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Game-Review: Dishonored (Spiel des Jahres Edition)

Man muss von A nach B; immer der Nase nach. Ja nicht versuchen, nach links und schon gar nicht nach rechts zu gehen. Denn da ist sie, die unsichtbare Mauer, die den vorgeschriebenen Weg schützt und definiert. Am Ende der Einbahnstraße, die sich als Level tarnt, wartet ein harter Brocken. Ganz viele Gegner, fast zu viele, die abgeknallt werden wollen.

Zu viele Spiele laufen in ihrer x-ten Reinkarnation nach diesem Schema ab. Letztes Jahr im Oktober erschien jedoch Dishonored: Die Maske des Zorns und versprach den Spielern, dass sie sich entscheiden dürfen, welche Richtung sie nehmen und auf welche Art sie spielen wollen. Da große Töne das A und O des Marketings sind, wurde bis hierhin niemand überrascht. Große Augen machte man erst, als man selbst Hand anlegen durfte. Tatsächlich hatte man mit Corvo, dem Leibwächter der ermordeten Königin, die Freiheit Mission auf seine Art zu erledigen. Durch seine Augen sah man die Pest-verseuchte Steampunkt-Stadt Dunwall und bemühte sich den Tod der Königin zu rächen und damit seinen Namen in Unschuld wachsen, lautlos oder mit einem Knall.

Pazifismus
Dishonored überlässt dem Spieler die Wahl, ob er den Weg über die Dächer der Stadt, die dunkle Kanalisation oder vielleicht doch lieber den altmodischen Pfad mitten durch die Gasse nehmen will. Jedenfalls führen alle Pfade zu der Zielperson, die man beseitigen soll. Ob man sie tötet oder nicht, ist dabei einem selbst überlassen. Dishonored kann man durchspielen, ohne eine einzige Person zu ermorden, oder eben auch Amok laufen. Damit das ganze Vorhaben nicht allzu schwierig wird, hat man praktische Fähigkeiten wie zu teleportieren oder Besitz von Tieren zu ergreifen. Seit dem letzten Jahr geriet der Titel nicht in Vergessenheit und Arkane Studios versorgte Fans mit drei DLCs. Die „Spiel des Jahres“-Edition sammelt diesen Inhalt und packt zusätzlich kleinere Vorbesteller-Boni dazu. Der erste DLC Dunwall City Trials enthält zehn Challenge Maps, deren Hauptmotivation die Online-Ranglisten sind. Doch dies ist definitiv nicht das Highlight. Mit The Knife of Dunwall bzw. der Fortsetzung The Brigmore Witches erlebt man die Geschichte von Daud, dem Anführer der Assassinen, die die Königin im Hauptspiel ermordet haben. Die beiden DLCs können auf ganzer Linie überzeugen und sind Beispiele dafür, wie man herunterladbare Inhalte heute gestalten kann.

The-Brigmore-Witches
Mit Daud bleibt einem die Ego-Ansicht erhalten, die Wiedersachen sind jedoch andere.

 

Review Overview

Wertung - 9

9

Zu meinem Spiel des Jahres 2012 muss ich kein langes Fazit ziehen.

Zu meinem Spiel des Jahres 2012 muss ich kein langes Fazit ziehen. Dishonored ist vor allem für Stealth-Fans fantastisch. Die Dunwall City Trials ausgenommen sind die DLCs in der „Spiel des Jahres“-Edition ein guter Grund, noch einmal in die Steampunk-Welt einzutauchen und weitere zehn Stunden darin zu verbringen. Nur Daud wirkt als Protagonist etwas blass. Doch die Entscheidung liegt bei den Spielern, denn Besitzer des Hauptspiels können den Inhalt ja auch herunterladen. Man hat also auch hier die Wahl. (bs)

Pro und Con
+ Steampunk-Setting
+ spielerische Freiheit
+ eigene Story-DLCs
– Daud etwas blass

Grafik: Das Spiel ist bereits ein Jahr alt und an einigen Ecken merkt man es zwar, dennoch ist die Optik hübsch.
Sound: Kühle Durchsagen warnen die Bevölkerung stetig vor den Ratten. Alles in allem stimmig.
Handling: Die Steuerung hat man schnell im Blut und vor allem die Teleportations-Fähigkeit ermöglicht ein rasches Vorankommen.
Motivation: Nach der Hauptstory, die je nach Herangehensweise etwa 15 Stunden dauert, wartet die Geschichte von Daud mit knapp zehn Stunden.

 

System: PC, PS3, Xbox 360
Entwickler: Arkane Studios
Spieler: 1
Alter: +18
Preis: ca. 45 Euro
Erscheint: Erhältlich
Sprache: Englisch, Deutsch
Text: Englisch, Deutsch
Genre: Action

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