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Hardware-Review: Samsung Galaxy Gear VR

Dass 2016 wohl das Jahr der Virtual Reality Headsets wird, ist seit den Ankündigungen von HTC Vive, PlayStation VR und Oculus Rift bekannt. Doch neben den teuren Headsets sind auch relativ kostengünstige Alternativen erhältlich – ein aktuelles Smartphone vorausgesetzt. Dank der Auflösung moderner Geräte kann dieses auch relativ nahe am Auge getragen werden, ohne zu stören. Wir haben die aktuellen Lösungen mit einem Samsung Galaxy S7 Edge getestet, das mit einer Pixeldichte von 534 ppi auf 5.5 Zoll zu den momentan hochwertigsten Geräten gehört.

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Wenn es günstig sein soll, ist Google Cardboard eine gute Alternative. Je nach Qualität könnt ihr diese bereits zwischen 10 bis 20 Euro erwerben, was doch um einiges günstiger ist, als das Galaxy Gear VR. Dabei steckt ihr das Smartphone einfach in die vorgesehene Halterung, startet die zugehörige App und fertig ist die Einrichtung. Einfach, unkompliziert und mit unzähligen – im App-Store erhältlichen – Apps und Spielen kompatibel. Setzt ihr nun das Headset auf, wirkt es eher, als ob ihr durch ein Fernglas schaut, als dass ihr „wirklich“ mittendrin seid.

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Ist das Galaxy Gear VR zu teuer?
Warum ein Galaxy Gear VR um um 100 Euro kaufen, wenn eine Cardboard-Lösung nur 10 Euro kostet? Ganz einfach: weil es zwei Welten sind. Wenn ihr beide Geräte nacheinander ausprobiert, wird der Unterschied deutlich. Während die günstige Variante ein „Fernglas“ ist, seid ihr mit der Samsung-Brille wirklich im Geschehen. Dafür benötigt ihr jedoch auch ein wenig Vorarbeit. Zunächst müssen der Oculus Store sowie einige Apps installiert werden, um die Brille auch wirklich verwenden zu können. Habt ihr das erledigt, startet ihr in das virtuelle Zuhause von Oculus. Sinnvolle Apps wie das Cinema sowie eine kleine Einführung sind bereits vorinstalliert, andere können entweder mit oder ohne Gear heruntergeladen werden.

Apps und Spiele
Gute Hardware ist nur so spannend wie die zugehörige Software. Dabei erhaltet ihr schon zu Beginn einige sinnvolle Applikationen wie Oculus Video sowie die Samsung Internet App, mit der ihr einen virtuellen Browser nutzen könnt. Besonders das virtuelle Kino kann überzeugen, wenngleich ihr hier hauptsächlich Facebook-Videos seht und nur umständlich eigene Filme importieren könnt. Der Browser ist ebenfalls ausbaufähig, dank der YouTube VR-Unterstützung sind aber tolle Erlebnisse möglich.

Die Auswahl an neuen Apps ist noch sehr übersichtlich. Mithilfe der Netflix-App können Filme und Serien in einem virtuellen Wohnzimmer auf einem großen Bildschirm angesehen werden. Allerdings ist die Auflösung hardwarebedingt nicht mit einem „echten“ HD-Fernseher zu vergleichen. VR-Video für 360-Grad-Videos und NextVR sind noch im Aufbau, besonders NextVR könnte dabei interessant werden, da über diese App sowohl Sportereignisse als auch Konzerte als VR-Stream übertragen werden sollen. Sonst finden sich nette Relax-Apps (Zen Garden), coole Avengers-Promos und unzählige Video-Applikationen im Store, die zum Durchklicken einladen.

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Auch die Spieleauswahl ist noch begrenzt. Mit End Space hat sich ein intensiver Weltraumshooter eingefunden, Temple Run bringt euch näher ran als je zuvor, Bait ist ein witziges Angelspiel und sowohl InCell als auch VR Karts: Sprint sind für zwischendurch empfehlenswert. Wer sich allerdings richtig fürchten will, sollte Dreadhalls eine Chance geben. Hier befindet ihr euch alleine in einem dunklen Dungeon und müsst Rätsel lösen, ohne von durch die Gänge streifenden Monstern erwischt zu werden. Vor kurzem ist auch die VR-Version von Minecraft erschienen, die uns in die Blockwelt ziehen will. Wenn ihr gemeinsam mit Freunden spielen wollt, die keine eigene Brille besitzen, solltet ihr Keep Talking and Nobody Explodes spielen. Dabei müsst ihr mit der Brille eine Bombe entschärfen, wobei die Entschärfungscodes auf „echtes“ Papier geschrieben sind.

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Fazit
Da viele Spiele und Apps kostenlos sind, könnt ihr viele Möglichkeiten der neuen Technologie ausprobieren und für euer Lieblingsgenre auch ein paar Euro ausgeben, um vollwertigere Games zu erleben. Manche dieser Spiele (Escape Room VR) sind zwar kurz, dafür aber auch günstiger, während Minecraft VR oder auch Gunjack mehr kosten, dafür aber auch längeren Spielspaß bieten. Wenn ihr die Gear VR-Brille nicht mittels Mini-USB mit dem Smartphone verbindet, könnt ihr auch alle Apps aus Googles Play-Store verwenden. Hier ist die Auswahl wesentlich größer, die Qualität aber meist niedriger.

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