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Kino-Review: I, Frankenstein

Mit ihrem Roman „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ schuf Mary Shelley eines der wichtigsten Motive in der Horrorliteratur, das immer wieder gern in der Literatur-, Film- und Theatergeschichte neu aufgegriffen wird. Dabei wurde die Erzählung über das „Monster“, das ausLeichenteilen zusammengesetzt und zum Leben erweckt wurde, oft umgeschrieben oder ergänzt. So erhielt beispielsweise Frankensteins Monster in einer Verfilmung 1935 eine Braut und später sogar einen Sohn. Stuart Beattie nahm sich für seine Version des Stoffes den Comic „I, Frankenstein“ von Kevin Grevioux als Vorlage.

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Dabei sieht sich das Monster, das vor 200 Jahren von Dr. Frankenstein aus Leichenteilen zusammengesetzt wurde, einer Welt gegenüber, die geprägt ist von einem Krieg zwischen Dämonen und Gargoyles (Geschöpfe von Gott erschaffen, um die Menschheit zu beschützen). Doch im Zentrum dieses neuen Krieges steht er selbst und das Wissen um seine Erschaffung.

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Dämonen und -von Erzengel Michael auf die Erde geschickte -göttliche Wesen, mit dem Monster von Dr. Frankenstein in der Verbindung zu bringen, wirkt gewagt. Ist doch die Arbeit, die Dr. Frankenstein an seinem Wesen vollbracht hat eher als gotteslästerlich zu betrachten. Immerhin setzt er sich mit der Schöpfung Gottes in Konkurrenz und wird selber zum Schöpfer eines Menschen. Aber: es ist eine Verfilmung eines Comics und somit kann man eventuelle „Ungereimtheiten“ in der Handlung akzeptieren. Jedoch bleibt die Story allgemein recht schwach.

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Das Frankenstein Monster selbst kann Aaron Eckhart überzeugend darstellen. Charakteristisch für das Monster ist sein Hass und die Wut anderen Menschen gegenüber. Diese Ablehnung rührt von seinen Erfahrungen her, da es in seinem Leben bisher nur Ablehnung erfahren hat. Sein Selbstmitleid und Traurigkeit sucht sich durch dieses Verhalten anderen gegenüber ein Ventil. Er ist einsam und kann das Vertrauen zu anderen Menschen nicht mehr aufbauen. Im Film ist es in einem Wechselspiel der Gefühle und es kommt immer wieder zu der Frage, wem es vertrauen kann oder ob es doch lieber ein Einzelkämpfer bleiben soll. Eckhart zeigt ein hartes und kaltes Monster, das nichts mehr den Wunsch hat, nicht mehr alleine zu sein, aber diesen Wunsch schon lange durch die vielen Vertrauensbrüche, verloren hat. Aber andererseits zeigt es auch ein Wesen, das menschliche Züge annehmen kann und seine inneren Ängste überwinden und vielleicht doch ein bisschen Vertrauen zulassen kann.

Abgesehen von der Story kann der Film überzeugen. Die Bilder wirken comichaft und können somit die Erwartungen der Zuschauer erfüllen. Der Film an sich ist düster, aber nicht bedrückend. Es sind schöne, dunkle Farben, die die Handlung unterstützen. Der Film ist sehr schnelllebig. Es passiert in den 95 Minuten sehr viel und schnell, doch wirkt es nicht zu schnell. Man kann als Zuschauer den Geschehnissen gut folgen, ohne dass man die Handlung aus den Augen verliert. Auch das Make-up und die Kampfszenen können überzeugen. Es sieht alle sehr gekonnt aus und baut Spannung auf. Die Kämpfe reißen den Zuschauer mit und füllen somit die Lücke, die die Handlung hinterlässt. (Autor: Hinterheller Kathi/Filmring.at)

IFrankenstein-Poster01-1I, Frankenstein (2014)

OT: I, Frankenstein
Länge: 93 Minuten
Genre: Action / Fantasy / SciFi
Regie: Stuart Beattie
Drehbuch: Stuart Beattie, Kevin Grevioux, Mary Shelley
Mit: Aaron Eckhart, Yvonne Strahovski, Miranda Otto,…
Kinostart: 24.1.2014

Review Overview

Wertung - 4

4

Trotz schwacher Handlung überzeugt der Film mit guten Special Effects und Spannung.

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