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Gamescom-Preview: Halo 5: Guardians

Lange müssen wir nicht mehr auf 343 Industries‘ neuesten Ableger des Halo-Franchise warten. Am 27.Oktober werden sich alle Fans des Master Chief wieder in das viel geliebte Universum stürzen und das erste neue New-Gen-Halo in all seiner Pracht bestaunen können. Und zu bestaunen wird es viel geben, hat man doch grafisch nichts anbrennen lassen und alle bekannten Waffen und Rüstungen einer detaillierten Schönheitskur unterzogen. Untermalt mit epischen Szenarien und bombastischen Licht- und Soundeffekten versprachen die Entwickler trotz alledem, eine stabile Framerate von 60 FPS, womit einem flüssigen, frustlosen Spielerlebnis nichts im Weg stehen dürfte.

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Grafisch ist der Titel auf besten Niveau.

Ratzfatz die Wand rauf
Selbiges braucht Halo 5: Guardians auch, weil man die bekannte Formel mit einigen von der Konkurrenz bekannten Gameplay-Elementen aufgewertet hat. So trägt nun jeder Spartaner einen kleinen Düsenrucksack, genannt Thruster Pack, am Rücken. Dieser lässt ihn nicht nur durch die Luft gleiten und schweben, sondern kann auch kurze Schübe in alle Himmelsrichtungen abgeben, wodurch blitzschnelle Sprünge in Deckung möglich werden und der Gegner sehr schnell in tödliche Nahkampfdistanz rücken kann. Dieses wohl ein wenig von Titanfall entlehnte Fortbewegungsmittel lässt das neue Halo zusammen mit der neuen Fähigkeit, sich auch an Kanten anhalten zu können, dynamischer denn je wirken und verspricht flotte Kämpfe und abgedrehte Situationen. Wer sich aber gerne mal auf ein Dach legte, um seine Feinde in Seelenruhe aus der Entfernung auszuschalten, dürfte jetzt die ein oder andere böse Überraschung erleben. Auf die in Halo 4 eingeführten „Abilities“Fähigkeiten) wurde dafür gänzlich verzichtet, wodurch jeder Spieler mit denselben Möglichkeiten ins Spiel startet. Während manche der bekannten Gadgets nun wieder auf der Map find- und aufnehmbar sind, hat man die Spielerschaft mit ein paar neuen Bewegungsfähigkeiten gesegnet. Diese konnten jedoch derzeit zumindest unter den Beta-Testern nicht allzu viele Anhänger finden. Mit der Ramm-Attacke lässt sich ein Thruster Pack-Schub direkt in eine Nahkampfattacke umwandeln, während der Ground-Punch (Bodenschlag)  einem die Möglichkeit gibt, sich aus der Luft auf den Gegner zu stürzen. Beide wechseln während ihrer Ausführung in eine Third-Person Perspektive. Was bei den aus Halo 4 bekannten Messerkills noch eine nette Dreingabe war, führt aber in der Bewegung oft zur Orientierungslosigkeit, was in stressigen Situationen überlebenswichtige Reaktionszeit rauben kann.

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Die Warzone verspricht abgedrehtes Multiplayer Vergnügen.

150 Punkte für Spartancore!
Passend zu den neuen Gameplayelementen hat man 20 neue Maps versprochen, welche nachträglich noch mit 15 weiteren kostenlosen DLC-Maps erweitert werden sollen. Die Entscheidung für kostenlose DLCs entstand wohl, um alle Spieler dauerhaft kompatibel mit einander zu halten. Einige dieser neuen Maps sollen bis zu vier Mal größer als jede bisher da gewesenen Halo Map sein und abwechslungsreiche Landschaften bieten. Um diese neuen Riesenmaps auch gameplaytechnisch passend zu füllen, gibt es den neuen Warzone-Modus, welcher Kampagne und Multiplayer in spannenden 12-gegen-1-Kämpfen vereinen soll. Auf den Maps werden nämlich auch KI gesteuerte Marines an eurer Seite kämpfen und, vielleicht noch viel bedeutsamer, eine gänzlich computergesteuerte dritte Partei anwesend sein. Diese wird sich gleichsam gegen alle Spieler richten und durch die bekannten Alienfraktionen (Allianz und Promethean) verkörpert. Für jeden Kill, egal ob KI oder realer Spieler, erhält das eigene Team Punkte, das Team mit den meisten Punkten gewinnt.
Alternativ lassen sich die Basen der jeweiligen Fraktionen auch einnehmen. Wem das bei allen Dreien gelingt, der öffnet den Kern der gegnerischen Basis, durch dessen Zerstörung sich die Runde auch vorzeitig beenden lässt.

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Die neuen Schubdüsen lassen einem die Gegner schnell gefährlich nahe kommen.

Halo Strike?
Der andere Neuling unter den Halo-Modi nennt sich Breakout und bietet ein eher an Counter-Strike angelehntes Gameplay. Die Spieler haben keine Schilde und ein Respawn ist erst nach Ende der Runde möglich. Es starten jeweils zwei Fünfer-Teams gegeneinander und wer zuerst alle Gegenspieler ausschaltet, gewinnt das Match. Zusammen mit dem allgemein erhöhten Spieltempo dürfte wohl auch dieser Modus einige adrenalingeladene Runden versprechen.

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Master Chiefs neuer Widersacher Jameson Locke.

Wer ist der Jäger?
Storytechnisch beschreitet man ebenfalls einen interessanten, neuen Pfad. So dreht sich diesesmal nicht alles nur um den legendären Fanliebling Master Chief, sondern auch um einen neuen Protagonisten namens Jameson Locke, gespielt von Mike Colter. Die genauen Umstände sind noch nicht bekannt, jedoch ist dieser auf der Jagd nach dem Chief und soll ihn tot oder lebendig zu fassen kriegen. So darf man im Verlauf der Kampagne, welche dieses mal doppelt so umfangreich wie in allen bisherigen Halo-Titeln sein soll, beide Parteien und ein jeweils dreiköpfiges Team verfolgen und soll dabei die Handlungsmotive beider Seiten kennen und verstehen lernen. Zum Team des Master Chief, Team Blue, zählen die Spartaner Linda, Frederic und Kelly, welche alle aus den Romanen zur Serie stammen und passend zu ihrem jeweiligen Naturell in verschiedensten Situationen Kommentare abgeben. Jameson Lockes Team, das Fireteam Osiris setzt sich aus Vale, Buck und Tanaka zusammen, über die derzeit noch nicht all zuviel bekannt ist. Das Ganze soll dem alten „Rot gegen Blau“-Kampf, der seit jeher den Multiplayer definiert, einen interessanten Tiefgang verleihen. Wie gut dieser Plan aufgeht bleibt abzuwarten.

Eure Online-Freunde können euch dabei jederzeit beitreten und eure sonst KI-gesteuerten Teamkollegen übernehmen. Diese haben jeweils eigene Waffenspezialisierungen und können euch heilen, solltet ihr zu Boden gehen. Zwar könnt ihr eure KI-Kollegen auch per Tastendruck mit kontextsensitiven Kommandos wie „Wiederbeleben“ steuern und die KI soll ausgereift genug sein, dass sich das Team auch ohne direkten Befehl nicht allzu ungeschickt verhält, der Hauptfokus der Kampagne lege aber auf einer gemeinsamen Koop-Erfahrung.

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Der Map Editor Forge hat es auch wieder ins Spiel geschafft, bietet aber nicht viel neues.

Sagt dem Splitscreen adieu….
Schockierenderweise aber bleibt besagte Koop-Erfahrung sowie jede andere Form des Mehrspielermodus tatsächlich nur euren Online-Freunden vorbehalten. 343 Industries hat sich nämlich überraschend entschieden, keine Form des Splitscreen-Modus mehr zu unterstützen, womit dies der erste Halo-Titel werden dürfte, welcher nicht mehr gemeinsam auf einer Konsole spielbar ist. Wie es zu dieser überraschenden Entscheidung kam ist unbekannt. Wahrscheinlich ist aber, dass man sich am Erfolg von Destiny, dem neuen Flagschiff des Halo-Erfinder-Studios Bungie orientiert hat, welches ebenfalls keinen Splitscreen-Modus bereitstellt. Bungie begründet dies aber zumindest durch Destinys MMO-Elemente.

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Eure Online-Freunde können euch auch in der Kampagne unter die Arme greifen.

Pay2Win? Ich glaub‘ ich spinn!
Und das ist leider nicht das Einzige, mit dem sich die heutigen Halo-Entwickler den Unmut ihrer Fans zugezogen haben. Die Ankündigung, dass auch Mikrotranaktionen ihren Weg ins Spiel finden So sollen sich Spieler durch das Hinblättern einiger weiterer Euro neue Waffen, Fahrzeuge und Rüstungen kaufen können. Die Entwickler meinen beschwichtigend, dass dies zu keinen Balance-Problemen führen werden, da sich Erworbenes dank des neuen REQ-Systems erst mit verdienten Leistungen auf das Feld beschwören lässt. Das REQ (Abkürzung für Requirement, also Anforderung) teilt die Spieler während des neuen Warzone-Modus in Level ein. Am Anfang jeder Runde starten alle Spieler mit Level 0 und erst durch Aktionen, wie das Töten von Gegner oder das Zerstören von Fahrzeugen und Raumschiffen lässt sich dieser Level erhöhen. Dieser wird dann in einer gewissen Höhe benötigt, um jeweils immer bessere und stärkere Fahrzeuge und Waffen auf das Feld zu beschwören. Dadurch soll garantiert werden, dass extrem starke Waffen, gekauft oder nicht, auch nur in Hände geraten, die sich diese auch durch demonstrierte Fertigkeiten verdient haben. Fans bleiben jedoch argwöhnisch und es bleibt abzuwarten, ob dieses System ausreicht, um Halo 5 davor zu bewahren, zu einem Pay2Win-Titel zu werden.

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Den Master Chief spielt ihr diesmal nur die Hälfte der Zeit.

Ersteindruck
Viele der gezeigten Neuerungen bergen großes Potenzial und haben sich bereits in der Beta bewährt. Die Grafik ist auf hohem Niveau und läuft flüssig, während die Story  interessante und mitreißende Momente verspricht. Auch die neuen Multiplayer-Modi wissen zu begeistern und punkten sowohl mit Innovation als auch mit Altbewährten. Mikrotransaktionen und der gänzlich fehlende lokale Multiplayer-Modus mildern die Vorfreude ein wenig. Wer sich aber den kürzlich auf der Gamescom gezeigten Multiplayer-Trailer ansieht wird schnell von düsteren Gedanken abgelenkt und freut sich auf diesen würdigen nächsten Teil einer der wohl größten und beliebtesten Spieleserien der Branche.

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