaltungszweig erhoben.

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Immer mehr Menschen kommen auf den Geschmack, anstatt sich vom TV berieseln zu lassen, lieber ein paar Pixel herumzuschubsen. Und was ist mit uns? Diejenigen von uns, die dieser Faszination bereits Jahre zuvor verfallen sind, werden nicht mehr als die großen Außenseiter der Gesellschaft angesehen. Wobei der Begriff Außenseiter vielleicht etwas „hart“ gewählt ist, aber wenn wir uns ehrlich sind, so wurde man doch des Öfteren schief angesehen, wenn man erzählt, dass Videospiele das größte bzw. eines der Hobbys ist. Gerade wenn man in dieser Branche arbeitet oder Arbeit sucht, stößt man immer noch vielerorts auf Unverständnis. Ich glaube aber, dass dies schlicht und einfach nur an der Unwissenheit der meisten Menschen liegt und diese sich aber auch nicht näher mit diesem Thema befassen möchten. Der Begriff „Spiele“ wird eben von vielen Menschen als Freizeitbeschäftigung bzw. als unnütze Zeitüberbrückung angesehen und fällt daher nicht in die Kategorie: ernstzunehmend.

Dennoch ist der Konsum von Videospielen mittlerweile salonfähig geworden, und auch wenn man das eine oder andere Mal von jemand belächelt wird, so haben wir doch die Gewissheit, dass der Siegeszug der Spieleindustrie nicht mehr aufzuhalten ist. Videospiele entwickeln sich immer mehr zu einem ernst zu nehmenden Unterhaltungsmedium für alle Altersklassen, auch wenn es sich noch nicht in allen Altersklassen herumgesprochen hat. Denn die Generation die vor vielen Jahren als Kinder angefangen haben zu zocken, sind mittlerweile erwachsen geworden und neue, junge Spielerinnen und Spieler rücken nach. Heute zu sagen, dass Videospiele nur für Kinder seien, ist schlicht und ergreifend nicht mehr zeitgemäß. Wenn man sich den Markt einmal genauer ansieht, so gibt es zwar auch Kinderspiele, aber ein großer Teil der erscheinenden Titel ist mittlerweile auf eine ältere Zielgruppe zu geschneidert. Und so wie sich die Spielerschaft weiterentwickelt und älter wird, so wächst auch die Spieleindustrie mit uns mit und passt sich an.

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