Gamescom-Preview: Crackdown 3

Microsoft gräbt die Crackdown-Marke noch einmal aus. Diesmal nicht auf der Xbox 360 sondern auf der Xbox One und (zumindest im Multiplayer) mit dem Leistungsvermögen der Cloud im Rücken. Das Unternehmen traut sich offenbar wieder, das Wort „Cloud“ in den Mund zu nehmen und ist offenbar fest dazu entschlossen, die Möglichkeiten derselben mit Crackdown 3 unter Beweis zu stellen.

Ein Abenteuerspielplatz
Der Exklusivtitel aus dem Hause Reagent Games bekam nachdem er auf der E3 2014 als Crackdown angekündigt wurde auf der Gamescom 2015 offiziell eine „3“ hinter den Titel verpasst, was nur konsequent ist. Schließlich gibt es abermals eine offene Stadt, die als Abenteuerspielplatz dient sowie eine Art Super-Polizist als Hauptcharakter. Auf all diese Merkmale wurde allerdings kaum eingegangen, im Mittelpunkt standen die Möglichkeiten der Cloud. Im Multiplayermodus von Crackdown 3 kann die gesamte virtuelle Metropole dem Erdboden gleichgemacht werden. Die Wolkenkratzer sind keine ordinäre Kulisse, sondern bestehen aus Glas, Zement und Rohren, die sich um Stahlgerüste klammern. Werden diese Grundstrukturen genug beschädigt, fallen ganze Gebäude in sich zusammen. Wenn die Xbox One alleine für diese komplexen Berechnungen nicht genug Kapazitäten hergibt, kommt die Cloud ins Spiel.

Zerstörung aus der Cloud
Eine Xbox One wäre alleine niemals in der Lage, eine derart komplexe Physik wie in Crackdown 3 zu berechnen. Zur Hilfe werden Server aus der Cloud zugeschalten, von denen die benötigten Daten bezogen werden können. So soll eine Xbox One letztendlich Zerstörung darstellen können, die in Wahrheit von mehreren „Xbox Ones“ in der Cloud berechnet wird. Die verschiedenen Gebäudeteile, die sich gegenseitig durch berechnete Kollisionen in die Tiefe reißen verschwinden nach einem spektakulären Einsturz auch nicht, sondern bleiben für die Dauer der Spielsitzung bestehen. In der gezeigten Demonstration war allerdings auch nur dieses Feature zu sehen, Feinde oder Vehikel auf den Straßen fehlten komplett.

Viel Unbekanntes
Außer dem Multiplayermodus, von dem eine Tech-Demo gespielt werden konnte, bietet Crackdown 3 auch einen Solo- und einen Vier-Spieler-Koop-Modus. Zu diesen sind die Informationen mehr als karg. Es wird wohl ein System zum Aufwerten und Erlangen von Fähigkeiten und die übertriebenen Kräfte des Hauptcharakters geben. Zumindest der Multiplayer soll im Sommer 2016 spielbar sein. Hier liegt die Vermutung nahe, dass es sich dabei um eine Betaphase handelt und das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt, eventuell Herbst 2016, erscheint.

Ersteindruck
Crackdown 3 als Spiel ist in diesem Moment nicht besonders interessant, viel zu wenig ist über den Titel bekannt. Doch die Entwickler geben mit den Cloud-Features ein Versprechen und gewähren vermutlich auch einen Blick in die Zukunft. Sollte die Berechnung von derart elementaren Spielelementen und deren Physik in der Cloud tatsächlich in der Realität so gut funktionieren wie versprochen, könnten sowohl Crackdown 3 als auch weitere Spiele neue Wege in der Spielentwicklung beschreiten.

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