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Gamescom-Preview: Marvel: Sturm der Superhelden

Spider-Man, die Avengers, Guardians of the Galaxy, Ant-Man – die Welt von Marvel wächst unaufhaltsam und begeistert dank immer aufwändigeren Comic-Verfilmungen mehr und mehr neue Fanherzen. Doch wo Comic- und Filmfans auf ihre Kosten kommen, ankert das Gamerherz vor relativ kahlen Klippen. Disney Infinity und diverse Lego-Videospiele wagen sich zwar in die Marvel-Domäne, allerdings blieben bisher auch diese bisweilen unterhaltsamen Games hinter den Lobeshymnen zurück, über die sich die Konkurrenz von DC etwa mit der Batman: Arkham-Serie freuen darf. Doch auch wenn es noch keine richtig starke Antwort von Marvels Seite auf die Triple-A-Offensive von DC gibt, so kommen doch immer wieder kleine, potenzielle Videospiel-Perlen zu Tage.

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Ein interessanter Kandidat ist das für Android und iOS erschienene Beat-em-up Marvel: Contest of Champions, zu Deutsch: Marvel: Sturm der Superhelden. Hier kann man sich mit einer Unmenge an Marvel-Helden, deren Zahl mit neuen Veröffentlichungen ständig wächst, heiße Beat-em-up-Duelle liefern. Man beginnt mit Wolverine und landet, beginnend bei Akt 1, auf einer an die Oberwelt von Super Mario erinnernden Karte. Dort schreitet man unentwegt voran, wobei der Spieler an jedem Kartenpunkt auf einen anderen Gegner in einer zufällig generierten Arena trifft.

Die Optik der Arenen und Charaktermodelle kann sich allemal sehen lassen und die Angriffsanimationen sind so brachial, dass man glatt vergisst, wie einfach die Touch-Steuerung gestrickt ist. Die Begegnungen werden von Mal zu Mal härter, sodass der Held gezwungen ist sich aufzuleveln. Wie bei „free to play“-Titeln üblich kann man Skillpunkte, sogenannte ISOs, kaufen, oder aber durch wiederholte Durchläufe, also „Grinden“, verdienen.

Diese erhöhen das Level des Spielers und können unterschiedliche Einflüsse auf die Fähigkeiten des Helden haben, wie etwa neue Attacken. Zusätzlich zu den ISOs, können verschiedene Kämpfer eine unterschiedliche Anzahl an Sternen haben, die eine visuelle Repräsentation der Stärke darstellen. Eine kleine Geschichte gibt es obendrein und die Entwickler arbeiten schon fleißig am nächsten Akt, auch wenn es sich meist in den Geschichten um den aus dem American Wrestling bekannten, „Trash Talk“ unter den Helden/ Bösewichten handelt.

Entsprechend der Kinofilme von Marvel wie Age of Ultron oder Ant-Man werden immer wieder zusätzlich neue Story-Modi angeboten. Man wird mit einer an die Filme angelehnten Geschichte und neuen Charakteren versorgt

Um die Komplexität des Spiels zu erhöhen und die Bildung einer aktiven Online-Fangemeinde zu inspirieren, gibt es im Spiel Gruppenkämpfe von drei gegen drei Kämpfern, einen Stadionkampf-Modus und zeitlich limitierte Events, bei denen man die als Währung geltenden Kristalle und andere Boni freispielen kann. Es gibt mittlerweile Facebook-Gruppen, die ganze Urlaubspläne, Strategien und Masterpläne mit allen Infos für die Mitglieder ihres Marvel: Sturm der Superhelden-Teams erstellen. Bei einem weltweiten Umsatz von 100 Millionen Dollar in den sieben Monaten seit dem Launch des Spieles wirkt das wenig verwunderlich.

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Ersteindruck:
Als Fan von Superhelden im Allgemeinen und Marvel im Besonderen war ich überrascht, wie qualitativ hochwertig solch ein einfaches Beat-em-up auf einem Mobiltelefon sein kann. Die Vielfalt an Charakteren und die verschiedenen Wechselwirkungen der ISOs, sowie die konstante Weiterentwicklung und vielfältige Bereitstellung von kostenfreien Inhalten durch den Entwickler, weckt definitiv die Lust auf mehr. Darüber hinaus kann man in diesem “free to play” auch einiges an Geld ausgeben, nur sollte man hoffen, dass man nicht aus Versehen das 99,99€-Paket (leider kein Witz) auswählt, das im Menü aufploppt.

Im Herbst startet übrigens auch eine eigene Marvel-Comicserie zum Spiel, die sich an den Storys im Game orientiert.

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Christina Käsmayr

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