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Kolumne: Gameschnitzel Nr. 1 – Konkurrenz belebt das Geschäft

Das spannendste Thema der diesjährigen GDC war für viele sicherlich Sonys Project Morpheus. In meinen Augen werden sich aber zwei andere Ankündigungen in naher Zukunft stärker auf den Spielemarkt auswirken, als es Sonys VR Brille vorerst tun wird. Das liegt natürlich zum einen daran, dass Sony auf der GDC lediglich einen frühen Prototyp gezeigt hat und zum anderen daran, dass bis jetzt weder Preis, noch Veröffentlichungszeitraum für Project Morpheus genannt wurden.

Den Trend der Zeit erkannt!  Egal ob PC, Handheld, Mobile oder Konsole ... nicht nur wo Indie drauf stand war in den letzten Jahren sehr oft Unity drin!
Den Trend der Zeit erkannt! Egal ob PC, Handheld, Mobile oder Konsole … nicht nur wo Indie drauf stand war in den letzten Jahren sehr oft Unity drin!

Was sich meines Erachtens aber mit Sicherheit in nächster Zeit in der Spielebranche, insbesondere unter Indie-Entwicklern bemerkbar machen wird, sind die folgenden Ankündigungen: Die beiden Entwicklerstudios Epic Games und Crytek haben auf der GDC 2014 angekündigt, dass sowohl die neue Unreal Engine 4 als auch die neue Version der CryEngine über ein monatliches Abo Modell vertrieben werden. Damit soll vor allem die finanzielle Hemmschwelle abgeschafft werden, um auch im Low-Budget Bereich Fuß zu fassen.

GĂĽnstig abzugeben
Epic Games bietet Entwicklern also ab sofort die neue Unreal Engine 4 fĂĽr 19$ pro Monat + 5% Anteil an den Einnahmen an und sagt damit, der besonders unter Indie-Entwicklern beliebten Unity Engine, den Kampf an. DafĂĽr erhalten Entwickler neben dem Recht die Engine kommerziell zu nutzen auch Zugriff auf den gesamten Source Code und den Unreal Editor. Klingt nach einem tollen Angebot, doch auch Crytek steigt mit der neuen CryEngine in den Ring und verlangt dafĂĽr sogar nur 10$ pro Monat. Im Gegensatz zur Konkurrenz verlangt das deutsche Entwicklerstudio allerdings keinerlei weitere Beteiligung am Umsatz. Weitere Details zum Angebot gibt es dazu aber vorerst nicht von Crytek.

Und wie sieht es mit Unity aus? Die kommerzielle Version der Engine setzt ebenfalls auf ein Abo-Modell, das allerdings in der günstigsten Form mit ganzen 75$ pro Monat zu Buche schlägt. Es liegt also nun an Unity auf die beiden neuen Konkurrenten zu reagieren und sich mögliche Änderungen an der eigenen Preisgestaltung zu überlegen.

Wir sind auf die ersten echten Games mit der Unreal 4 Engine gespannt!
Wir sind auf die ersten echten Games mit der Unreal 4 Engine gespannt!

Ausbruch aus der Einheitlichkeit
Der Indie-Markt wächst und wächst und nicht nur Sony und Microsoft sind mittlerweile auf den Zug der Zeit aufgesprungen, auch Nintendo hat endlich erkannt, dass man Indie-Titel nicht unterschätzen darf. Um dem Siegeszug von Unity, der weltweit am zweit häufigsten verwendeten Spiele-Engine entgegen zu wirken, reagieren nun also mit Epic Games und Crytek zwei der ganz Großen der Branche. Mit Hilfe eines Abo-Modells sollen vor allem kleine Entwicklerstudios dazu animiert werden, auf die neuen Engines umzusteigen und mit diesem herum zu experimentieren. Ob es Ihnen allerdings gelingt, wird nicht nur von der Preisgestaltung abhängen, sondern auch von der Einsteigerfreundlichkeit. Denn Unity punktet bei Indie-Entwicklern seit Jahren durch die einfache Handhabung und eine große, hilfsbereite Community, die besonders neuen Entwicklern den Einstieg erleichtert.

Es wird also spannend, welche Engine sich in den nächsten Monaten und Jahren durchsetzen wird. Einen Gewinner gibt es auf jeden Fall schon, nämlich die Entwickler. Diesen stehen nun nicht nur zwei weitere Engines zur Verfügung, sondern die aggressive Preisgestaltung der beiden Herausforderer wird hoffentlich zu einem spannenden Konkurrenzkampf führen, der sich nicht zuletzt auch im Preis der Angebote widerspiegeln wird.

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