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Game-Review: Gran Turismo 6

Einfach nur Fahren – nicht mehr und nicht weniger. Das pure Vergnügen Schikane um Schikane zu meistern, kann und will nicht erklärt oder verstanden werden. Auch in seiner sechsten Inkarnation zelebriert Gran Turismo die Faszination Automobil in seiner reinsten Form.

Nur drei Jahre haben Kazunori Yamauchi und seine Crew für Gran Turismo 6 benötigt. In Anbetracht der Entwicklungszeit von GT 5 grenzt das Tempo von Polyphony Digital an ein kleines Wunder. Das meist über ambitionierte Team macht allerdings auch diesmal seinem Ruf alle Ehre und blendet alles aus. Sogar der Launch einer neuen Generation scheint die Japaner nicht wirklich zu kümmern. Denn GT 6 ist PlayStation 3 exklusiv. Yamauchi kommentierte das gewohnt gelassen, man sei schließlich nicht in Eile. So rotiert die Blu-Ray im alten Laufwerk und liefert dennoch eine beachtliche Performance.

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Mittendrin, statt nur dabei.

Vergnügen
Der Karrieremodus von Gran Turismo ist simpel. Zu Beginn hat man keine großartige Auswahl und absolviert Kurs für Kurs, um schlussendlich mehr Kurse freizuschalten. Der Erfolg wird an der Anzahl an Sternen gemessen, die man sich verdienen muss. Einen Stern, wenn man es irgendwie über die Zielgerade schafft, einen weiteren für den dritten Platz und als Sieger erntet man insgesamt drei Sterne. Zugegeben, ein gelungener Spannungsbogen sieht anders aus. Doch die Essenz von Gran Turismo 6 kristallisiert sich erst im Laufe der Zeit. Je mehr Autos man zur Verfügung gestellt bekommt, desto mehr wird einem klar, warum die Fahrphysik der Serie seit 1997 ein Anrecht auf eine Heiligsprechung stellt.

Physik
Dank der neuen und überarbeiteten Physik merkt man zwischen den Vehikeln deutliche Unterschiede. Die machen sich bei Kleinigkeiten wie beim Verhalten der Chassis bei Kurven oder aber auch beim Übersteuern mancher Fahrzeuge bemerkbar. Ehe man sich versieht, versinkt man immer tiefer in der Materie von GT 6. Lenkt der Nissan besser ein? Hat mein Honda eine bessere Bodenhaftung? Die Fahrphysik erlaubt nicht nur diese Fragen, sondern ermutigt den Spieler sie zu beantworten.

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Umso verwunderlicher ist daher der Sound. Der Zusammenprall von zwei Autos hat sich beim Vorgänger eher nach dem Zusammenprall von zwei Plastikflaschen angehört. Als Reaktion darauf versprach Yamauchi eine neue Soundkulisse. Neu hin oder her, das Quietschen der Reifen ist schrill und nach langen Sessions nervtötend. Der Zusammenprall ähnelt immer noch eher an PET-Flaschen als an reale Autos. Positiv anzumerken sind allerdings die Ladezeiten. Auch, wenn die stets bemerkbar bleiben, sind sie um einiges geringer als in GT 5.

 

Review Overview

Wertung - 8

8

Drive On

Gran Turismo 5 war trotz über fünf Jahren Entwicklung nicht wirklich fertig. An allen Ecken und Kanten fehlte der Feinschliff. GT 6 merzt viele Probleme aus und liefert ein fantastisches Rennerlebnis. Kleine Probleme schleichen sich zwar hinein und zwingen einen sogar manchmal die Konsole abzudrehen, allerdings versprüht das Spiel die Freude am Fahren, die Leidenschaft und den Enthusiasmus, den die Fahrzeuge verdienen. Gran Turismo 6 ist das Spiel, das GT 5 hätte sein sollen, nur eben drei Jahre zu spät. (bs)

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