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Gamescom-Preview: Gigantic

Gebäudegroße, mythologisch anmutende Monster stapfen schwerfällig durch eine farbenfrohe Canyon-Landschaft. Fremdartige Kreaturen lauern auf den Pfaden und Felsvorsprüngen. Eine Gang aus kurios bewaffneten Halunken springt und sprintet wild umher, während die Sonne erbarmungslos auf die roten Felsen knallt. Und mittendrin bist du, einer von 15 verschiedenen, im Umgang mit Schuss-, Stich-, und Hiebwaffen versierten Kämpfern, die sich in Shooter-MOBA-Manier um den Rang des „Platzhirsches“ ballern.

Willkommen zur Alphaversion des mittlerweile seit zwei Jahren von einem 50-köpfigen Team beim Seattler Entwicklerstudio Motiga entwickelten Free-to-play-Titel namens Gigantic!

Auf den ersten Blick wirkt das Spiel wie ein Third-Person-Evolve mit seiner quietschbunten Grafik à la Plants vs Zombies: Garden Warfare und einem Touch Wüstenflair von Journey. In der aus dem Wüsten-Berghöhlenlevel bestehenden Demo auf der Gamescom konnte man in einem Team bestehend aus fünf Spielern gegen fünf weitere auf einer mittelgroßen Karte antreten.

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Das Spielprinzip ist simpel: Das Team, welches den „Guardian“ der Gegner zuerst besiegt, gewinnt. Die sogenannten „Guardians“ sind riesige Wesen, von denen jedes Team vor Beginn des Spiels einen aussuchen darf. Diese tauchen am Match-Anfang an einem möglichst weit voneinander entfernten Punkt auf der Karte auf und gehen langsam in die Richtung des gegnerischen Riesenmonsters. Wer jetzt das „Ich nehm den Guardian!“-Rufen übt, um seinen Freunden, wenn das Spiel 2016 auf Xbox One und PC mit Crossplayunterstützung erscheint, hoffnungslos überlegen zu sein, sollte jetzt tapfer sein. Die „Guardians“ werden nämlich ausschließlich von der K.I. gesteuert.

Als Spieler konnte man sich hingegen einen von sechzehn spielbaren Charakteren (einer soll zum Erscheinungstermin aus Balance-Gründen entfernt werden) auf einem Beat-em-up ähnlichen Auswahlbildschirm aussuchen.

Die spielbaren Hünen sind auf unterschiedliche Spielertypen abgestimmt.

Ist man ein Spieler, der gerne ganz vorne im Kampfgeschehen mitmischt und den Kreaturen mit brachialen Attacken zusetzt; ein kleiner, wendiger Alchemist, der mit bunten Bomben um sich wirft, oder doch eher der Sniper, der seine nichtsahnenden Opfer aus sicherer Distanz zerpflückt? Bei einer derart großen Auswahl, wie in Gigantic findet jedes Spielerherz seinen Topf zum Deckel. Doch die Charakter-Optimierung endet nicht im Spielerauswahlmenü. Bei dem Shooter-MOBA wird viel wert auf Individualität gelegt. Jeder Spieler erhält vor dem Turnier und nach jedem Tod kurz vor dem „Respawn“, einen Skillpunkt, den er in einem üppigen Fertigkeitenbaum einsetzen kann. So lässt sich beispielsweise im selben 5-vs-5-Turnier ein Sniper in einen Pumpgunberserker verwandeln. Die taktischen Spielereien laden zum Experimentieren ein und die vielfältigen Kombintionsmöglichkeiten versprechen langfristigen Unterhaltungswert.

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Hat man sich nun für einen Helden entschieden und in das Kampfgeschehen begeben, gibt es einiges zu beachten. Denn so ein „Guardian“ lässt sich nicht einfach so vom gemeinen Fußvolk angreifen. Zu stark ist seine anfängliche Panzerung. Vielmehr gilt es mehrere Strategien zu verfolgen, um am Ende erfolgreich vom Spielfeld schreiten zu dürfen.

Zum einen kann man durch das Erledigen der gegnerischen Spieler eine gelbe „Verwundbarkeitsleiste“ füttern. Ist diese komplett gefüllt, wird eine von drei Schwachstellen des gegnerischen „Guardians“ angreifbar. Nun kann man entweder selber draufballern, oder aber sich an den Plan halten mit der gleichen Strategie die anderen Schwachpunkte freizuschalten. Hierbei muss man nicht unbedingt blindlings auf die gegnerische Meute feuern, sondern kann auch die anfangs erwähnten Kreaturen an bestimmten Stellen auf der Karte herbeibeschwören. Diese greifen die Gegner an und schützen die Mitstreiter.

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Man kann auch darauf spekulieren, dass der stetig voranrückende „Guardian“ kurzen Prozess mit seinem geschwächten Konterpart macht. Ende August startet die geschlossene Beta-Phase.

Zum Erscheinungstermin, der noch enthüllt wird, (geplant ist aber 2016), sollen zwei weitere Gegenden, die sich komplett unterschiedlich spielen, fertig werden.

Ersteindruck:
Gigantic sieht sehr vielversprechend aus, die Charaktere sind interessant und vielschichtig, die erste Arena bietet dank Versteckmöglichkeiten und Schleichwegen interessante taktische Möglichkeiten. Etwas schade finde ich, dass man den „Guardian“, nicht wie das Monster bei Evolve selbst steuern darf. Oder dass die Anzahl auf vorerst zwei Stück beschränkt ist. Die Zahl der Level könnte auch etwas höher sein als die angestrebten drei. Außerdem wirkt die Comicgrafik an manchen Stellen, wie dem Boden, etwas karg, im Großen und Ganzen allerdings durchaus sympathisch. Da es ein Free-to-play-Titel wird, ist jedoch zu erwarten, dass nach und nach mehr Inhalte erscheinen werden und so kann man sich schon jetzt auf ein hoffentlich gut balanciertes Team-Shooter-Erlebnis freuen.

Christina Käsmayr

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