Game-News: Star Citizen – Entwickler nahmen trotz Crowdfunding risikoreiches Darlehn auf

Als Chris Roberts mit seinem Studio Cloud Imperium Games erstmalig die Kickstarter-Kampagne startete, wurde der Zielbetrag ab dem das Unternehmen beginnen würde, das Sci-Fi-Sandbox-Game Star Citizen umzusetzen mit 500.000 US-Dollar angesetzt. Der Kickstarter-Kampagne gelang es jedoch mit zwei Millionen das vierfache einzunehmen. Damit jedoch nicht genug konnte das Projekt durch Community-Funding und den Verkauf von Ingame-Schiffen kürzlich die 150 Millionen-Marke knacken. Also das 300-Fache des ursprünglichen Zielbetrags.

Der erklärte Chris Roberts-Gegner Derek Smart deckte nun auf, dass die Entwickler das gesamte eingenommene Geld bereits verbraucht haben. Denn das Unternehmen nahm ein Darlehn zu extremen Konditionen auf, die das gesamte Unternehmen mitsamt dem Spiel Star Citizen und der separaten Einzelspieler-Kampagne Squadron 42 an den Darlehn-Geber Coutts & Co (britische Privatbank) überschreibt, sollten die monatlichen Zahlungen länger als 60 Tage überfällig sein. (Das entsprechende Rechtsdokument findet ihr hier). Eine Aktion, die durchaus als Verzweiflungstat der Entwickler wertbar wäre.

Denn von nun an muss das Studio seinen Investoren Rede und Antwort stehen, monatliche Verkaufszahlen vorweisen und sich im Allgemeinen nach all jenen Dingen richten, die eigentlich durch eine Crowdfunding-Kampagne vermieden werden sollten. Erschwerend kommt hinzu, dass sich das Spiel nach sechs Jahren Entwicklungszeit immer noch in seiner Alpha-Phase befindet, ein Termin für zumindest eine geschlossene Beta noch nicht einmal angekündigt wurde und Squadron 42 auch meilenweit von seinem Release entfernt scheint.

Sollten also die Ingame-Schiffsverkäufe (die derzeit einzige Einnahmequelle des Unternehmens) in den nächsten Monaten zurückgehen, könnte Cloud Imperium Games schnell vor dem Aus stehen und Coutts & Co  stünde es dann frei, das Unternehmen aufzulösen, das Spiel an ein anderes Entwicklerteam weiterzugeben und ähnliches. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass Community-Funding Kampagnen keinerlei Käuferschutz beinhalten und weder Cloud Imperium Games noch die möglichen neuen Besitzer etwaige Verpflichtungen haben, das versprochene Spiel tatsächlich zu liefern.

BREAKING: Star Citizen is in financial distress. Takes out new loan to fund ops. https://t.co/lTLdOpHCX4 pic.twitter.com/sOceW0RXKT

— Derek Smart (@dsmart) 24. Juni 2017